Der Autor
Dr. Jörg KruhlCBDO, Ampeers Energy
Mit erneuerbaren Energien und Sektorenkopplung lassen sich die Emissionen schon heute über 90 % verringern - refinanzierbar mit neuen Geschäftsmodellen.
Aktuell ist davon auszugehen, dass eine Verfünffachung der Sanierungsquote notwendig ist, um die gesteckten Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. Schließlich ist die Immobilienwirtschaft in Deutschland für etwa 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Ampeers Energy hat im Rahmen von mehr als 60 Kundenprojekten unter Beweis gestellt, dass massive Einsparungen schon heute möglich sind. Dies gelingt mit dem Einsatz intelligenter Software, der Zusammenarbeit mit leistungsfähigen Partnern - und einem Ansatz, der die Gebäudeenergieversorgung neu denkt.
Kern dabei ist eine Kombination aus der effektiven Nutzung erneuerbarer Energien, den Potenzialen der Sektorenkopplung sowie einem intelligenten Energiemanagement. Dabei ermöglichen es eine ganzheitliche Simulation und intelligente SaaS-Lösungen entsprechende Potenziale zu erschließen und einen tragfähigen Business Case zu entwickeln.
Stichwort Sektorenkopplung: Es ist entscheidend, die Wärme- und Energieversorgung ganzheitlich anzugehen. Dabei wird beispielsweise wetterabhängig erzeugte Energie – im Regelfall Photovoltaik – mit den jeweiligen Nutzungsarten im Gebäudebestand in Einklang gebracht. Dies schafft es die technische Möglichkeit, Energiemengen zwischen den Anlagen, je nach Bedarf, zu verschieben. Und hier liegt der entscheidende Punkt: Bisher wurden Energiebedarfe und Energieerzeugung sowie Strom- und Wärmeseite völlig isoliert betrachtet. PV- oder BHKW-Anlagen speisen dabei die Energie gegen eine teilweise geringe Vergütung ins Netz ein, während gleichzeitig vorhandene Wärmepumpen oder E-Fahrzeuge Strom aus dem Netz beziehen. Die Folge: Der Eigenverbrauch der lokal erzeugten Energie ist gering, die Kosten der Energiebeschaffung aber entsprechend höher. Und das Potential zur CO2-Minderung bleibt ungenutzt.
Durch eine zentralisierte, intelligente Steuerung, die beispielsweise Wetterprognosen und Nutzungsprofile berücksichtigt, werden Energiemengen, die mit dem Netz ausgetauscht werden, minimiert. Schließlich ist die Vorgabe, wann eine Wärmepumpe den Speicher füllen soll, vom Wärmebedarf im Gebäude genauso abhängig wie von der erwarteten Sonneneinstrahlung. Ergebnis: Nicht nur der CO2-Ausstoß, sondern auch die Betriebskosten werden dabei signifikant gesenkt. Am Ende steht eine Lösung, bei der durch intelligente Verbindung von PV-Strom und einem effizienten Wärmekonzept erreicht wird, dass Nachhaltigkeit und Profitabilität keine Gegensätze mehr sind.
Neue Erlösquellen durch nachhaltiges Handeln
Auch auf der Erlösseite ergeben sich neue, langfristig planbare Möglichkeiten: Mieterstromkonzepte, der Verkauf von Ladestrom im Zuge der wachsenden E-Mobilität, Erlöse durch die Einspeisevergütung und der Verkauf von Wärme. Die Simulation berechnet unterschiedliche Szenarien und analysiert die vorhandenen Potenziale. Damit kann eruiert werden, wie robust und tragfähig der angedachte Business Case bei unterschiedlichen Zukunftsszenarien ist.
Der Software-Spezialist arbeitet dabei eng mit Partnern, wie der S!stems GmbH, zusammen, die Dienstleistungen und anlagentechnische Komponenten liefern. Hierdurch erfolgen Planung, Umsetzung, Betrieb und Abrechnung aller damit verbundenen Prozesse aus einer Hand. Die Lösungen sind vielfach erprobt, beispielsweise im Rahmen gemeinsamer Projekte mit Vonovia, Meravis,den Stadtwerken Hanau, der Rheinwohnungsbau und vielen mehr. Was es jetzt noch braucht: die Entschlossenheit und Entscheidungskraft in der Immobilienbranche.