Mehrere Branchengrößen und der Ex-Vorstand von Vapiano, Mario C. Bauer, übernehmen. „Geplant ist die Rückführung des Unternehmens zu seinen ursprünglichen Werten und emotional-partnerschaftlicher Unternehmenskultur“, heißt es von den Käufern. Bauer hat eine illustre Gruppe von Gastronomen um sich geschart: die niederländische Hoteliers-Familie Van der Valk, Henry McGovern, Gründer des Gastronomiekonzerns AmRest, Sinclair Beecham, Mitgründer der Sandwichkette Pret A Manger, sowie Gregor Gerlach, Investor der ersten Stunde bei Vapiano und ehemaliger Aufsichtsrat. Strategischer Partner für das Deutschlandgeschäft wird Delf Neumann, Inhaber der Hildesheimer Gastro-&-Soul-Gruppe (Cafe del Sol). Neumann wird Masterlizenznehmer für Deutschland und strategischer Partner innerhalb der Gruppe. Als Business Globetrotter weiß keiner besser als Mario, was die Innenstädte nach der Corona-Krise wirklich brauchen.
Anja: Mario, du bist Unternehmer und Gastronom mit Leidenschaft. Du hast eine globale Restaurantkette aufgebaut und sie nach einem Börsengang wieder in sich zerfallen sehen. Was ist für die Restrukturierung von größter Bedeutung?
Mario: Zuhören. Lernen. Von den Gästen und den Franchisepartner. Evolution der Marke. Kein Kompromiss an der Qualität des Angebots und Service an erster Stelle. Mitarbeiter im Fokus. Klingt einfach – doch nur wenige machen es richtig. Wir haben einen langen Atem, Investoren, die das Geschäft verstehen und große Unternehmen und Marke geschaffen haben. Gemeinsam mit einem erfahrenen Management wird es uns gelingen, VAPIANO als erfolgreiches internationales Konzept wieder aufzubauen
Anja: Vapiano Restaurants liegen in den Innenstädten aller großen Metropolen. Was gibt Vapiano den Innenstädten und was geben die Innenstädte Vapiano?
Mario: Jede Innenstadt braucht die richtige Mischung aus „Einheimischen“ und Touristen. Die sich in den Restaurants der Stadt treffen. Vapiano ist wie eine gute alte Piazza in Italien: belebt, lebensfroh. Ein Ort wo man das Leben genießen kann. Sich eine Auszeit – auch wenn nur für 30 Minuten – aus seinem Tag nehmen. Gemeinsam mit Freunden oder alleine. Unkompliziert. Die Innenstädte profitieren von Restaurants wie Vapiano, die für jeden leistbar einen Ort der Begegnung bilden. Und wer liebt nicht italienische Essen?
Anja: Wie siehst du die Entwicklung der europäischen Innenstädte? – Welche Stakeholder müssen was tun?
Mario: Zusammenarbeiten. Nicht gegeneinander. Miteinander. Man muss einen Grund schaffen, warum man in die Städte will und nicht muss. Nach der Arbeit verweilt. Retail und Gastronomie – Hand in Hand. Echtes Leben. Internationale und national erfolgreiche Formate und super wichtig (!) gepaart mit local heroes, um den „Einheitsbrei“ zu vermeiden. Man muss spüren, in welcher Stadt man sich befindet. Lokaler Flair und kein Einheitsbrei.