Der Autor
Thomas BerganderGeschäftsführer, Taurecon Real Estate Consulting
Die Entwickler von Stadtquartieren sehen sich heute anderen Ansprüchen gegenübergestellt als noch vor wenigen Jahren. Neben der exponierten Lage, der architektonischen Qualität und der Integration in den Stadtraum spielen schon bei der Entwicklung und späteren Realisierung die Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen, Einsatz regenerativer Energien und Klimaneutralität eine entscheidende Rolle. Bereits die Planung hat eine Komplexität erreicht, die alle Fragen modernen und urbanen Lebens und Arbeitens umfasst und insbesondere Bereiche wie Stoffkreisläufe, Logistik, Energieeinsparung und -management, Nachhaltigkeit, Mobilität und Klimaschutz berücksichtigen muss.
Quartier Heidestrasse nimmt hier eine Vorreiterrolle ein. Als ein wesentliches Element für die gesamte Quartiersentwicklung wird ein neuartiges Digitalisierungskonzept integriert. Erstmalig wird ein großes Gebiet mit all seinen Gebäuden konsequent vernetzt. In dieses System werden auch die Büronutzer und künftigen Bewohner, sowie Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistungen, weitere Services und die Mobilitätsinfrastruktur integriert. Nach einer Analyse des technologisch Machbaren und der unterschiedlichen Bedarfe wurden innovative digitale Module entwickelt, die sowohl auf den Ebenen Quartier und Gebäude aber auch auf einzelnen Gewerbe- und Büroflächen sowie in den Wohnungen frei kombiniert werden können.
Entsprechend ihrer individuellen Ansprüche können sich die Nutzer zum Beispiel im Büro-Segment ein „Digital Ready“-Paket zusammenstellen, das die Möglichkeit bereithält, weitere Add on-Angebote zu implementieren. Zum Mehrwert für die Unternehmen etwa im QH Track, einem markanten Bürohausensemble auf 550 Meter Länge, gehört es, alle digitalen Möglichkeiten und Angebote auch des Umfelds per App nutzen zu können. Das bedeutet: Das gesamte Quartier wird zu einem einzigartigen vernetzten Campus.
Mit Quartier Heidestrasse entsteht auf rund 8,5 Hektar Fläche direkt in der Mitte Berlins als Teil der Europacity ein facettenreiches Stadtquartier. Leben, Arbeiten und Wohnen der Moderne und Zukunft werden im Quartier Heidestrasse in sechs Teilprojekten realisiert: Sie umfassen insgesamt rund 199.600 Quadratmeter BGF Büro- und Gewerbeflächen sowie 945 Mietwohnungen mit ca. 95.400 Quadratmeter BGF. 2023 soll das gesamte Quartier mit attraktiven Grün- und Freiflächen sowie urbanen Stadtplätzen, die entscheidend sind für eine große Lebens- und Aufenthaltsqualität, fertiggestellt sein.
Quartier Heidestrasse wird ein urbaner und zugleich ökologischer, innovativer und smarter Ort, an dem sich die Menschen wohlfühlen, an dem wir Wohnen, Leben, Arbeiten und Freizeit miteinander verknüpfen. Wir schaffen hier einen großen Campus und verbinden diese Vision mit den Chancen und Möglichkeiten, die uns die innovativen Technologien bieten, damit hier ein lebendiges, lebenswertes und klimafreundliches Quartier entsteht.
Eine problematische Rolle bei der Planung von Quartieren nimmt häufig der Aspekt Mobilität insbesondere in Ballungszentren wie Berlin ein. Grund sind die begrenzten innerstädtischen Verkehrsflächen: Überfüllte Straßen, ungleichmäßige Verteilung der Radwege und ein nicht immer engmaschiges Streckennetz des ÖPNV verlangen nach einem ganzheitlichen Umdenken bei der Entwicklung neuer Stadtquartiere. Mobilität in urbanen Räumen verändert sich in Richtung flexibler und multimodaler Mobilitätsangebote. Deshalb ist es essenziell, eine infrastrukturelle Grundlage für Mobility Hubs und Shared Mobility Anbieter zu schaffen und attraktive Angebote für die Nutzer zur Verfügung zu stellen.
Ebenso zählt maximaler digitaler Komfort zu den entscheidenden Kriterien für ein erfolgreiches modernes Quartier. Ob intelligente Lösungen für das Digital Home, ein innovatives Parkraumleitsystem oder der Aufbau einer Nachbarschaftsgemeinschaft innerhalb des Quartiers: Die Digitalisierung bietet unzählige Möglichkeiten und vereint all diese Serviceleistungen wie im Quartier Heidestrasse in einer App. Das Smartphone kann für die künftigen Bewohner der digitale Türöffner sein. Türschlüssel sind in diesem Fall überflüssig; auch Licht, Heizung und Jalousien können bequem über Android oder iOS bedient werden – auch per Sprachsteuerung. Selbst bei der lästigen Parkplatzsuche hilft die App und zeigt freie Stellplätze an. Die Quartiers-App zeichnet sich durch eine nutzerfreundliche Bedienung aus. Auch Haustechniker sind über einen Chat erreichbar. Die Digitalisierung einschließlich App bietet jedem Bewohner, egal welchen Alters, eine maximale Verbesserung aller Lebensbereiche.