Von Industrieerbe zu Innovationskraft: Wie Leipzigs historische Flächen die Zukunft gestalten

Leipzig: Alte Industrieflächen als Motor für Innovation

Leipzig transformiert historische Industrieflächen in moderne Innovationszentren. Diese Symbiose aus Tradition und Zukunft stärkt die Stadt als Wirtschaftsstandort und bietet Raum für kreative Köpfe, Unternehmen und Forschungseinrichtungen.

Anja Hähle-Posselt 25. September 2024
BioCity Campus Leipzig
Quelle: Stadt Leipzig

Leipzig: Alte Industrieflächen als Motor für Innovation

Leipzig ist eine Stadt mit reichem industriellen Erbe. Nicht ohne Grund finden hier seit 2013 jährlich die „Tage der Industriekultur“ statt. Sie zeigen, wie das Konzept funktioniert: historische Wurzeln mit moderner Nutzung zu verbinden. Zahlreiche Gründerzeitfabriken oder ehemalige Industrie- und Messeflächen bieten mit architektonischen Charme und stabiler Konstruktion ideale Voraussetzungen für die moderne Arbeitsumgebung. Einst Zeugen der industriellen Revolution, werden diese Gebäude heute zu modernen Innovationszentren, in denen Unternehmen, Forschungsinstitutionen und Start-ups ein Zuhause finden und die Zukunft gestalten. Diese Transformation dient nicht nur der Stadtentwicklung, sondern bringt auch erheblichen Nutzen für die Wirtschaft. Das Konzept „aus Alt mach Neu“ stärkt Leipzigs Position als wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort nachhaltig.

Baumwollspinnerei Halle 7: Ein Zentrum für digitale Innovation

Ein Beispiel für diese Transformation ist die Halle 7 der ehemaligen Baumwollspinnerei, die derzeit umgebaut wird. Hier entsteht, neben den Theaterflächen in den oberen Etagen, ein neues Innovationszentrum, das Digital Hub. Die Stadt Leipzig hat das Gebäude durch die stadteigene Liegenschaftsgesellschaft Leipziger Gewerbehof GmbH & Co. KG (LGH) erworben. Bisher sind 17 Millionen Euro in die Sanierung geflossen, um dem Digital Hub hier eine neue Heimat zu geben. Es wird ein Ort, an dem Gründer, Mittelständler, Forscher und Anwender gemeinsam an neuen Ideen arbeiten können. Der Fokus liegt auf Smart City, Energie und E-Health - alles strategische Zukunftsbranchen, die die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Leipzig stärken.

BioCity Campus: Ein Knotenpunkt für Life Sciences

Der BioCity Campus in Leipzig ist bereits ein etablierter Standort für Biotechnologie, Lebenswissenschaften und Gesundheitswirtschaft. Am Standort der ehemaligen Alten Messe haben sich renommierte Institutionen wie das Fraunhofer-Institut, das Max-Planck-Institut und die Universität Leipzig angesiedelt. Rund 50 Unternehmen aus dem Life Sciences-Sektor profitieren von den Synergien und Netzwerken, die der Campus bietet. In naher Zukunft wird das Angebot an Labor- und Büroflächen durch den BioSquare, das CLL City Lab Leipzig und das Innovationszentrum in der ehemaligen Messehalle 12 erweitert.

Alte Messe: BioTech Innovationszentrum Halle 12

Ein weiteres Projekt ist das BioTech-Zentrum auf dem BioCity Campus. Hier investiert die LGH über 62 Millionen Euro in den Bau eines neuen Innovationszentrums. Mit Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) und der Stadt Leipzig entstehen im hinteren Teil des ehemaligen Sowjetischen Pavillons bis 2026 moderne Miet-, Büro- und Laborflächen. Der Schwerpunkt liegt auf den Forschungsfeldern Biotechnologie und Medizintechnik. Dieses Zentrum wird als Erweiterung der Bio City Leipzig und des BioCube entwickelt und stärkt die Position Leipzigs im Life Sciences-Cluster.

Techpark Leipzig: Zukunftsraum für Forschung, Entwicklung und Nachhaltigkeit

Neben den historischen Industrieflächen hat Leipzig noch andere Flächen zu bieten, die sich als zukünftige Innovationsräume etablieren. Der Techpark Leipzig in Paunsdorf hat auf 180.500 m² Potenzial für Investitionen in Produktion, Forschung und Entwicklung. Mit dem Gewerbegebiet liegen hier nicht nur ideale Bedingungen für Unternehmensansiedlungen vor. Die Fläche soll auch eine zentrale Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit und Umwelttechnologien spielen. Im Immobilien-Dialog-Panel „Tech-Parks als ESG-Accelerator?“ diskutieren wir, wie diese Entwicklungen Energie- und Umweltthemen voranbringen. Ziel ist es, Immobilien so zu gestalten, dass sowohl technologischer Fortschritt als auch ökologische Ansprüche erfüllt werden. Der Techpark bietet Raum für klimafreundliche Innovationen und könnte Leipzigs wirtschaftliche, wie auch ökologische Zukunft maßgeblich prägen.

Zusammenführung von Wirtschaft und Forschung

Die zielgerichtete Umnutzung alter und neuer Industrieflächen zu modernen Innovationszentren zeigt, wie Leipzig strategisch gestaltet wird. Durch die Schaffung attraktiver Arbeits- und Forschungsbedingungen werden Gründer, etablierte Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen zusammengeführt.
Dies fördert nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung, sondern stärkt auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit Leipzigs. Der Ansatz verbindet Tradition und Innovation und positioniert Leipzig als zukunftsfähigen Wirtschaftsraum mit nachhaltiger Stadtentwicklung.

Die Autorin
Anja Hähle-Posselt
Stadt Leipzig

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Dienstag, 22.Oktober.2024
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