Der Autor
Veit ThurmPartner, Drees & Sommer
Die wichtigste Grundlage für das modulare Bauen ist die konsequente Anwendung von Building Information Modeling (BIM) als kooperative Planungsmethode. BIM bildet Planungs-, Bau- und Betriebsprozesse virtuell ab. Das heißt, dass das Gebäude bereits als digitales 3D-Modell – auch „digitaler Zwilling“ genannt – besteht, bevor der Grundstein gelegt wird. Ziel ist es, die Ergebnisse der diversen Disziplinen (Architektur, Tragwerk, Fassade, Baustoffe, Gebäudetechnik etc.) zu einem optimierten und auf die jeweiligen Anforderungen ausgerichteten Gebäudesystem zu formieren. Dadurch, dass die an sich unabhängigen Komponenten BIM und Modularisierung zusammenwirken, lässt sich das Planen und Bauen deutlich optimieren.
Die Modularisierung schafft dabei das Ordnungsprinzip, das in BIM alle Planungsbeteiligten übernehmen und über alle Phasen hinweg verwenden. Ausgangspunkt der modularen Planung ist ein Projekt-Koordinatensystem. Es ordnet die Geometrie des Gebäudes von den kleinsten zu den größten Strukturen auf Grundlage einer homogenen Maßordnung in regelmäßige Teilflächen. Diese ergeben sich vor allem aus der Nutzungskonzeption und den Anforderungen zur Wandelbarkeit des Gebäudes. Ist ein Gebäudeplan einmal durch ein solches Projekt-Koordinatensystem fixiert, startet die Modularisierung des Entwurfs. Dabei zerlegt das Projektteam die Struktur des Gebäudes in Teilaufgaben (Module). Die Modularisierung umfasst die gesamte Gebäudestruktur vom Rohbau über die Fassade, den Ausbau, die Gebäudetechnik bis hin zur Ausstattung.
Zusätzlich zu den geometrischen und beschreibenden Daten bietet es sich an, weitere Informationen mit dem BIM-Modell zu verknüpfen. Auf die Abwicklung bezogene Anwendungen sind dabei vor allem Zeit und Kosten, was ganz neue Dimensionen bei der Projektsteuerung ermöglicht. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind Darstellungen zur Ökologie und eine Aufbereitung der Daten zum Betrieb (FM). Immer wichtiger werden auch Informationen zur Sicherheit, sowohl der des Gebäudes als auch der des künftigen Betriebs.
Die Integrationsplanung komplettiert den Ansatz. Auf Basis der Modulkataloge und der ausformulierten Schnittstellen zwischen den Modulen setzen die Experten der verschiedenen Planungsdisziplinen alles zu einem funktionierenden Ganzen zusammen. Die Planer arbeiten dabei mit einem vordefinierten Modulbaukasten. Die Vorteile liegen auf der Hand:
Der Planungsansatz wird insbesondere beim Bürobau, aber auch in der Industrie, etwa im Laborbau, eingesetzt. Auch für den Wohnungsbau ergeben sich Potenziale, denkt man zum Beispiel an das Management von Mietersonderwünschen. Kurz: Er lässt sich überall dort einsetzen, wo eine hohe Wandelbarkeit und ein schnelles Reagieren auf geänderte Anforderungen erforderlich sind.
Um das Optimum aus dem skizzierten Prozess herauszuholen, bietet Drees & Sommer die modulare Planung und integrale Planung als wesentlichen Bestandteil des General Construction Managements (GCM) und der Generalplanung an. Neben der Kombination mit BIM ergeben sich auch im Verbund mit Workplace Consulting und Lean Construction Management (LCM) für die Kunden deutliche Mehrwerte.