Nach einer Besichtigung der BMW-Werke Leipzig, in dem aktuell unter anderem die elektromotorbetriebenen Modelle E i 3 und E i 8 produziert werden, startete die Tagung mit der Präsentation eines eindrucksvollen Hochgeschwindigkeitstransportsystem, dem Hyperloop, ein System, das elektrisch getriebene Transportkapseln mit Reisegeschwindigkeiten von bis zu 700 Meilen pro Stunde (ca. 1225 km/h) auf Luftkissenin einem Vakuum durch eine Röhre befördern soll. In Zukunft könnten damit sehr energieeffizient Personen und Güter transportiert werden. Das von Elan Elon Musk (Tesla) initiierte Projekt ist vor allem in den USA verortet, angedacht sind allerdings auch Teststrecken in Europa und Asien.
Die geringe Dynamik im Welthandel spiegelt sich im schwachen Wachstum des internationalen Schifffahrts- und Luftfrachtverkehr wider. Auszugehen ist von einem moderaten mittelfristigen Wachstumspotential, wobei die staatliche Regulierung eine wichtige Stellschraube für die Branche bleibt. Höhere Wachstumsraten sind nur im Bereich der Kontraktlogistik und der Mehrwertdienste möglich. Wachstumstreiber waren seit 2011 vor allem die Bereiche Automotive und Nahrungsmittel. 17% des gesamten Neubauvolumens sind auf den wachsenden E-Commerce zurückzuführen.
Unter den Schlagwörtern „Same Day Delivery“ und sogar „Same Hour Delivery“ wurden die Herausforderungen der Logistik „auf der letzten Meile“ angeregt diskutiert. Der Gefahr, dass Kommunen weitere Restriktionen einführen, um den Verkehr in der Innenstadt zu regulieren, sind sich die Packet- und Expresslogistiker bewusst. Sie reagieren proaktiv, setzen weitestgehend Fahrradkuriere, Elektroautos und andere umweltschonende Transportmittel ein und arbeiten in sogenannten „City Share Projekten“ zusammen. Schwieriger sind Zukunftslösungen für „Home Delivery“: Packstationen, Paketshops aber auch elektronische Boxsysteme und App gesteuerte Lieferungen in den Kofferraum des eigenen Autos sind aktuelle Lösungen, mit denen sich die Branche beschäftigt. Drohnen und Hyperloops, da waren sich die Experten einig, sind noch Zukunftsmusik. Auch mit dem Einfluss der 3-D Druck Technologie auf die Transportströme gibt es in der Branche noch keine Erfahrungen.
Die Lage der Logistikimmobilien und deren Einsatzzweck wird zukünftig die Dimensionierung bestimmen: im urbanen Umfeld werden kleinere - und aufgrund der hohen Grundstückspreise auch mehrstöckige Objekte - zum Einsatz kommen wohingegen in den Greenfield-Destinationen größere Einheiten mit deutlich höheren Automatisierungsgraden entstehen werden. Im urbanen Umfeld findet zudem ein Zusammenwachsen mit Retail-Strukturen statt.
Ganz grundsätzlich gibt es einen Trend des Rightshorings, d.h. der durch die Globalisierung eingeleitete Trend des Offshorings findet in Teilbereichen durch die Digitalisierung zurück zu einem Nearshoring, um schnellere Reaktionszeiten auf die Kundenbedürfnisse zu ermöglichen und individuelle Produkte zu erstellen. In diesem Zusammenhang wurden die zu klärenden rechtlichen Fragestellungen aufgezeigt, die dadurch entstehen, dass der Logistiker ggf. in die Verpflichtungen als Hersteller eines Produktes einzutreten hat.