Auch Immobilien tragen Verantwortung

ESG in der Immobilienbranche

Die Bedeutung von ESG (Environmental, Social, Governance) hat sich auch in der Immobilienbranche in den letzten Jahren erhöht. Diese drei Säulen stehen für ökologische und soziale Verantwortung und eine gute Unternehmensführung.

Dirk Helmbrecht 25. Oktober 2024
ESG
Quelle: shutterstock

"Who cares wins" - dieser 2004 von der UN Global Compact Initiative veröffentlichte Bericht verfolgte das Ziel, auch die Finanz- und Immobilenmärkte stärker in die Förderung nachhaltiger Entwicklungen einzubinden.

Weltweit verursachen Gebäude etwa 40 % der CO2-Emissionen. Ein deutliches Zeichen, dass auch die Immobilienbranche eine tragende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen muss. Unternehmer und Investoren achten daher bei Neubau oder Modernisierung verstärkt auf die Erfüllung von ESG-Kriterien und ESG-zertifizierten Baustandards. Die Auswirkung eines guten ESG-Scores wird schon in der nahen Zukunft Einfluss auf die Finanzierung, die Werthaltigkeit bzw. Wertsteigerung von Immobilien nehmen.

Gute Gründe also, das "E", die ökologische Verantwortung, ernst zu nehmen. Bauliche Maßnahmen, die zur Reduktion von Treibhausemissionen beitragen, die Energieeffizienz erhöhen und die Nutzung umweltfreundlicher Materialien leisten einen wertvollen Beitrag Umweltstandards zu setzen. Bauherren und Investoren sind aufgerufen, innovative Lösungen wie PV-Anlagen oder den Einbau von Geothermie zu fördern. Jeder einzelne ist für sich gefordert, seinen persönlichen CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

So kann gleichzeitig die soziale Verantwortung gefördert und damit auf das "S" Einfluss genommen werden. Neben den ökologischen Faktoren spielen auch Gesundheit, Gerechtigkeit und Sicherheit hier eine wesentliche Rolle. Barrierefreier Wohnraum, gute Anbindung an soziale und verkehrstechnische Infrastruktur sind gerade für eine immer älter werdende Gesellschaft enorm wichtig. Bezahlbarer Wohnraum nimmt ebenfalls einen besonderen Stellenwert ein. Gerade in den Ballungsgebieten wie der Metropolregion Nürnberg sind die Miet- bzw. Immobilienpreise wenig verändert und hoch. Hier wirken die strenge Regulatorik zu Gunsten des Klimaschutzes verbunden mit hohen Investitionskosten kontraproduktiv. Und doch sind die Anstrengungen zur Verbesserung hin zu sozialer Verantwortung wichtig und richtig. Der Bau bzw. die Einbindung von sozialem Wohnungsbau in neue Projekte ist ein wichtiges Element bei der Erfüllung der ESG-Kriterien im Immobiliensektor.

Bei der Auswahl von Immobilien wird ESG für Investoren zu einem immer gewichtigerem Faktor. Je höher der ESG-Score, desto geringer das Risiko und desto besser die Zukunftssicherheit.

Nürnberg und die Metropolregion überzeugen weiterhin als Investitionsstandort, sind attraktiv für Arbeitnehmer und Studierende. Nehmen wir als Unternehmer, Investoren und Finanzdienstleister also die Herausforderung an, die Immobilienbranche zu einem Treiber für Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit zu machen.

Der Autor
Dirk Helmbrecht
Vorstandsvorsitzender, VR Bank Metropolregion Nürnberg eG

Das Event zum Thema

Montag, 2. Dezember - Dienstag, 3. Dezember 2024
Immobilien-Dialog Metropolregion Nürnberg
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