Der Autor
Benjamin OberwallnerBereichsleiter Produktmanagement, CalCon Deutschland GmbH
Schließlich genügt es nicht, die gesetzlichen Vorgaben bis 2045 zu erfüllen. Die entscheidende Frage ist, wie sich diese umsetzen lassen, ohne dabei das verfügbare Budget zu sprengen! Denn trotz wirtschaftlicher Anreize wie langfristiger Einsparungen durch geringeren Energieverbrauch oder die zu erwartenden Wertsteigerung energieeffizienter Gebäude muss man sich die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen ja erst einmal leisten können.
Im Mittelpunkt jeglicher Planung sollte deshalb die Rentabilität der energetischen Sanierung stehen. Maßnahmen müssen demnach so ausgestaltet werden, dass sie nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich tragfähig sind. Was gilt es dabei zu beachten?
Voraussetzung für gute Entscheidungen ist immer die Verfügbarkeit von Informationen. Die energetische Sanierung macht da keine Ausnahme, denn ohne objektive Daten zum energetischen und baulichen Zustand der einzelnen Objekte lässt sich kaum festlegen, welche Maßnahmen überhaupt notwendig sind. Um Fehlinvestitionen zu vermeiden, bedarf es also zunächst einer zuverlässigen Datenbasis. Aber Achtung: Auch bei deren Beschaffung sollte man möglichst ökonomisch vorgehen!
Die Rentabilität der energetischen Sanierung wird allerdings auch durch mangelhafte Planung gefährdet. Betrachtet man Maßnahmen isoliert und ohne eine langfristige Strategie für das gesamte Portfolio zu verfolgen, werden Investitionen nämlich kaum an der Stelle getätigt, wo sie den meisten Nutzen entfalten. Eine ganzheitliche Analyse der technischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Aspekte auf Portfolioebene sorgt hier für den nötigen Überblick.
Nach der Betrachtung der Notwendigkeit und strategischen Sinnhaftigkeit von Maßnahmen stellt sich am Ende die Frage, was unter Berücksichtigung des vorhandenen Budgets auch tatsächlich umgesetzt werden kann – und sollte. Eine Methode zur Bewertung von Investitionen zur energetischen Sanierung ist VALERI (Valuation of Energy Related Investment). Diese europäische Norm (DIN EN 17463) ermöglicht es, die potenziellen finanziellen Erträge und Risiken anhand von Faktoren wie den Investitions-, Betriebskosten und Einnahmen zu analysieren. Mit Hilfe eines solchen Kosten-Nutzen-Vergleichs lassen sich dann die rentabelsten Maßnahmen ganz gezielt priorisieren.
Die Zukunft gehört denen, die heute klug investieren. Denn Unternehmen, die eine Balance zwischen Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit finden, sichern nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit, sondern schaffen nachhaltige Werte. Bis 2045 bleibt jedoch wenig Zeit. Wie Sie die Digitalisierung dabei unterstützt, Ihre Klimaziele rechtzeitig und zugleich wirtschaftlich effizient zu erreichen, erfahren Sie bei meinem Vortrag „2045 ohne rote Zahlen: Grün und Rentabel“ beim ESG PRAXISTAG am 01. April in Düsseldorf.