Der Russland-Ukraine-Krieg, steigende Energiekosten, eine hohe Inflation und fehlende Fachkräfte: Die Liste wirtschaftlicher Sorgen ist derzeit lang und drückt schon seit Monaten auf die Stimmung in verschiedenen Branchen.
Natürlich gibt es diese Sorgen auch am Wirtschaftsstandort Köln, doch gleichzeitig sieht man sich dort gut gerüstet. "Köln kann Krise", sagt der Geschäftsführer der KölnBusiness Wirtschaftsförderung, Dr. Manfred Janssen. "Die Kölner Wirtschaft hat sich auch in vergangenen Krisen, etwa während der Finanzkrise und der Corona-Pandemie, robust gezeigt. Der breite Branchenmix macht den Wirtschaftsstandort Köln – und auch die Immobilienbranche hier – stabiler, als es in anderen Großstädten der Fall ist“, sagt Janssen.
Rekordbeschäftigung trotz Pandemie
Bereits Mitte 2021 hatte Köln seine Beschäftigtenzahl von vor der Corona-Pandemie wieder erreicht und im dritten Quartal 2021 wurde mit insgesamt fast 600.000 Beschäftigungsverhältnissen sogar ein neuer Rekordwert an Arbeitsplätzen erreicht.
Ein Wert, der sich auch im Vergleich mit anderen Metropolen sehen lassen kann. Von 2020 bis 2021 stieg die Zahl der Beschäftigten in Köln um zwei Prozent. Nur in Berlin war der Zuwachs mit 2,8 Prozent größer, in anderen Metropolen wie München (1,2 Prozent) oder Hamburg (1,1 Prozent) aber deutlich niedriger. Innerhalb der letzten acht Jahren sind in Köln 100.000 neue sozialversicherungspflichtige Stellen hinzugekommen.
Attraktive Metropole und gefragter Gründungsstandort
Positive Meldungen gab es in diesem Jahr auch in puncto Gründungsstandort: Jeden dritten Tag wird in Köln ein Startup gegründet – zwischen 2019 und 2021 ist die Zahl der Neugründungen um 23 Prozent gestiegen. Und Kölns Innenstadt mit zwei der meistfrequentierten Einkaufsstraßen Deutschlands und Europas verzeichnet kaum Leerstand – im Gegenteil, die Nachfrage nach Flächen übersteigt das Angebot sogar.
Die Projekt-Pipeline der Immobilienbranche ist ebenfalls gut gefüllt. Rund 90 aktuelle Projektentwicklungen mit einem maßgeblich gewerblichen Anteil werden aktuell in Köln vorangetrieben und schaffen unter anderem neue Büroflächen und damit Raum für weitere Arbeitsplätze.
Neue Flächenkonzepte gesucht
Doch auch in Köln sind die Flächen begrenzt. „Grundsätzlich kann das Thema Flächennutzung nicht mehr so gedacht werden wie in der Vergangenheit. Wir müssen verstärkt auf Bestandsflächen schauen und die Bebauung an dieser Stelle nachverdichten. Mit Blick auf gewerbliche Nutzung in integrierten Lagen lautet ein Stichwort urbane, gestapelte Produktion“, so Dr. Janssen von KölnBusiness. Die Wirtschaftsförderung steht dazu mit der Branche im Austausch, um Pionier-Projekte zur urbanen Produktion auf den Weg zu bringen.
KölnBusiness unterstützt bei Antragsverfahren
Außerdem hat KölnBusiness ein eigenes Team auf die Beine gestellt, um gewerbliche Immobilienprojekte zu unterstützen. Als Tochterunternehmen der Stadt Köln hat die Wirtschaftsförderung den kurzen Draht in die Verwaltung und kann so beispielsweise bei Antragsverfahren sowie Abstimmungs- und Koordinierungsanliegen unterstützen.Das KölnBusiness-Team steht ebenfalls in Kontakt mit Immobilienmaklern und Eigentümern, um deren Flächen oder Objekte als Multiplikator am Markt zu platzieren. Das gelingt zum Beispiel über ein eigenes und kostenfreies Immobilienportal von KölnBusiness.