Der Immobilienmarkt der Bundeshauptstadt kann sich über ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2021 freuen und gleichzeitig optimistisch nach vorne blicken:

Die Halbjahresbilanz 2021 auf dem Berliner Immobilienmarkt kann sich sehen lassen: Investmentmarkt hervorragend, Büromarkt stabil

Insbesondere der Berliner Investmentmarkt läuft nach einer kurzen Atempause zu Jahresbeginn wieder auf Hochtouren.

Jan Dohrwardt 22. September 2021

Im ersten Halbjahr 2021 wurden rund 4,2 Mrd. € in gewerbliche Immobilien investiert, womit sogar das zweitbeste Halbjahresergebnis der Historie erzielt wurde. Gerade das zweite Quartal war besonders lebhaft, sodass Berlin mit seinem beeindruckenden Resultat erneut die Rangliste der deutschen Investmentstandorte vor München mit knapp 3,4 Mrd. € und Frankfurt mit rund 2,1 Mrd. € anführt. Mit einem Marktanteil von 96 % waren großvolumige Einzeltransaktionen in Berlin der mit Abstand wichtigste Markttreiber: Deutlich mehr als 2 Mrd. € flossen im Rahmen von Vertragsabschlüssen mit einem jeweiligen Umsatzvolumen jenseits der 100 Mio. €. In der Langzeitbetrachtung ist dies eines der stärksten Quartalsergebnisse in dieser Größenklasse überhaupt. Auf Verträge zwischen 25 und 50 Mio. € Volumen entfielen gut 18 % Marktanteil und damit ein Umsatz von etwa 500 Mio. €. Dabei sind Büros mit einem Marktanteil von 66 % weiterhin mit Abstand die bedeutendste Assetklasse. Die Marktanteile der anderen Objektarten spiegeln den generellen Trend im Markt wider. Der weit unterdurchschnittliche Wert von nur 2 % bei Logistikimmobilien ist Ausdruck der aktuellen Produktknappheit im Markt, da die Nachfrage nach Logistikobjekten in der Hauptstadtregion ungebrochen hoch ist.

 Der Berliner Büroflächenmarkt bleibt mit einem beachtlichen Ergebnis Spitzenreiter beim Vergleich der bundesweiten Flächenumsätze. Nach einem starken Jahresauftakt liegt das jüngste Halbjahresresultat mit rund 338.000 m² in der Bundeshauptstadt nur 1 % unter dem Vorjahresergebnis und gleichauf mit dem Zehn-Jahresdurchschnitt. Bemerkenswert ist die über alle Größenklassen hohe Anmietungstätigkeit in Berlin. Rund 34 % bzw. mehr als 115.000 m² des Flächenumsatzes gehen zurück auf Großanmietungen jenseits der 10.000 m²-Marke. Ihr Ergebnis ist damit deutlich überdurchschnittlich und der zweithöchste Halbjahreswert nach 2020 überhaupt.

Anmietungsstärkste Branche ist wieder die öffentliche Verwaltung mit einem beeindruckenden Flächenumsatz von rund 80.000 m² im gesamten Marktgebiet und über alle Größenklassen hinweg. Demgegenüber waren es vor allem Vertragsabschlüsse im kleineren Flächensegment, die für das gute Ergebnis von 20 % der sonstigen Dienstleistungen verantwortlich sind. Der weit überdurchschnittliche Marktanteil von Banken und Finanzdienstleistern von fast 16 % geht vor allem auf den Großabschluss der DKB Service GmbH (rund 33.500 m²) zurück.

Der Leerstandsanstieg hat sich im zweiten Quartal moderat fortgesetzt, aktuell stehen rund 590.000 m² zur kurzfristigen Anmietung zur Verfügung, was einer Leerstandsquote von 2,9 % entspricht. Vor allem bei den modernen Flächen deutet vieles auf eine Tempoverminderung beim Leerstandsanstieg hin. Nur knapp 38 % der leerstehenden Flächen verfügen aktuell über einen modernen Ausstattungsstandard. Vor allem in der Top-City und am Potsdamer/Leipziger Platz bleiben hochwertige Flächen Mangelware. Berlins Spitzenmiete präsentiert sich zur Jahresmitte weiterhin stabil bei 40,00 €/m².

Der Autor
Jan Dohrwardt
Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Berliner Niederlassungsleiter,

Das Event zum Thema

Donnerstag, 7. Oktober - Freitag, 8. Oktober 2021
Immobilien-Dialog Berlin
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