Der Autor
Pascal KepplerHead of Data Services & LCA, EPEA - Part of Drees & Sommer
Das Bauen mit nachhaltigen und kreislauffähigen Produkten und Baustoffen wird in Zeiten zunehmender Ressourcenknappheit und brüchigen Lieferketten immer wichtiger. Das gilt gerade auch im Hinblick auf steigende Baukosten. Hinzu kommt, dass die regulatorischen Anforderungen strenger werden: Neben der ESG-Regulierung sorgen dafür etwa die BEG-Förderrichtlinien und steigende Anforderungen an Green-Building-Zertifizierungen nach DGNB, LEED oder BREEAM.
Auf dem Weg zur notwendigen Bau(stoff)wende hat die Bau- und Immobilienwirtschaft aber noch weitere Hürden zu meistern. So sind bis heute die meisten Gebäude am Ende ihres Lebenszyklus zu großen Teilen schlicht Abfall, oftmals sogar regelrechter Sondermüll. Notwendig wäre es daher, ökologisch und gesundheitlich unbedenkliche Stoffe und Materialien einzusetzen. Diese lassen sich wieder den Materialkreisläufen zuführen und machen so aus Städten und Gebäuden urbane Rohstoffspeicher.
Verbaute Stoffe und Materialien werden zu digitalen Daten
Für eine Bauwende in diesem Sinne sind jedoch viele Informationen die Voraussetzung: Welche Produkte sind an welcher Stelle in einem Gebäude verbaut? Aus welchen Stoffen bestehen sie im Einzelnen, und – nicht ganz unwichtig – wie sind die Materialien miteinander verbunden? Im Idealfall werden diese und zahlreiche weitere Informationen bereits in der Planung eines Gebäudes erfasst. Anschließend stehen sie dann als strukturierte Daten über die gesamte Nutzungsdauer sowie beim Rückbau oder für eine Revitalisierung zur Verfügung.
Das vollständige Erfassen, das sichere Management und eine durchgängige Bereitstellung der entsprechenden Daten können nur digitale Tools leisten. Ein Beispiel für einen solchen Helfer ist das Tool conpli von EPEA – Part of Drees & Sommer. conpli macht Bauen mit nachhaltigen Produkten einfach. Dazu setzt es bei der Prüfung von Bauprodukten an – ein Schritt, der die aufwendigste und herausforderndste Aufgabe auf dem Weg zu einem Nachhaltigkeitszertifikat darstellt.
Volle Transparenz auch vor Ort auf der Baustelle
Die Software bietet eine ganze Reihe von Vorteilen: Mit dem Tool vermeiden Anwender:innen doppelte Arbeit, indem sie durch eine digitale Schnittstelle zu Programmen wie BIM & More oder Madaster alle schon dokumentierten Produktinformationen aus anderen Projekten nutzen können. Dabei behalten sie jederzeit die Übersicht über die geplanten und eingesetzten Produkte. Das geht selbst über das Smartphone oder Tablet direkt auf der Baustelle. Die Arbeit macht conpli auch dadurch komfortabler, dass es alle Zertifizierungssysteme fertig konfiguriert anbietet. Das bedeutet, dass die finale Dokumentation in conpli bereit zur Einreichung ist.
Es zeichnet sich bereits ab, dass künftig Tools und Plattformen wie conpli das nachhaltige Bauen auf eine weitere Entwicklungsstufe heben werden. Damit kann die Bauwende so richtig Fahrt aufnehmen.