Der Autor
Dipl.-Ing. Matthias SommerAbteilungsleitung Vertrieb Immobilienwirtschaft, Engie
Denken wir einmal kurz an den vergangenen Sommer zurück: Hoteliers standen angesichts der anhaltenden Coronapandemie und der sich stetig verschärfenden Energiekrise vor großen Fragezeichen. Schwindelerregend hohe Preise für Erdgas, Heizöl und Strom machten der Branche finanziell zu schaffen, viele Hoteleigner:innen bangten aufgrund der mangelnden Gasversorgung gar um ihre Existenz. Noch im Juni 2022 sendete die Bundesregierung ein klares Warnsignal und rief die zweite Stufe des Notfallplans Gas aus. Eine positive Trendwende war zu dieser Zeit nicht in Sicht. Und heute? Auf den ersten Blick scheint das Schlimmste überwunden zu sein: Die befürchteten Horrorszenarien haben sich nicht bewahrheitet, die drohende Abschaltung aufgrund der Gasmangellage ist abgewendet. Zusätzlich entlastet die Bundesregierung Verbraucher:innen durch Gas- und Strompreisbremsen von gestiegenen Energiekosten. Die Situation hat sich beruhigt, so scheint der Eindruck. Doch: Ist das wirklich der Fall? Und was haben Hoteliers aus den vergangenen Monaten gelernt?
Aussitzen ist keine Option
Natürlich, der Aufwärtstrend ist nicht zu leugnen – glücklicherweise. Dennoch ist die Hotelbranche lange nicht über den Berg. Auf dem Weg nach oben warten zahlreiche Stolpersteine auf Hoteliers – einen echten Felsbrocken stellt nach wie vor der Klimawandel dar. Schließlich emittieren Hotels rund fünf Millionen Tonnen CO2 pro Jahr in Deutschland und offenbaren damit enorme Einsparpotenziale. Dass hier nach wie vor Handlungsbedarf besteht, unterstreicht die anstehende Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), die insbesondere an die zeitliche Relevanz des Ersatzes fossiler druch erneuerbare Energiequellen erinnert. Zusätzlichen Druck erzeugt das Energieeffizienzgesetz, das klare Ziele für 2030, 2040 und 2045 bezüglich der Nutzung von Primär- und Endenergie festlegt. Viel Zeit, sich mitten auf der Strecke auszuruhen, bleibt also nicht. Denn die Vorgaben seitens der Politik betreffen am stärksten Bestandsgebäude, was bedeutet, dass Hoteliers klar in der Verantwortung stehen, in die Energieeffizienz und Klimaneutralität ihrer Immobilien zu investieren. Im Vergleich zu anderen Branchen haben diese allerdings einen entscheidenden Nachteil, was die Energiepreisentlastungen des Bundes für Gas, Wärme und Strom anbelangt. Mit einem Gas- und Wärmeverbrauch unter 1,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr zählt die Hotellerie nicht zur Kategorie der Großverbraucher:innen und erhält somit in der Regel eine geringere Förderung vom Bund. Verantwortliche müssen demnach andere Mittel und Wege finden, notwendige energetische Modernisierungen zu finanzieren. Nur wie?
Die richtige Mentalität zeigt neue Wege auf
Die gute Nachricht: Der Weg bergauf ist nicht so steinig, wie er scheint. Die größten Hürden existieren nämlich im Kopf, sodass ein zielgerichtetes Umdenken Hoteliers bereits mehrere Kilometer voranbringt. Im ersten Schritt gilt es, sich intensiv mit den Themen Energieeffizienz, Energiebeschaffung und Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Eine zugeschnittene Plattform hierfür bietet das Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerk für die deutsche Hotellerie, das ENGIE Deutschland Anfang 2022 gemeinsam mit dem Hotelverband Deutschland (IHA) initiiert hat. Hier stehen neben gegenseitigem Austausch konkrete Optimierungsmöglichkeiten für die beteiligten Hoteliers im Mittelpunkt. Ziel ist es, den individuellen Energieverbrauch zu reduzieren und gleichzeitig die eigene Autarkie und Nachhaltigkeit bei der Energieversorgung zu erhöhen.
