Der Autor
Benedict MarzahnVice President Product, Alasco
Die ESG-Vorgaben sollten nicht nur dazu dienen, den Zustand der Bestände auszuweisen und zu reporten. Vielmehr ist die Datenerhebung die Grundlage für Investitionsentscheidungen, um den Wert von Immobilien zu sichern oder zu steigern. Das gelingt vor allem dann, wenn Asset-Manager das richtige Toolset an der Hand haben, das die Daten automatisch sammelt und eine langfristige Planung inklusive der Darstellung der Effekte aus ESG-Investitionen möglich macht.
Traditionell erfolgt die Verwaltung von Immobilienbeständen mit Excel. Doch diese unflexible, zeitaufwändige und fehleranfällige Berechnung von Kosten und Einnahmen beziehungsweise Gewinnen erfüllt längst nicht mehr die heutigen Anforderungen an das moderne Management von Immobilienbeständen.
Digitale Lösungen erleichtern die Datensammlung und -aufbereitung für das ESG-Reporting. Doch eine moderne ESG-Lösung sollte weit mehr beherrschen als die nötigen Daten zu sammeln und aufzubereiten - Kür ist schließlich, die ESG-Daten auch in konkrete Maßnahmen umzusetzen. Nötig sind die Planung von Optimierungen und deren Auswirkung auf den Wert des Immobilienportfolios.
So sind Organisationen mit Immobilienbeständen in der Lage, das komplette Immobilienmanagement, inklusive einer ESG-Sanierungsplanung, mit deutlich geringerem Aufwand umzusetzen. Portfoliomanager wiederum überwachen so konstant die Umsetzung des Business-Plans und reporten in Echtzeit an die Investoren.
Mehr als ein Drittel der CO2-Emissionen und 40 Prozent des Endenergieverbrauchs entfallen in der EU auf Gebäude. Diese Gewissheit und der zunehmende Druck der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zwingen zum Handeln. Denn nicht nachhaltige Immobilien werden in nur wenigen Jahren kaum noch rentabel vermarktbar sein - so hat eine Analyse von JLL aus dem vergangenen Jahr beispielsweise ergeben, dass vergleichbare Gebäude mit schlechter Energieeffizienzklasse einen Preisabschlag von bis zu 30 Prozent gegenüber Gebäuden in der bestmöglichen Klasse haben. Und auch Investoren und Banken fordern zunehmend eine Dekarbonisierung der Bestandsimmobilien, um die Rentabilität zu wahren.
Um eine optimale Performance der Investitionen zu erreichen, hat Alasco eine Manage to Net-Zero Plattform entwickelt, die alle relevanten Aspekte des Asset- und Portfolio-Managements und der Asset-Planung unter einem Dach vereint. Mit dem Finanz-Controlling sowie dem CapEx- und ESG-Management kann der komplette Lebenszyklus von Immobilien gezielt verwaltet und gesteuert werden. Das ESG-Management unterstützt Asset-Manager maßgeblich bei der Berichtspflicht und ermöglicht vor allem eine hoch automatisierte ESG-Planung und Wirtschaftlichkeitskalkulation. Die Software führt alle relevanten Daten automatisiert aus unterschiedlichen Quellen in einem Datenpool zusammen und korreliert diese für die Analysen und das Reporting. Die Datensammlung ist wiederum die Grundlage, um den Stranding-Zeitpunkt auf Basis von fünf einfachen Datenpunkten zu ermitteln: Adressdaten, Nutzungsart, Baujahr, Bruttogrundfläche und Daten der HLK-Anlage. Im Anschluss erstellt die Lösung anhand automatisierter und KI-basierter Empfehlungen von ESG-Maßnahmen einen Optimierungsplan für alle relevanten Immobilien im Portfolio. Mehr noch, die Software bietet einen ganzheitlichen Überblick über Kosten, Fördermittel, Mietpreisentwicklungen und Nachhaltigkeits-KPIs, womit eine Priorisierung der Optimierungsmaßnahmen nach deren Einfluss auf die ESG-Performance sowie Finanzen (ROI und CapEx) vorgenommen werden kann.
Wenn ESG nicht nur weit mehr als eine Berichtspflicht sein soll, sondern auch die valide Grundlage für eine wertschöpfende Investitionsplanung, dann sollten ESG-Verantwortliche und Asset-Manager auf ein integriertes ESG-Management setzen, anstatt auf Tabellen oder einen Flickenteppich aus Lösungsinseln.