Die Autorin
Juliane SakellariouProjektleiterin, Heuer Dialog
Während die Zahlen laut DEAL im Herbst 2019 "auf dem Niveau von 2013 sind, was kein schlechtes Jahr war", zeigen "alle Zeichen nach unten". Die befürchtete Markteintrübung wird zu diesem Zeitpunkt in Form von Konsolidierungen und geringerem Wachstum prognostiziert. Besonders interessant in diesem Zusammenhang sind die erwarteten Umsatzrückgänge, die laut Operations Index im INVESTMENT BAROMETER von HospitalityInside und Union Investment bei -9,4% im Vergleich zum Vorjahr liegen.
Und dennoch: Ende 2019 vermutet Catella in Europa ein Transaktionsvolumen mit Hotelimmobilien von knapp über 20 Mrd. €. Der hohe Druck am Kaptialmarkt drängt die Investoren in die Assetklasse und die Zimmer-Kapazitäten steigen weiterhin am Markt. Paradox? Überhaupt nicht. Immobilien sind ja schon länger Investment-"Safe Haven". Zahlreiche neue Fonds mit europaweit eingesammelten Investorengeldern werden strukturiert, Neugründungen von Unternehmen und Internationalisierung einiger Häuser sind an der Tagesordnung. Ein Auftrieb, der seinesgleichen sucht. Fokus der Diskussion in Fachkreisen? Langfristiger Erfolg durch frische Konzepte - Co-working & Co-living als Bestandteil des "neuen Hotelselbstverständnisses" sind in aller Munde.
Interessant! Um in diesem Marktumfeld Gewinne zu sichern, stellen sich die Professionals bereits vor den ersten Nachrichtenberichten über eine epidemische Entwicklung in Asien, auf strategische Neuausrichtungen ein. Beim Tag der Hotelimmobilie im Januar 2020 betont in diesem Zuge ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner „Charakter und ein eigenständiges Profil machen heute ein Hotel erfolgreich. Hotels sind mittlerweile Markenprodukte. Damit gilt: sie müssen einzigartig und unverwechselbar sein.“ Sein Credo für die Neuausrichtung: „weg vom reinen Bettenanbieter hin zum perfekten Zusammenspiel von Standort, Konzept und Betreiber.“
Die Entscheider der Branche identifizieren mit dem Ziel der Gewinnsicherung und der Generierung von Neugeschäft im INVESTMENT BAROMETER folgende Trends: "Mixed-Use Konzepte, Hotels mit Food & Beverage-Angeboten und Hotels mit einer guten Neighbourhood-Story könnten den Befragten zufolge ebenfalls zu den künftigen Gewinnern gehören (36%) wie auch Häuser mit Co-Working- bzw. Co-Living-Komponenten (31%).", fasst DEAL zusammen.
März 2020: Kollektive Schockstarre. Plötzlich geht es in Teilen der Hotelwelt darum Insolvenzen zu vermeiden, ausstehende Rechnungen zahlen zu können. Während in den letzten Monaten alle die Ärmel hochkrempeln, wird besonders deutlich: Eintrübung und Existenzsorgen dahin gestellt - die Entscheider dieser Assetklasse sind gekommen, um zu bleiben. Richtig so. Es gilt mit gesundem Optimismus neue Ideen zu sammeln und an die pre-pandemischen Überlegung anzuschließen. Denn, das Mantra bleibt: Hotel kann so viel mehr. Konsolidieren Sie Ihre Übersicht zu den Marktzahlen, hören Sie von anderen Entscheidern über deren strategische Planungen und diskutieren Sie gemeinsam, wie es weiter geht, für Investor's Darling: die Hotelimmobilie.