Die Autorin
Franziska HeuerHead of Events, Projektleitung, Heuer Dialog
Oberbürgermeister Thomas Keck und Bau- und Erster Bürgermeister Cord Soehlke eröffneten den Tag. Die Wiederbelebung des sozialen Wohnungsbaus ist unerlässlich und der Verzicht auf Baulandentwicklung am Siedlungsrand wird der Notwendigkeit des Wohnungsbaus nicht gerecht, so OB Keck.
Tübingen verfolgt hier einen anderen Weg („alles was frei wird, kaufen wir“), doch in einem sind sich beide Eröffnungsredner einig: Die Landesbauordnung muss umgehend vereinfacht werden, um den Wohnungsbau nicht weiter zum Erliegen zu bringen. Beide Städte investieren aktiv in die Bodenpolitik, Tübingen baut gar das erste Mal seit 60 Jahren wieder selbst, auch Reutlingen ist aktiv im Flächenerwerb und wird sein Gewerbeangebot von derzeit 1ha auf 50ha ausweiten. Städte und Immobilienwirtschaft sind aufgefordert, genau hinzuschauen, was die Kostentreiber bei den Flächenentwicklungen sind (1/3 der Kosten befinden sich unter der Erde) und mit Maßnahmen wie dem Erlass der Stellplatzsatzung mehr Potentiale zu schaffen.
Ein weiteres Hemmnis: Die B-Plan-Änderung. Durch die langen Laufzeiten der Projekte ändern sich die zeitlichen Gegebenheiten, neue Themen müssten immer wieder eingearbeitet werden. Angela Weiskopf, Baubürgermeisterin der Stadt Reutlingen verweist auf die Notwendigkeit der doppelten Innenraumentwicklung, eine Steilvorlage für Mathias Lehner, der auf naturinklusives Bauen in den Städten aufmerksam machte. Hannes Riehle, Geschäftsführer des Architekturbüros RIEHLE KOETH stellte den Paradigmenwechsel von Abriss zu Bestand in den Fokus der Diskussion. Es heißt jetzt: Ärmel hochkrempeln, denn der Bestand ist da und wartet nur darauf, für die Zukunft fit gemacht zu werden. Denn ansonsten wird es richtig teuer.
Die Region bewegt sich und wir freuen uns sehr, sie weiter auf diesem Weg zu begleiten.