05.12.2016
Angela Rüter

Berlin leidet unter Wachstumsschmerzen

Wohn-Dialog Berlin

Der Druck auf den Berliner Wohnungsmarkt hält unvermindert an. Allein im letzten Jahr sind über 80.000 geflüchtete Menschen nach Berlin gekommen. Im ersten Halbjahr 2016 kamen noch einmal 42.000 neue Bewohner dazu, so Prof. Engelbert Lütke Daldrup.

„Kluge Stadtentwicklung ist gefordert“, so Lütke Daldrup, Staatssekretär beim Senat für Stadtentwicklung in Berlin, beim Wohn-Dialog Berlin. Und er forderte unmissverständlich: „Berlin braucht Akzeptanz für neues Stadtwachstum“. Denn es könne ja nicht sein, dass „wenn ich ausziehe, habe ich verloren“. Der private Sektor müsse in den sozialen Wohnungsbau miteinbezogen werden. Er kündigte an, dass der neue Senat hier wohl noch strenger beachten werde, ob das Berliner Modell und die Mietpreisbremse angewendet werden. Um die notwendigen Wohnungen zu bauen, hat der Berliner Senat eine Reihe von Stadtquartieren in die Planung mit aufgenommen.

Die Berlin Buckelpiste

Annamaria Deiters-Schwedt vom Beratungs-und Forschungsinstitut empirica überraschte die Teilnehmer mit der Erkenntnis, dass Berlin ohne ausländische Zuwanderung schrumpfen würde. Die Stadt verliert aufgrund der steigenden Preise Menschen an das Umland. Und Berlin sei bei den Schwarmstädten sogar nur auf Platz 18! Berlin habe ein Aktivierungsproblem, so Deiters-Schwedt.

Wettbewerb über Ideenvielfalt provozieren – so das Credo von Harald Schautes von der HOWOGE, der die Teilnehmer mit einer Vielfalt an neuen Produkten begeisterte. Er sieht die Rolle der HOWOGE als Stadtgestalter. Ein ganz wichtiger Aspekt, der im Verlaufe der Tagung immer wieder von allen Seiten betont wurde.

Am 8. Dezember wird der neue Senat vereidigt. Karin Lompscher von der Partei DIE LINKE wird die neue Senatorin. Es bleibt noch viel zu tun in Berlin!

Die Autorin
Angela Rüter
Projektleiterin
Heuer Dialog