Der Autor
Dipl.-Ing. Arch. Michael LauerSachverständiger Modulbau, ALHO Systembau
Das „Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen“ hat sich unter Federführung des Bundesministeriums zum Ziel gesetzt, Wege zu finden, wie der Wohnungsknappheit gerade in den Ballungszentren begegnet werden kann. Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. hatte hierzu gemeinsam mit der Bundesarchitektenkammer (BAK) einen Wettbewerb für Anbieter unterschiedlicher serieller Bauweisen ausgeschrieben.
Gegenstand des Wettbewerbs war die Entwicklung eines variablen, modularen Systems für den Neubau mehrgeschossiger Wohnbauten in serieller Bauweise. Die Wohngebäude sollen mit hoher architektonischer und städtebaulicher Qualität zu reduzierten Baukosten und unter Berücksichtigung baukultureller Belange zu realsieren sein. Ziel ist es, die Gewinner des Wettbewerbs in eine Rahmenvereinbarung mit dem GdW einzubinden. Insbesondere kommunalen Wohnungsunternehmen, die öffentliche Auftraggeber sind und unter das Vergaberecht fallen, soll damit ermöglicht werden, auf die bereits vorgeplanten Wohnungsbauvorhaben zuzugreifen und diese nach entsprechender Einzelkonfiguration in ihrem jeweiligen örtlichen Zuständigkeitsbereich zu realsieren. Die Konzept-Papiere der Gewinner-Entwürfe umfassen daher einen konkreten Leistungskatalog mit festen Preisen und beispielhaften „Modellgebäuden“.
Über 40 Bietergemeinschaften hatten sich um eine Teilnahme am Wettbewerb beworben. 15 von ihnen wurden eingeladen, ihre Konzepte einzureichen. Neun der Konzepte haben nun den Zuschlag erhalten und werden in der Rahmenvereinbarung berücksichtigt.
Mit ALHO, einem Modulbauunternehmen mit über 50 Jahren Erfahrung, und KZA, dem führenden Architekturbüro für seriellen Wohnungsbau in Deutschland, traten zwei starke Partner im Wettbewerb an. Kennengelernt hatten sich die beiden Unternehmen über einen gemeinsamen Kunden. KZA beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv mit dem Thema modulares Bauen und setzte bundesweit bereits Projekte für eines der größten europäischen Wohnungsunternehmen um. Mehrere dieser Projekte wurden von ALHO als Generalunternehmer in Modulbauweise realisiert.
Unter dem Leitsatz „Individualität in Serie“ haben ALHO und KZA ein Modulbausystem mit größtmöglicher Variabilität und Flexibilität entwickelt und dabei alle – unter anderem auch wirtschaftliche – Vorteile serieller Bauweisen genutzt. Angepasst auf das jeweiligen Grundstück, die Gegebenheiten des jeweiligen Baugebiets, die Anforderung des jeweiligen Kunden sowie der individuelle Nutzung berücksichtigend, lassen sich im Baukastenprinzip verschiedene Wohnungsgrößen und Gebäudetypen konfigurieren. Zugleich wurden alle Wohnungen barrierefrei geplant. Im Erdgeschoss ist optional auch eine gewerbliche Nutzung vorgesehen.
Weil die Module immer wieder anders konfiguriert und die Gebäudekubaturen und Fassaden unterschiedlich gestaltet werden können, wirkt das Konzept einem gängigen Vorurteil entgegen, mit dem das serielle Bauen immer wieder konfrontiert wird: Anders als oftmals angenommen können aus dem Baukasten ganz unterschiedliche, an den Standort angepasste Gebäude mit hohem architektonischem Anspruch entstehen. Und das bei einer extrem kurzen Bauzeit von nur wegen Wochen vor Ort und - bedingt durch die industrielle Vorfertigung im Werk mit einem zertifizierten Qualitätsmanagement - in einer höheren Ausführungsqualität als dies in konventioneller Bauweise möglich ist.
Der gemeinsame Systementwurf von ALHO und KZA wird jetzt in die Rahmenvereinbarung des GdW für den Bau von Wohnhäusern in seriell-modularer Bauweise eingebunden. Wohnungsunternehmen, die dem GdW und seinen Mitgliedsverbänden angehören, können die Konzepte ab sofort nutzen, um bundesweit schnell den dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.
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