13.05.2022
Karin Hanten
Dieter Friedrich Petram

Interview mit Dieter Friedrich Petram, Geschäftsführer, Petram Group Bremerhaven

Die Einwohnerzahl in der Stadt Bremerhaven muss wachsen. Dafür braucht es modernen, barrierefreien und energieeffizienten Wohnungsbau.

Karin Hanten hat mit dem Unternehmer Dieter Petram darüber gesprochen, was für den Standort besonders wichtig ist und wo noch nachjustiert werden sollte.

Quelle: GfG/ Michel Iffländer

Heuer Dialog: Die Firmenhistorie hat Sie vom Schlossereibetrieb über den Schiffsbau hin zu einem der namhaftesten Player bei immensen Bauprojekten und -investments geführt. Wo steuern Sie die Petram Group weiter hin?
Dieter Friedrich Petram: In der Vergangenheit bis heute ist die Petram Group Investor und Vermieter von gewerblichen Industrieanlagen. Seit einigen Jahren sind wir im Wohnungsbau als Projektentwickler und Bauträger, sowohl als Investor, Bestandshalter, Vermieter und Verkäufer tätig und werden uns hier weiter intensiv engagieren. In diesen bewegten Zeiten nehmen wir natürlich jede Art von neuer Herausforderung an und reagieren entsprechend.

HD: Sie haben als Ziel, Bremerhaven als Standort weiterzuentwickeln. Vor allem im Wohnungsbau muss Ihre Stadt aufholen, haben Sie einmal geäußert. Stimmt das immer noch und was unternehmen Sie konkret?
DFP: Die Einwohnerzahl in der Stadt Bremerhaven muss wachsen. Dafür braucht es modernen, barrierefreien und energieeffizienten Wohnungsbau. Nur so wird man die vielen Pendler, die hier täglich zum Arbeiten einreisen, als Bürger dieser Stadt gewinnen. In Zusammenarbeit mit Stadt und Land entwickeln wir gemeinsam ein neues zukunftsweisendes Stadtviertel – das Werftquartier in Geestemünde.

HD: Der Standort Bremerhaven hat viele, unterschiedliche herausragende Eigenschaften und Möglichkeiten. Allerdings ist die flächenmäßige Ausbreitung begrenzt. Stößt die Stadtentwicklung irgendwann an Grenzen, wenn die alten Quartiere, wie das Werftquartier, erst einmal alle transformiert sind?
DFP: Wenn in den nächsten Jahren die oben beschriebenen zukunftsfähigen Wohnungen bereit stehen, wird es vernünftig sein, auf den Grundstücken alter Wohnbestände Neubauten zu errichten, deren Instandhaltung, auch unter energetischen Gesichtspunkten nicht mehr sinnvoll ist. So könnten ganze Straßenzüge nach und nach als zukünftige Bauflächen in der Stadt Bremerhaven zur Verfügung stehen.

HD: Was hat Sie zu den Werftquartier-Plänen inspiriert?
DFP: Einerseits gab es den Wunsch des Stadtteils Geestemünde „ans Wasser zu gehen“, andererseits war es nicht mehr wirtschaftlich auf den alten Werftanlagen Schiffe zu bauen oder zu reparieren. Da immer mehr Menschen in der Nähe vom Wasser leben und wohnen möchten, kam die Idee, im Bereich des Seebeck-Werftgeländes, gemeinsam mit Stadt und Land ein neues Wohnquartier zu entwickeln. Das zukünftige Werftquartier wird Leben, Arbeiten, Wohnen, Bildung, Freizeit und Kultur vereinen.

HD: Was wünschen Sie sich von wem in Zukunft für Ihre Stadt?
DFP: Bremerhaven ist eine liebenswerte Stadt der kurzen Wege in direkter Anbindung zur Nordsee. Verbesserungswürdig wären die Bildungsmöglichkeiten und effizientere Behörden durch Vereinfachungen von Genehmigungsprozessen.

HD: Herr Petram, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Das Interview führte Karin Hanten.

Die Autoren
Karin Hanten
Projektleiterin
Heuer Dialog GmbH
Dieter Friedrich Petram
Geschäftsführer
Petram Group Bremerhaven