Die zweite Runde geht auf Lindner

LinLoop

Wie kann man Bauprodukte im Innenausbau möglichst lange in Verwendung halten bzw. in wertvolle Nachnutzung bringen? Die Lindner Group setzt hier auf verschiedene Wege der Wieder- und Weiternutzung, kombiniert mit zirkulären Geschäftsmodellen: LinLoop

Marcel Gröpler 24. März 2025

Für Lindner als Produzent von Systemprodukten für Decke, Boden, Wand und Fassade sind geschlossene Materialkreisläufe der Schlüssel hin zu einer ressourcen- und energieschonenden Bauwirtschaft. Auch bei seinen Ausbauleistungen setzt der Komplettanbieter auf möglichst nachhaltige und vor allem kreislauffähige Konzepte, auf modulare Systeme, die sich nicht nur gut rückbauen lassen, sondern auch gut für eine Zweit-, Dritt-, Viert-...Verwendung weitergenutzt werden können. So hat Lindner unter LinLoop verschiedene "Wege des Zirkulären Bauens" entwickelt:

Viele Wege führen zu Lindner (zurück)
Zunächst sind Lindner Produkte so entwickelt und produziert, dass sie möglichst lange in der Erstnutzung erhalten bleiben, z. B. durch Wartung, Instandhaltung und Reparatur. Bei Rückbau, Umnutzung und Neukonzeption können die Systeme aber auch in eine gleichwertige Wiederverwendung im selben Objekt oder auch in ein neues Gebäude eingebracht werden. Sollte dies nicht möglich oder erwünscht sein, nimmt Lindner Ausbauprodukte auch gerne zurück und bereitet diese als 2nd-Use-Produkt auf. Bestes Beispiel sind die aufbereiteten Doppelbodenplatten LOOP aurum (Cradle to Cradle Certified® Gold) und LOOP prime (C2C Certified® Silber). Die Qualität in Bezug auf Bauphysik, Gewährleistung und Flexibilität bleibt bestehen, ermöglicht aber über 70 % CO₂-Einsparung sowie 93 % Wassereinsparung im Herstellungsprozess gegenüber einem Neuprodukt.

Auch für die stoffliche Verwertung von gipshaltigen Baustoffen hat die Lindner Group, vielmehr die Lindner NORIT ein neues Verfahren entwickelt: Ab Anfang 2025 werden neben vollständigen Gipskarton- bzw. Gipsfaserplatten auch Restmaterialien aus Produktionsprozessen sowie Zuschnitte und Rückbauabfälle angenommen. Diese werden im NORIT-Werk in Dettelbach in ihrer Gestalt aufgelöst und als Rohstoff für neue Lindner Produkte verwendet. Zielvorgabe: jährlich über 50.000 t verwertbaren Gips in den Produktionskreislauf zurückzuführen und daraus gut 44.000 t abbindefähigen Gips zurückzugewinnen. Damit verbunden sind Einsparungen von Primärrohstoffen (inkl. Transport), dem Wegfall von Abfallentsorgung sowie hohe Energieeinsparungen durch das effiziente Verfahren, was sich in Summe auf eine jährliche Treibhausgasminderung von 5.270 t CO₂-Äquivalente belaufen wird.

Zurück zum Hersteller mit LinLoop
Damit diese Produkte auch tatsächlich in weitere Material- und Nutzungskreisläufe gebracht werden können, hat Lindner auch neue, zirkuläre Geschäftsmodelle entwickelt.

• Miete von Ausbauprodukten
Gerade bei Büroimmobilien und Mieterausbauten sind die Nutzungszeiten eher kürzer als die technische Nutzungszeit der Produkte. Daher bietet Lindner Mietmodelle für eine Dauer von fünf und zehn Jahren. Das Mietangebot beinhaltet Montage, Demontage sowie eine jährliche Inspektion. Umbauten sind möglich, und die Miete wird entsprechend angepasst. Ebenso besteht die Möglichkeit eines neuen Mietvertrages nach Ablauf des Grundmietvertrags.

• Kauf mit Rückgabevereinbarung
Bei längeren Nutzungszeiten von 10 bis 30 Jahren wird für die Produkte ergänzend zu einem klassischen Kauf- und Werkvertrag eine verpflichtende Vereinbarung zur Rückgabe bzw. Rücknahme geschlossen. Bei Rückgabe erhält der Kunde einen Restwert, der im Regelfall die Rückbaukosten deckt. Den Rückbau übernimmt Lindner, genauso wie die Rückführung ins Werk. Optional werden während der Nutzung eine jährliche Wartung und zusätzliche Serviceleistungen angeboten.

Mehr Informationen auf https://lin.link/linloop

Der Autor
Marcel Gröpler
Leitung nachhaltiges Bauen, Lindner Group KG

Das Event zum Thema

Montag, 12. Mai - Dienstag, 13. Mai 2025
Jahreskongress Cradle to Cradle
München