Mit Energiespar-Contracting schneller ans Ziel
Um möglichst konkret herauszufinden, wo sich Einsparmöglichkeiten verbergen, lohnt sich darüber hinaus eine direkte Partnerschaft mit Expert:innen vom Fach. Dabei bringt das Team von ENGIE Deutschland jahrelanger Expertise in der Hotelbranche ein. Unsere Spezialist:innen haben die technischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen fest im Blick und wissen genau, wie sich das Einsparpotenzial von Hotels bestmöglich ausschöpfen lässt. Zentraler Baustein ist dabei ein individuelles, ganzheitliches Konzept – von der Analyse über die Planung bis hin zum Bau und Betrieb. Wer sein Hotel sicher für die Zukunft ausrichten möchte, kommt um eine konsequente Optimierung der technischen Gebäudeausrüstung und um das Ersetzen von fossilen Energieträgern durch erneuerbare, bestenfalls lokal erzeugte Energien nicht herum. Das Gegenargument Kosten wirkt an dieser Stelle nicht. Denn ENGIE Deutschland bietet im Rahmen eines Energiespar-Contractings nicht nur eine maßgeschneiderte Lösung für die Wärmeversorgung von Hotels, sondern trägt zusätzlich die gesamte Investitionssumme. Hoteleigner:innen können sich derweil auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und zahlen das Geld periodisch über die Energieverbrauchskosten zurück. Dass Auftraggeber:innen durch das Contracting tatsächlich Energie einsparen, garantiert ENGIE Deutschland während der gesamten Vertragslaufzeit – und bringt Hoteliers damit ein entscheidendes Stück näher in Richtung Klimaneutralität. Ein weiterer Pluspunkt für Hoteliers: Durch die Umstellung auf erneuerbare Energieträger machen diese sich unabhängiger vom globalen Geschehen und profitieren folglich von stabilen Preisen. Damit ist die Klimapartnerschaft mit ENGIE Deutschland sowohl in ökologischer als auch in ökonomischer Hinsicht eine zukunftssichere Wahl.
Gelerntes in die Praxis umsetzen
Für die energieeffiziente Wärmeversorgung in Hotels gibt es damit einen klaren Lösungsweg. An einem endgültigen Ziel ist die Branche so jedoch leider nicht angelangt. Ganz im Gegenteil: Das nächste Problem kündigt sich bereits an. Es nennt sich Kälteversorgung. Denn mit den steigenden Temperaturen durch den Klimawandel erhöht sich gleichzeitig die Bedeutung leistungsstarker und nachhaltiger Kälteanlagen für die Hotellerie. Und damit nicht genug: Da das Thema Elektromobilität künftig ebenfalls höhere Aufmerksamkeit verlangt, wartet der Aufbau einer funktionierenden Ladeinfrastruktur inklusive Schnellladung bereits als weitere Etappe auf Hoteliers. Zusätzlich eröffnet der Einsatz von Photovoltaik neue Pfade in Richtung Klimaneutralität und Unabhängigkeit – wird heutzutage von Hotels allerdings nur punktuell genutzt. Klar ist also: Von Verschnaufpause kann wirklich keine Rede sein. Doch sind die Möglichkeiten zur zukunftssicheren, nachhaltigen Ausrichtung in der Hotelbranche vielversprechend – sofern Verantwortliche sie jetzt tatsächlich ergreifen. Wenn wir eines aus den Ereignissen im vergangenen Sommer gelernt haben, ist es, dass wir uns besser früher als zu spät mit zielgerichteten Maßnahmen auf die Zukunft vorbereiten sollten. Energieeffizienz und Klimaneutralität sollten dabei immer zentraler Fokuspunkt der Strategie sein. Auf andere Weise wird der Weg über den Berg nicht gelingen.