Der Autor
Roland StöcklinGeschäftsführer, Entwicklungsgesellschaft Metropolregion Rhein-Main (EGM)
Eine wesentliche Aufgabe der Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden mbH (SEG) ist, an geeigneten Stellen im Stadtgebiet eine angemessene Entwicklung für wohnbauliche und gewerbliche Nutzungen erfolgreich voranzutreiben, die Stadtstrukturen zu stärken, zukunftsfähig auszubauen und so die Landeshauptstadt attraktiv und lebenswert weiterzuentwickeln. So auch im Ostfeld. 2017 wurde die SEG mit den vorbereitenden Untersuchungen für die Stadterweiterung im Ostfeld beauftragt und im September 2020 nach dem Beschluss der Stadtverordneten für die Entwicklung des neuen Stadtteils als Treuhänder und Entwicklungsträger bestimmt.
Anfang Mai 2021 hat nun auch die Regionalversammlung der Entstehung des neuen Stadtteils zugestimmt. Nach dem Motto „Stillstand ist Rückschritt“ wird so die Regionalpolitik ihrer Verantwortung gerecht, das große Ganze im Blick zu behalten und der Metropolregion Rhein-Main, als eine der wirtschaftsstärksten Regionen in Europa, Perspektiven für eine fortschrittliche Zukunft zu ermöglichen. Der Knappheit an bezahlbarem Wohnraum und den steigenden Mieten in Wiesbaden und der Region soll so begegnet werden.
Im Ostfeld wird ein zukunftsfähiger, eigenständiger Stadtteil für 8.000 bis 12.000 Einwohner entstehen, der für klimafreundliches und energiebewusstes Bauen, fortschrittliche Mobilitätsangebote, innovative Formen des Zusammenlebens und die Schaffung lebensnaher Strukturen für Wohnen, Arbeiten und Erholung stehen soll. Durch Mehrfachnutzungen entstehen Synergien, die helfen, den Flächenverbrauch so gering wie möglich zu halten. So können zum Beispiel Schulsportplätze außerhalb der Schulzeit von Vereinen genutzt werden oder Teile der Freiflächen von Schulen oder Kitas auf dem Gebäudedach platziert werden.
Die zukünftigen Bewohner und Bewohnerinnen des Ostfelds sollen sich mit ihrem Stadtteil identifizieren und gerne dort aufhalten. Ein aktives und gemeinschaftliches Leben soll dadurch gefördert werden, dass die täglichen Wege sicher zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können. Für weitere Strecken wird ein attraktiver Mix aus unterschiedlichen Verkehrsangeboten, vor allem ein leistungsfähiger Personennahverkehr, die Grundlagen schaffen, das Auto überflüssig zu machen. Sämtliche Planungen werden stets vor dem Hintergrund der ökologischen und klimatischen Auswirkungen geprüft und konkretisiert. Der Städtebau des Entwicklungsgebietes Ostfeld soll daher die klimatischen Bedingungen vor Ort aufgreifen und klimaresiliente Lösungen aufzeigen.
Das in Wiesbaden ansässige Bundeskriminalamt hat nun eine langfristige Perspektive, an dem neuen Behördenstandort im nördlichen Teil des Planungsgebietes Ostfeld seine bisher auf Wiesbaden verteilten Einzelstandorte zusammenzuführen und personell wachsen zu können. Der Verbleib der Bundesbehörde und ein Wachstum auf bis zu 7.000 Arbeitsplätze ist in Wiesbaden somit gesichert.
Im Wohnungsbau ist die SEG an vielen Stellen der Stadt in vielfältiger Weise aktiv. Die Versorgung aller Bevölkerungsgruppen mit angemessenem Wohnraum, die Sicherstellung von Betreuungsangeboten durch Kitas oder die Einrichtung von Studierendenwohnheimen.
Neben zahlreicher bereits realisierter Wohnquartiere sind nennenswerte Beispiele, das Europaviertel, die Quartiere „Auf der Heide“ auf dem Freudenberg, die Hafenstadt Schierstein und das „Künstlerviertel“ im vitalen Stadtteil Rheingauviertel / Hollerborn.
Momentan verantwortet die SEG weitere städtebauliche Vorhaben, so unter anderem das Neubaugebiet „Hainweg“ in Nordenstadt, „Wohnen westlich des Schlossparks“ in Biebrich die Umnutzung des Areals „American Arms“ in das neue Viertel „Quartier Kaiserhof“ in Wiesbaden-Mitte, weiter noch „Zweibörn“ zwischen der Friedenstraße und dem Siegfriedring, Mainzer Straße, auch erwähnenswert der Osthafen in Schierstein als wertvoller Arbeits- und Wirtschaftsstandort ebenso das Fox-Haus / Clemens-Areal in Kastel sowie auch „Kastel Housing“ in Mainz-Kastel.
Kürzlich von der SEG erworben wurden einige Teilflächen des Epochen geprägten Dyckerhoff-Areals, dazu gehören neben Schrebergärten, Tennisplätzen, zwei Villen, ein Wasserturm und ein altes Kraftwerk sowie eine wahre Bau-Ikone, das Dyckerhoff-Hochhaus direkt am Rheinufer in Amöneburg gelegen. Weiterer Projekterfolg ist der Stadtwerkstatt SEG sicher!
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