Der Autor
Jörg BabenzSenior Manager Engineering Consulting, Drees & Sommer SE
Ein vielversprechender Ansatz ist es, bei der Planung neuer Quartiere, der Revitalisierung bestehender Nachbarschaften oder im Rahmen von Brachflächenentwicklungen von vornherein eine ausgewogene Nutzungsmischung anzustreben. Leitfragen für einen nutzerorientierten Ansatz sind etwa: Wer soll künftig in dem Quartier leben? Was benötigen dessen Menschen und Milieus? Welche Bedürfnisse entwickeln diese mit den Jahren – zum Beispiel im Hinblick auf die Kinderbetreuung, die Gesundheitsversorgung oder die Mobilität? Wie lassen sich vermeintlich gegensätzliche Anforderungen – beispielsweise die nach mehr Natur und klimaangepassten Freiräumen einerseits und nach ausreichend Verkehrsraum andererseits – miteinander verbinden?
Aufgrund der Komplexität solcher und ähnlicher Fragestellungen hat Drees & Sommer den Ansatz Integrated Urban Solutions (IUS) entwickelt. Ziel ist es, Städte und Quartiere als zukunftsfähige Orte lebenswert, nachhaltig und bezahlbar zu gestalten. Dazu identifizieren die Expert:innen einzelne urbane Themen wie beispielsweise Energie, Verkehr, Wasser oder Digitalisierung und clustern diese, um so deren Wechselwirkungen herausarbeiten zu können. Dadurch findet nicht nur die „Hardware“ eines Quartiers – also seine Gebäude, die verbauten Materialien oder die Verkehrsinfrastruktur –, sondern mit Fragen der Begegnung, des zwischenmenschlichen Austausches und des Wohlbefindens auch dessen „Soulware“ Berücksichtigung.
Quartiere als Kraftwerke nutzen
Entlang dieser Richtschnur beraten, planen und realisieren unsere Teams Stadt- und Quartiersprojekte bis zum Betrieb. Gegenwärtig rückt dabei die Leitidee vom „Quartier als Kraftwerk“ stärker in den Blick. Zielbild ist eine regenerative und ortsnahe Strom- und Wärmeversorgung. Dies wird häufig schon dadurch erschwert, dass in den Kommunen oft keine entsprechenden Daten in ausreichender Qualität vorliegen oder dort keine speziellen Klimaschutzmanager:innen arbeiten.
Um die Bevölkerung für diesen wichtigen Transformationsschritt zu gewinnen, bietet sich im Zuge der kommunalen Energie- und Wärmeplanung die Gründung von Energiegenossenschaften an. Damit wäre neben den technischen Fragen auch der Aspekt „Soulware“ wieder auf der Agenda: Denn auf diese Weise profitieren die Bürgerinnen und Bürger vor Ort unmittelbar von der Energiewende – und erleben gleichzeitig ein Gemeinschaftsgefühl. Drees & Sommer hat bereits zahlreiche Kommunen unterstützt, etwa mit der Beratung für ein strategisch übergeordnetes Angehen der eigenen Wärmewende oder ganz konkret beim Erarbeiten eines entsprechenden Handlungsleitfadens für die kommunale Verwaltung.
Haben Sie noch Fragen? Gerne könne Sie sich an Jörg Babenz (joerg.babenz@dreso.com) wenden.