13.10.2017
Bärbel Schomberg

Jahreskongress Immobilien-Frauen

Diversity im Zentralen Immobilien Ausschuss

Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) gibt der Immobilienwirtschaft in ihrer gesamten Vielfalt eine umfassende und einheitliche Interessenvertretung, die ihrer Bedeutung für die Volkswirtschaft entspricht.

Er versteht sich als die Stimme der Immobilienwirtschaft auf nationaler und europäischer Ebene. Als Spitzenverband der Immobilienwirtschaft ist dem ZIA Vielfalt in sämtlichen Belangen ein besonderes Anliegen. Die intensive Befassung mit dem Thema Diversity betrachten wir daher nicht nur als eine Selbstverständlichkeit, sondern auch als unsere Verbandsverantwortung zur Stärkung der strategischen Durchsetzungsfähigkeit unserer Mitglieder.

DIVERSTIY – Warum es dem ZIA so wichtig ist

Erfolgreiche Unternehmen haben bereits vor Jahren damit aufgehört, in veralteten Kategorien zu denken. Denn sie haben gemerkt, dass Stereotypen Innovation verhindern und damit das eigene Kerngeschäft deutlich erschweren. Während die Globalisierung bereits vor Jahren die Internationalität von Arbeitsteams verstärkt hat, sorgte die Digitalisierung erneut für eine Zunahme an Heterogenität im Personalwesen. Virtuelle Teams, Arbeit von unterschiedlichen Standorten am selben Projekt, ein internationales Kollegium unterschiedlichen Alters, Glaubens oder verschiedenster Ability sind längst schon die Realität in unserer Arbeitswelt. Um den daraus resultierenden Herausforderungen zu begegnen, wollen wir die Ausläufer dieser Realität zum Wohle unserer Mitglieder kanalisieren. Denn nach wie vor zählt die Rekrutierung qualifizierten Fachpersonals zu den maßgeblichen Engpassfaktoren nachhaltigen Wohlstands in modernen Industriestaaten wie Deutschland.

Die zunehmende personelle Vielfalt in Unternehmen nehmen wir in erster Linie als notwendige Anpassung der Unternehmen an die moralischen Errungenschaften ziviler Gesellschaften und als Resultat der Herausforderungen unserer Zeit wahr. Das machen vor allem der Mangel an Fachpersonal, der demographische Wandel oder aber das unzeitgemäße Beharren auf Rollenbilder (z.B. unconcious bias) deutlich.

DIVERSITY – Was wir erreichen wollen

Unternehmen sind heute erfolgreich, weil sie Diversity im Unternehmen eine wichtige Rolle zugesprochen haben. Denn sowohl nach innen als auch nach außen trägt ein kluges Diversity Management einen großen Anteil zur Leistungsfähigkeit eines Unternehmens bei. Auf diese Weise lassen sich Mitarbeiterbindungen stärken, neue Zielgruppen identifizieren und Geschäftsfelder erschließen, die ansonsten, bestehenden Vorurteilen geschuldet, im Alltag untergehen würden. Die Förderung von Diversity führt demnach zur Hinterfragung von bestehenden (Macht-)Strukturen, um ein maximales Leistungspotential der Unternehmenzu erreichen.

Mit der Förderung von Diversity will der ZIA eine marktwirtschaftliche Besserstellung der Mitgliedsunternehmen und eine positivere Wahrnehmung der gesamten Branche erreichen. Denn uns ist es ein Anliegen, die Konkurrenzfähigkeit unserer Mitglieder gegenüber anderen volkswirtschaftlichen Branchen zu erhöhen. Der ZIA bekennt sich klar zu einem breiten Verständnis von Diversity. Lediglich auf diese Weise erhalten wir ein umfangreiches Bild über die Relevanz und Ausprägung dieses komplexen Themenfeldes. Das bedeutet auch, dass alle Teilbereiche wie z.B. Gender, Kultur oder Religion intensiv beleuchtet werden müssen. Diesem Anspruch haben wir mit der Gründung des Ausschusses Diversity im Januar dieses Jahres Rechnung getragen. Denn wir möchten unsere Mitglieder durch unsere umfangreiche Diversity-Arbeit dazu befähigen, sowohl ihren ideellen als auch strategischen Belangen künftig besser gerecht werden zu können. Die Unterzeichnung der Charta der Vielfalt im Juni 2017 war für uns ein notwendiges Zeichen an die Öffentlichkeit und ein erster wichtiger Schritt in Richtung einer verstärkten, verbandsinternen Diversity-Arbeit. Künftig plant der ZIA neben einem Diversity-Kodex auch eine Toolbox. Auf diese Weise können aus Best-Practice-Modellen unserer Mitglieder ein Mehrwert für die ganze Branche generiert werden.

Neben der Förderung von Vielfalt in unseren Mitgliedsunternehmen geht es uns auch um die Führung und Verwaltung des vielfältigeren Personalkörpers. Denn je vielfältiger die Personalstruktur in einem Unternehmen ist, umso wichtiger sind einvernehmliche Verhaltensgrundsätze die den wertschätzenden Umgang im Arbeitsalltag ermöglichen und fördern. Das gilt auch für Mindermeinungen, die dem Konzept und den Annahmen von Diversity kritisch gegenüberstehen. Als ZIA verstehen wir unter Diversity deswegen auch die Förderung einer gesunden Unternehmenskultur, die ganzheitlich den strategischen Belangen unserer Mitglieder gerecht werden soll. Auf diese Weise übernehmen wir gemeinsam gesellschaftliche Verantwortung und beflügeln den Erfolg der deutschen Volkswirtschaft. Im ZIA konnten wir bereits erreichen, dass sich die Zahl von Frauen in Führungsgremien von ehemals sieben auf nunmehr 26 erhöht hat.

Ohne einen wissenschaftlich fundierten Unterbau kann unserer Ansicht nach auch in diesem Themenfeld kein Mehrwert entstehen. Im Rahmen der Studie „Diversity- Zukunftsperspektiven für die Immobilienwirtschaft“ arbeiten wir daher seit diesem Oktober mit dem Fraunhofer Institut zusammen. Gemeinsam wollen wir untersuchen, welche Rolle Diversity in der Immobilienwirtschaft spielt und darüber hinaus Zukunftsbilder entwickeln, die den Unternehmen der Immobilienbranche wichtiges Orientierungswissen bei der Formulierung ihrer Diversity-Strategienbieten sollen. Denn wir wollen dem war for talents mit der Vehemenz begegnen, die er für unsere Branche darstellt und uns nicht von ihm treiben lassen.

Das Event zum Thema
Die Autorin
Bärbel Schomberg
ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.