07.07.2021
Hanna Bosova
Lea Hermanns

Interview mit Lea Hermanns, Gründerin & Chief Product Officer bei POHA House

Co-Spaces - Immobilien Kategorie der Zukunft

Das Co-Spaces Konzept bietet eine Vielseitigkeit, die in traditionellen Unterkünften und Büros ungewöhnlich ist und dabei genau der Nachfrage vieler junger Menschen entspricht.

Wenn Immobilien entwickelt werden, werden sie in der Regel auf eine Nutzungsklasse, einen Hauptzweck ausgelegt: Wohnen, Hotel, Büro etc.. In unserem digitalen Zeitalter, in dem wir Menschen mobiler sind als je zuvor aber die Einsamkeit so hoch ist wie nie zuvor, sollen unsere Projektentwicklungen diverser und flexibler sein.

Heuer Dialog: Frau Hermanns, mit POHA House bieten Sie ein unkonventionelles Produkt an. Warum haben Sie sich dafür entschieden?
Lea Hermanns: Wenn Immobilien entwickelt werden, werden sie in der Regel auf eine Nutzungsklasse, einen Hauptzweck ausgelegt: Wohnen, Hotel, Büro etc.. In unserem digitalen Zeitalter, in dem wir Menschen mobiler sind als je zuvor aber die Einsamkeit so hoch ist wie nie zuvor, sollen unsere Projektentwicklungen diverser und flexibler sein. Mit POHA House haben wir das Co-Spaces-Konzept entwickelt. Im Kern geht es darum, Immobilien zu entwickeln und zu betreiben in denen Community an erster Stelle steht. Wir schaffen Flächen, die viel Flexibilität in ihrer Nutzung ermöglichen und gleichzeitig konzipiert sind, um Menschen zusammen bringen.

HD: Was spricht dafür, dass die Nachfrage nach neuen Formen der Immobiliengestaltung bleiben wird?
Hermanns: Das Co-Spaces Konzept bietet eine Vielseitigkeit, die in traditionellen Unterkünften und Büros ungewöhnlich ist und dabei genau der Nachfrage vieler junger Menschen entspricht. Vor allem da es dem Wunsch nach Flexibilität, nach der viele Millennials und Unternehmer streben, nachkommt. Unsere POHA Houses sind als multifunktionale, anpassungsfähige Gebäude konzipiert, die es Menschen leicht machen, unter einem Dach zu leben, zu arbeiten und zusammenzukommen. Mit dem Konzept können Bewohner flexibel wählen, welches der Produkte für sie am sinnvollsten ist: Wohnen, Arbeiten oder beides. Die Gemeinschaftsräume sind auf Community und Wohlbefinden ausgelegt und jederzeit für die Bewohner zugänglich. Die Flächen sind als All-inclusive-Modell mit geringem Aufwand konzipiert, mit der großen Flexibilität, zwischen den Produkten bequem und stressfrei wechseln zu können und leichtes Ein- und Ausziehen zu ermöglichen.

HD: Einsamkeit war während des Lockdowns ein großes Thema. Jetzt holen Unternehmen ihre Mitarbeiter zurück ins Büro. Wird das Problem bestehen bleiben?
Hermanns: Mit ständig zunehmenden technologischen Fortschritten, durch die es immer einfacher wird, Aufgaben online zu erledigen, interagieren Menschen im wahren Leben weniger. Einsamkeit ist heute ein großes Problem auch für junge urbane Menschen. Co-Spaces gehen dieses Problem an, indem sie es den Menschen leicht machen, sich sofort mit ihrer Nachbarschaft zu verknüpfen, sobald sie einziehen. Die Pandemie hat dieses Problem der Einsamkeit deutlich an die Oberfläche gebracht und verstärkt, aber auch eine Wiedereröffnung der Büros ändert die Grundursache des Problems nicht.
Statistiken zeigen, dass 64% der Millennials es vorziehen würden, nach der COVID-19-Unterbrechung weiterhin von zu Hause aus zu arbeiten. Das Homeoffice entwickelt aus der Kombination die Produktivität zu steigern und das Pendeln zu vermindern, scheint in Zukunft die beste Lösung für Unternehmen und ihre Mitarbeiter zu werden. Co-Spaces gehen jedoch noch einen Schritt weiter und bieten einen Arbeitsplatz, der den Komfort des Arbeitens von zu Hause bietet, jedoch mit dem zusätzlichen Vorteil, dass er professionalisiert ist und vom Wohnbereich des Bewohners getrennt ist. Da Millennials, – geboren zwischen 1980 und 2000 – bis 2025 voraussichtlich 75% der Weltbevölkerung ausmachen werden, können Co-Spaces der Ansatz der Zukunft werden.

HD: Aktuell starten Sie Ihr Projekt in Hamburg, Aachen und Essen. Welche Standortkriterien gelten für Sie?
Hermanns: Bisher gelten Co-Spaces in Form von Co-Living oder Co-Working als weitgehend urbanes Produkt, das perfekt zu Städten der Größe Berlin oder München passt. Wir sehen Nachfrage für dieses Produkt in verschiedenen A und B Städten in ganz Deutschland. Dabei bevorzugen wir Städte mit Universitäten, da sich in ihrem Umfeld oft junge Firmen ansiedeln, für die POHA das geeignete Konzept hat. Wir haben insbesondere Interesse an Grundstücken, Bestandsobjekten zum Erwerb, als auch Projekte zur Anmietung. Als Heimat von über fünf Millionen Menschen ist das Ruhrgebiet einzigartig perfekt für ein Konzept wie POHA House. Als viertgrößter Ballungsraum Europas mit viel Vitalität und einer wachsenden Kulturlandschaft spielt das Ruhrgebiet die Rolle einer Stadt in A Lage, die perfekte Umgebung für Co-Spaces aller Art.

HD: Frau Hermanns, wir danken Ihnen für das Gespräch und freuen uns Sie live auf der Bühne beim Immobilien-Dialog Ruhrgebiet am 19. August 2021 in Essen begrüßen zu dürfen.

Die Autoren
Hanna Bosova
Projektleiterin
Heuer Dialog GmbH
Lea Hermanns
Co-Founder & Chief Product Officer
POHA House