Der Autor
Stephan RudolphLeiter Projektentwicklung, ju:niz Real Estate GmbH
Das erneute Implementieren von Holz als Baustoff war unser Ziel. Wir mussten jedoch schnell erkennen, dass die Erwartungen, die auf der Reduzierung der Baukosten lagen, bisher noch nicht erfüllt werden konnten.
Gleichzeitig aber sind die Vorteile des Holzbaus – dauerhafte Bindung von CO2, Energieeffizienz, schlankere Gebäudehülle und die Möglichkeit der seriellen Vorfertigung - für uns verstärkt in den Fokus geraten.
Inzwischen fokussieren sich unsere Aktivitäten jedoch auf Hybridkonstruktionen aus unterschiedlichen Holzwerkstoffen oder der Kombination von Holz mit anderen Baustoffen wie Beton oder Stahl.
Eine systematische Einteilung des Holzbaus, wie es bis in die späten 90-iger Jahre üblich war, spielt, nach unserer Ansicht, in den aktuellen Konstruktionsmethoden wie Rahmen-/Tafelbau, Skelettbau und Massivholzbau keine Rolle mehr. Vielmehr liegt der Mehrwert in der intelligenten Kombination verschiedener Bauelemente, um damit maßgeschneiderte Lösungen in der Baupraxis und der Entwurfspraxis zu schaffen.
Dadurch ändert sich das Erscheinungsbild des Holzbaus und wandelte sich hin zu geometrisch, schlichteren und kompakteren Bauteilen und Verbindungen. Aktuell können wir dadurch nicht nur die Anforderungen an energieeffiziente Gebäudehüllen, Brand- und Schallschutz immer effizienter erfüllen, sondern der Holzbau kann so auch besser mit anderen Baustoffen konkurriert werden. Dieser Innovationsprozess vollzog sich, unserer Ansicht nach, sehr stark in den letzten 10 Jahren und hat dazu geführt, dass immer eindrucksvolle Gebäude mit einer Primärkonstruktion aus Holz entstanden sind.
Größere Spannweiten für Tragwerke schaffen auch die Voraussetzungen, dass der Baustoff Holz in Gewerbe- und Produktionsstätten Einzug hält. Durch neue Verarbeitungsmethoden ergeben sich neue Möglichkeiten für den Einsatz von Holz. So sind aktuell bei Fachwerkträgern 42 m Spannweite keine Seltenheit mehr.
Uns hat diese Entwicklung dazu ermutigt, in unserem Logistik-Projekt in Neuötting auf eine komplette Holzkonstruktion zu setzen. Aktuell dürfte diese Logistik-Halle mit über 10.880 m² BFG eine der größten Holzkonstruktionen dieser Art in Deutschland sein.Weltweit sind jedoch schon weitere Projekte in Planung, sodass ein Ende dieser Entwicklung nicht abzusehen ist.
In der Bauwirtschaft vollzieht sich, für uns speziell in den letzten 5 Jahren spürbar, im Holzbau ein rasanter Wandel von traditionell, handwerklichen Methoden hin zur Herstellung von Bauteilen, auf der Basis optimierter Fertigungstechniken und digitalisierter Vorfertigung.
Mit der allgemeinen Neugier am Holzbau wachsen auch das wissenschaftliche Interesse und die Forschungsaktivitäten. Wir begrüßen diesen Trend sehr und unterstützen diese Entwicklung auf allen Ebenen. Durch das Zusammenspiel von angewandter Forschung, aufgeschlossener Praxis, engagiertem Handwerk, Architekten, Bauingenieuren und Bauphysikern ist der Holzbau berechenbarer und anwendungsorientierter geworden.
Mit diesem Anspruch entwickeln wir Gebäude mit herausragenden Eigenschaften. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf hoher Qualität, langfristiger Wertschöpfung und ökologisch nachhaltigen Lösungen.
Unsere Immobilien unterscheiden sich nicht nur in der baulichen Konstruktion sondern überzeugen zudem durch den „Green-Premium“-Ansatz. Dieser Ansatz ist für uns entscheidend. Unsere Investoren und Mieter profitieren gleichermaßen von den ökologischen und ökonomischen Vorteilen. Denn wer in unsere Immobilien investiert, investiert auch in eine bessere Umwelt durch moderne Baustoffe, die Reduktion von Wärmeverlusten, Minimierung von Emissionen und die Verringerung des Stromverbrauchs. Die damit gleichzeitig verbundene Minimierung der Nebenkosten ermöglicht es unseren Immobilien langfristig wesentlich wertbeständiger zu sein, als vergleichbare Standard-Projekte am Markt.
Die enge Verzahnung der einzelnen Unternehmensbereiche der Unternehmensgruppe ju:niz Real Estate und ju:niz Energy waren dafür von Anfang an eine wesentliche Voraussetzung. Von der Flächenakquise bis zum Betrieb unserer Anlagen und Immobilien legen wird die Basis für eine nachhaltige Zukunft. Dabei verzichten wir bewusst auf den Einsatz von fossilen Brennstoffen und setzen konsequent auf den Einsatz erneuerbarer Energien.
Ein wesentlicher Fokus bei der Realisierung unserer Gewerbeprojekte liegt auf der Schaffung klimafreundlicher Gewerbequartiere mit einem hohen Anteil an Eigenenergieversorgung durch PV-Aufdachanlagen, in Verbindung mit Wärmepumpen sowie Betonkernaktivierung und damit der langfristigen Reduktion der CO2-Emission.
Vereint unter dem Dach ju:niz setzen wir Maßstäbe für nachhaltige Immobilien sowie die regenerative Produktion, Speicherung, Umwandlung und den sparsamen Einsatz von Energie. Unsere Stärke ist die nahtlose Verzahnung von der Planung bis zum Betrieb.