08.12.2017
Juliane Sakellariou

Die hessische Landeshauptstadt im urbanen Wandel: Ja, die Schätze lassen sich heben!

Nachbericht zum 4. Immobilien-Dialog Wiesbaden

Wiesbaden, das kulturelle Aushängeschild des boomenden Rhein-Main-Gebiets, ist vor dem Hintergrund des ansteigenden Zuzugs mit neuen Herausforderungen konfrontiert.

Der Wiesbadener Immobilien-Dialog stand in diesem Jahr unter dem Motto „Im Urbanen Wandel – Lassen sich die Schätze heben?“. Am Nikolaustag nahmen über 70 Entscheider der Bau-, Finanz- und Immobilienwirtschaft sowie Vertreter der Landeshauptstadt an der Veranstaltung in der Industrie- und Handelskammer in Wiesbaden teil. Gemeinsam diskutierten sie die entscheidenden aktuellen Entwicklungen in der hessischen Landeshauptstadt.

Oberbürgermeister Sven Gerich klärte auf, dass die hessische Landeshauptstadt noch in diesem Jahrzehnt wahrscheinlich die Marke von 300.000 Einwohnern knacken wird, und lud die Branche zum regen Austausch ein. „Mir ist es wichtig, dass Sie sich in Wiesbaden engagieren. Werden Sie Teil der dynamischen Entwicklung, die in Wiesbaden derzeit stattfindet, und nutzen Sie die Wachstumspotentiale unserer Stadt für Ihre Projekte“, zitiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung Oberbürgermeister Sven Gerich.

Viel Gesprächsbedarf bestätigten die Teilnehmer zum Thema der Flächenknappheit. Die Diskussionsrunde „Fahndung nach Fläche“ zeigte außerdem die Herausforderungen von Unternehmern in Wiesbaden auf. Der Grundtenor, auch von Seiten der Professionals, ist, dass Wiesbaden sich im boomenden Rhein-Main-Gebiet unter Wert verkauft und in seiner Wahrnehmung und Außendarstellung sicherlich noch Entwicklungspotential hat.

Schätze hat die Landeshauptstadt in vielen Formen zu bieten, nicht wenige von ihnen sind Bauflächen. Der künftige Baudezernent Hans-Martin Kessler betonte in diesem Zusammenhang außerdem seine Offenheit und Kooperationsbereitschaft gegenüber den Vertretern der Branche. Seine Zielsetzungen trafen nicht nur auf offene Ohren, sondern, rief auch konstruktive und praxisnahe Vorschläge hervor.

Durch die Flächenerschließungsthematik wurde auch Infrastruktur zu einem weiteren Kernthema. Verkehrsdezernent Andreas Kowol betonte, dass der Anschluss in die Region über eine Zugverbindung zum Frankfurter Flughafen, Reisezeit: weniger als 15 Minuten, Wiesbadens Zukunft noch erfolgreicher gestalten soll. Innerstädtisch werden sich neue Flächen, Stadtquartiere und Areale durch die City-Bahn erschließen, die im Rahmen des Projekts „Emissionsfreies ÖPNV 2022“ den Wiesbadenern eine gesündere Luft und bessere Transportmöglichkeiten bescheren wird.

Um die Werte Wiesbadens in einem sich stets weiterentwickelnden Umfeld für ihre Bürger und Unternehmen zu erhalten, sind Kultur und gesellschaftliches Zusammenleben essenziell. Da kommt die Entscheidung des Wiesbadener Magistrats, wie der Kurier am selben Tag berichtet, den Erbbaurechtsvertrag im Rahmen der Planung des Museumsneubaus an der Rue zu billigen, zum idealen Zeitpunkt. Nun ist der Weg für die Entscheidung des Stadtparlaments geebnet. Museumsdirektor Dr. Alexander Klar war in der Podiumsdiskussion beim gemeinsamen Austausch mit Herrn Oberbürgermeister Gerich, Herrn Daniel Redin, Geschäftsführer sinnesgut event & promotion sowie Herrn Roland Stöcklin, Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden, bester Laune.

Eine weitere Bereicherung für das Wiesbadener Stadtbild und Veranstaltungsleben stellt das neue RheinMain CongressCenter dar. Die Besichtigung (Bild 3) zum Abschluss der Veranstaltung unter der Leitung von Herrn Henning Wossidlo fand regen Zuspruch und so manche erstaunte Gesichter in Anbetracht der riesigen Hallen und der beeindruckenden Architektur des Gebäudes, das direkt gegenüber dem Landesmuseum entsteht.

Fazit:

Nix los in Wiesbaden? – Von wegen. Die Entwicklungen der nächsten Jahre werden zeigen, wie schnell die Branche der Nachfrage entsprechen wird.

 

Die Autorin
Juliane Sakellariou
Projektleiterin
Heuer Dialog