Der Autor
Lewin FrickeLeitung Öffentlichkeitsarbeit, TRIQBRIQ AG
Das Massivholz-Bausystem besteht aus mikro-modularen Holzbausteinen – den sogenannten BRIQs. Diese werden mit Robotertechnik präzise aus günstigem Industrie- und Kalamitätsholz sowie rückgebautem Altholz hergestellt.
Die einzelnen BRIQs werden auf der Baustelle aufeinander gesteckt und über Dübel miteinander verriegelt. Auf diese Weise lassen sich tragende Wände kosteneffizient, flexibel und in kurzer Zeit errichten. Zu den weiteren Vorteilen gehört, dass die BRIQs am Ende der Nutzungsphase eines Gebäudes sortenrein entnommen und vollständig wiederverwendet werden können. Damit bietet TRIQBRIQ eine ganzheitlich nachhaltige und kreislauffähige Alternative zu konventionellen Baustoffen.
Mit Vorgängerversionen des TRIQBRIQ-Systems wurden bereits europaweit Gebäude errichtet. Auch ein Proof of Concept mit dem aktuellen TRIQBRIQ-System wurde kürzlich in Stuttgart von zufriedenen Bauherren bezogen. Dass TRIQBRIQ aber auch bei größeren Bauvorhaben einwandfrei funktioniert, hat das Start-up nun unter Beweis gestellt:
Ende Juni wurde in Frankfurt der erste mehrgeschossige TRIQBRIQ-Rohbau errichtet. Dabei konnte das baden-württemberger Unternehmen in dem über 430 Quadratmeter großen Bauprojekt ca. 50.000 kg CO2 in Form von Holz einlagern. Auch zur Ressourcenschonung trägt TRIQBRIQ bei: Das Holz, welches beim Frankfurter Bauvorhaben zum Einsatz kam, wäre nämlich aufgrund seiner niedrigeren Qualität ansonsten verbrannt worden.
Beachtlich ist auch die kurze Bauzeit: In lediglich sechs Tagen wurde der gesamte Rohbau inklusive Dachstuhl fertiggestellt. Der Geschäftsführer des ausführenden Generalunternehmens B.E. Bau GmbH, Edis Dzanovic betont dabei: „Wir hatten bisher keine Erfahrung mit diesem Bausystem, es ist aber wirklich unglaublich einfach. Mit herkömmlichen Lösungen wie Kalksandstein dauert ein vergleichbares Projekt ca. dreimal so lange. Aufgrund dessen war es uns möglich, den gesamten Rohbau sogar schneller als geplant umzusetzen.“
Auch Vorstand Maximilian Wörner scheint sichtlich zufrieden mit der Umsetzung des ersten mehrstöckigen Bauvorhabens und blickt mit Freude in die Zukunft: „Das ist das erste mehrstöckige Bauvorhaben, das wir mit unserem Bausystem beliefert haben und alle Arbeitsschritte liefen schneller als geplant. Jetzt blicken wir mit Vorfreude auf die anstehenden Projekte. Diese werden nicht nur deutlich größer, sondern dank unserer optimierten Technologie auch höher.“
Im Rahmen seiner Sommertour besuchte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann Ende August das Holzbau-Start-up. An einem Probeaufbau montierte der Ministerpräsident eigenhändig einen der robotergefertigten Holzbausteine. Dabei lobte er die Kreislauffähigkeit des Systems und dessen ressourceneffizienten Ansatz: „Unternehmen wie TRIQBRIQ zeigen, wie wichtig Start-ups für die Transformation unserer Wirtschaft sind. Sie treiben Innovationen voran und machen Klimaschutz kopierfähig.”