Warum die Immobilienbranche ESG nur mit sozialer Verantwortung meistert

Nachhaltigkeit darf kein Statussymbol sein!

ESG ist heute ein Must-have im Gebäudesektor. Weiterhin unterschätzt bleibt jedoch die positive Wirkung entsprechender sozialer Maßnahmen.

Stefan Schwan Thomas Bestgen 19. September 2023

Mit sektorenübergreifenden Quartierslösungen stellen ENGIE Deutschland und UTB das Gleichgewicht zwischen Ökonomie, Ökologie und gesellschaftlicher Verantwortung her.

Die Environmental Social Governance (ESG)-Kriterien beschäftigen die Immobilienbranche wie kein zweites Thema. In Anbetracht der ehrgeizigen Klimaziele kommt dabei der Umwelt eine entscheidende Rolle zu. Zudem wird die regulatorische Bewertung einen großen Einfluss auf den monetären Wert von Immobilien haben. Großes Potenzial steckt somit in der Revitalisierung von Bausubstanz, allen voran in der Wiederbelebung von Konversionsflächen. Zugleich zeigen die Entwicklung und die Realisierung von Quartierskonzepten vielversprechende Perspektiven für die Gebäudewirtschaft auf. Denn die energetische Sanierung eines Ensembles von mehreren Wohneinheiten ist oftmals wirtschaftlicher und klimafreundlicher als einzelne Immobilien zu optimieren. Eine ganzheitliche Herangehensweise lohnt sich unter ökologischen Gesichtspunkten definitiv. Und doch ist dies nur die halbe Wahrheit: Nicht minder bedeutsam als der Umweltaspekt im ESG-Trio ist die soziale Komponente in der Quartiersentwicklung. Es gilt, Wohnräume nachhaltig bezahlbar zu machen und dabei ebenso lebenswert wie zukunftssicher für alle Bewohner:innen zu gestalten. Umweltschutz allein reicht für nachhaltigen Erfolg nicht aus.

Der Spagat zwischen Umwelt und Sozialem
Doch wie erzielt die Gebäudewirtschaft neben ökonomischen und ökologischen Vorteilen einen sozialen Gewinn? Priorität hat zunächst, welche gesellschaftlichen Spuren Immobilienprojekte für alle Beteiligten hinterlassen: Sorgen diese für Akzeptanz? Schaffen sie neue Aufenthalts- und Lebensqualität? Und kommen sie der Gemeinschaft tatsächlich zugute? Sind diese drei Kriterien erfüllt, befinden sich Verantwortliche bereits auf der richtigen Route. Die nötige Orientierung bieten dabei Konzeptverfahren, bei denen in erster Linie Qualität und Zukunftsfähigkeit der Immobilienplanung entscheiden – finanzielle Ressourcen sind bei der Wahl des Siegerkonzepts zweitrangig. Dennoch zeigen diese Verfahren Entscheider:innen nicht nur neue bauliche Möglichkeiten auf, sondern lohnen sich zugleich wirtschaftlich. Ein Trend, der sich aufgrund hoher Bodenpreise aktuell durchsetzt, sind vertikale Quartiere. Die ausgewogene Durchmischung von Nutzungsarten bestimmt das wirtschaftliche, kulturelle und soziale Gelingen und schafft neuen Raum für Begegnung. Finanziell profitiert der Gebäudesektor hiervon in jedem Fall, da Gemeinschaftsflächen subventioniert werden, kein Mietausfallwagnis besteht und lediglich geringe Instandsetzungskosten erforderlich sind. Selbstredend dürfen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit dennoch nicht auf der Strecke bleiben.

 Grün, vernetzt und mobil: Kräfte gezielt bündeln
Damit dies gelingt, ist eine integrative Planung unabdingbar. Ganzheitliche Ansätze, die Hochbau, Energie und Mobilität vereinen, schaffen besonderen Mehrwert. Das beweisen ENGIE Deutschland und UTB bei der Stadtteilentwicklung „Das Neue Gartenfeld“ in Berlin sowie brandaktuell beim Gasometer in Münster. In diesen innovativen Quartieren sichert ein gekoppeltes Strom-, Wärme- und Kältekonzept inklusive erneuerbarer Energien und innovativer Abwärmenutzung die energieeffiziente Versorgung der Wohneinheiten. Sharing-Angebote, ein Shuttle-Service und ein Mobility-Hub setzen Impulse für grüne und nutzerfreundliche Mobilität. Darüber hinaus bereichert die digitale Vernetzung der Bewohner:innen über eine Quartiers-App das tägliche Miteinander. Damit denken ENGIE und UTB ökologische, wirtschaftliche und soziale Verantwortung sowie Nachhaltigkeit zusammen und erfüllen somit alle Anforderungen an modernen Städtebau auf vorbildliche Weise.

Mut schafft neue Möglichkeiten
Dieses Leuchtturmprojekt verdeutlicht: Es existieren vielfältige Entwicklungspfade für Quartiere, die Mensch und Umwelt langfristig zugutekommen, sowohl im Neubau als auch im Bestand. Nachhaltigkeit darf dabei keinesfalls zum Statussymbol werden. Ganz im Gegenteil: Sie geht stets mit der Mission einher, für alle Beteiligten zukunftsorientierte und lebenswerte Räume zu schaffen – unabhängig von sozialen Voraussetzungen. Sektorenkopplung und integrative Planung zahlen auf dieses Vorhaben ein. Allen voran liegt es an den Verantwortlichen, mit Mut die notwendigen Schritte zu unternehmen und die ESG-Faktoren ganzheitlich anzugehen. ENGIE Deutschland und UTB begleiten die Immobilienwirtschaft auf diesem Weg zuverlässig und zielgerichtet.

Die Autoren
Stefan Schwan
Geschäftsbereichsleiter Energy & Facility Solutions, ENGIE Deutschland
Thomas Bestgen
Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter, UTB

Das Event zum Thema

Montag, 6. November - Dienstag, 7. November 2023
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