Immobilien-Dialog Aachen | 3. März 2020

Interview mit Iris Wilhelmi, Geschäftsführerin, digitalHUB Aachen e.V.

Aus der ehemaligen Kirche St. Elisabeth in Aachen wurde 2017 die digitalCHURCH, der bundesweit erste Co-Working Space in einem Kirchenschiff.

Iris Wilhelmi 13. Dezember 2019
DigitalChurch-Kirchenschiff
Quelle: digitalHUB Aachen e.V.

Jasmin Busse-Schlaudecker:  Wer oder was war der ursprüngliche Auslöser der Idee, die Kirche St. Elisabeth umzunutzen und daraus dann ein digitales Leuchtturmprojekt Aachens – die digitalCHURCH zu initiieren?

Iris Wilhelmi: Den Initiatoren des digitalHUB e.V. war es ein dringendes Anliegen, Aachen auf die digitale Landkarte Deutschlands zu setzen. Dafür gibt es eine breite Koalition aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die auch die vom Land NRW geförderte Initiative des digitalHUB Aachen ermöglichte. Der Standort des digitalHUB in der ehemaligen Kirche St. Elisabeth wurde daher bewusst gewählt und gerade als Immobilie zum Leuchtturm des digitalen Wandels entwickelt. Dafür hat die Landmarken AG von Norbert Hermanns, dessen Familie Eigentümerin der Kirche ist, gemeinsam mit uns ein Konzept entwickelt, welches den Standort als Anker eines neuen Digitalquartiers setzt. Aus diesem Grunde wurde aus der ehemaligen Kirche St. Elisabeth die „digitalCHURCH“.

Jasmin Busse-Schlaudecker: Wie kam es dazu, dass das digitalHUB seine Heimat ausgerechnet in der ehemaligen Kirche St. Elisabeth fand?

Iris Wilhelmi: Zu den Gründungsmitgliedern des digitalHUB Aachen e.V. gehören auch die Landmarken AG und das BISTUM Aachen. So war schnell die Idee geboren, die St. Elisabeth Kirche als Digitalisierungszentrum und Inkubator für digitale Startups sowie Social Entrepreneure zu etablieren.

In der digitalCHURCH ist so bundesweit der erste CoWorking Space in einem Kirchenschiff entstanden. Die spezielle Architektur macht den Sitz des digitalHUB zu einem besonders inspirierenden Kommunikations- und Arbeitsort. In kreativer Lounge-Atmosphäre tauschen sich Startups, Mittelstand und Industrie über ihre Projekte aus – an modernen flexiblen Computer-Arbeitsplätzen im Mittelschiff, auf chilligen Sitzsäcken, in Rückzugsnischen, in der Sakristei oder an der Elysée-Bar.

Jasmin Busse-Schlaudecker: Was ist der digitalHUB, welche Aufgaben hat er und wer kann Mitglied werden bzw. wer zählt bereits zu den Mitgliedern?

Iris Wilhelmi: Als Verein setzen wir uns für die Digitalisierung der Wirtschaft und der öffentlichen Hand der Region Aachen ein. Unsere Mitglieder kommen aus Mittelstand, Industrie, Startups und Institutionen, welche die Ziele unseres Vereins unterstützen. In 2016 sind wir mit 120 Mitgliedsunternehmen, davon waren 20 Startups, gestartet. Jetzt zum Jahresende 2019 haben wir 315 Mitglieder, davon 170 Startups. Dieses Potenzial wollen wir weiter ausbauen.

Jasmin Busse-Schlaudecker: Welche Zielgruppe möchte der HUB ansprechen?

Iris Wilhelmi: In der digitalCHURCH bringen wir Startups und IT-Mittelstand mit klassischem Mittelstand und Industrie als Anwender an einem Ort zusammen, um gemeinsam neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln und zu realisieren. Unterstützt werden wir hierbei durch Region und Wissenschaft. So schaffen wir euregional eine „Aachen Area“ als digitales Innovationsland.

Jasmin Busse-Schlaudecker: Was bedeutet der digitalHUB für den Standort Aachen?

Iris Wilhelmi: Die digitalCHURCH dient als Nukleus eines ganzen Quartiers für Unternehmensansiedlungen, die aktiv die Digitalisierung mitgestalten wollen. Hierzu hat die Landmarken AG ergänzende Angebote von Büroflächen in direkter Nähe zur digitalCHURCH und damit zum digitalHUB realisiert. Mit der digitalCHURCH als Leuchtturm und Ankerimmobilie kann es uns in Aachen Nord gelingen, ein lebendiges digitales Quartier zu schaffen.

Jasmin Busse-Schlaudecker: Gibt es weitere Ideen für die Zukunft – zum einen in der digitalCHURCH selbst oder auch am Standort Aachen?

Iris Wilhelmi: In den nächsten fünf Jahren werden wir die enge Kooperation mit der RWTH Aachen ausbauen und uns im geplanten Exzellenz Start-up Center auf dem RWTH Campus verankern. Gleichzeitig wird die digitalCHURCH die urbane Außenstelle des RWTH Campus für Ausgründungen aus den Aachener Hochschulen. Zum anderen wollen wir auch weiterhin Treiber des digitalen Quartiers in Aachen Nord sein und werden zu diesem Zweck in enger Kooperation mit unserem Vermieter die Ökosysteme des Technologiezentrums am Europaplatz und der digitalCHURCH zusammenbringen.

Am 3. März 2020 tagen wir in den heiligen Hallen der ehemaligen Kirche St. Elisabeth, einer Location mit außergewöhnlicher Atmosphäre. Frau Wilhelmi, Geschäftsführerin des digitalHUB wird Ihnen diese einzigartige Location auf Immobilien-Dialog Aachen 2020 vorstellen.

 

Die Autorin
Iris Wilhelmi
Geschäftsführerin, digitalHUB Aachen e.V.

Das Event zum Thema

Dienstag, 3.März.2020
Immobilien-Dialog Aachen
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