Neben ergänzenden Angeboten aus dem Food- und Gastronomiesegment nimmt die Nachfrage nach zusätzlichen Nutzungsformen wie Dienstleistungen und Fitness zu. Die Immobilien müssen den Kunden zudem einen bequemen Einkauf ermöglichen und weitestgehend barrierefrei zugänglich sein. 40% des Energieverbrauchs und somit ein Großteil der CO2-Emissionen in Europa entfallen auf den Betrieb sowie die Nutzung von Gebäuden. Daher rückt gerade bei Revitalisierungen nachhaltiges Bauen immer stärker in den Fokus und bedarf intelligenter sowie integrativer Lösungen unter Berücksichtigung vorhandener Strukturen. In den vergangenen Jahren hat die Bedeutung von Integration und Modernisierung bestehender Handelsstandorte im Vergleich zur Errichtung von Neubauten bei Kaufland zugenommen.
Ein Beispiel für diese Entwicklung ist der RemsPark in Waiblingen bei Stuttgart:
Bei dem in den 70er Jahren errichteten Centerstandort handelt es sich um eine etablierte Handelslage mit bedeutender Versorgungsfunktion, dessen Einzugsgebiet weit über Waiblingen hinaus reicht. Das Objekt wurde letztmalig in den 90er Jahren grundlegend saniert, erweitert und bis zur Schließung Anfang 2022 durch Real betrieben. Im Verlauf des vergangenen Jahres ergab sich für Kaufland die Chance, das in die Jahre gekommene Einkaufszentrum zu erwerben und im Zuge einer umfassenden Revitalisierung neu zu positionieren. Die Entwicklung eines zukunftsfähigen und attraktiven Vermietungskonzeptes auf über 22.000 Quadratmetern stellt dabei eine der größten Herausforderungen dar.
Aufgrund der Struktur des Gebäudes bedarf es einer individuellen Flächenaufteilung; bauplanungsrechtliche Rahmenbedingungen verlangen nach kreativen Lösungen bei der Vermarktung. Herzstück des neuen Vermietungskonzeptes wird der zentral gelegene Food Court sein. Gemeinsam mit bestehenden und neuen Mietern wird das Food- und Gastronomiekonzept deutlich aufgewertet und zum Verweilen einladen. Auf Teilen der ehemaligen Real Fläche entstehen neue Fachmarktflächen, welche mit namhaften Mietern aus dem Bereich Sport, Spielwaren und Drogerie belebt werden.
Im Zuge der Sanierung stehen umfangreiche Investitionen, ein Großteil davon mit ESG-Bezug, an:
Unter anderem werden alte Lüftungszentralen, die einen hohen Stromverbrauch verursachen, durch energieeffiziente Anlagen ersetzt. Die durch den Betrieb der Kühlmöbel entstehende Abwärme wird zukünftig die Wärmeversorgung unterstützen. Die komplette Beleuchtung im Innen- und Außenbereich des Centers wird auf LED umgestellt.
Damit eine Photovoltaikanlage auf dem Dach errichtet werden kann, sind neben der Sanierung weitere statische Ertüchtigungen notwendig.
Durch die Installation zusätzlicher Aufzugsanlagen werden die Laufwege für die Kunden verkürzt und ein barrierefreies Einkaufen möglich.
Mit Abschluss der Revitalisierung des RemsPark Ende 2023 wird an den Erfolg der vergangenen Jahre angeknüpft werden und der Standort seine Bedeutung als etabliertes regionales Versorgungszentrum zurückgewinnen.
