22.11.2019
Konstantin Kolb
Hanna Bosova

Der ständige Zuzug privater Haushalte und Unternehmen nach Darmstadt bietet Chancen für alle Assetklassen!

Interview mit Konstantin Kolb, Geschäftsleitung von Kolb und Partner

Bis 2022 revitalisiert Kolb + Partner auf ca. 35.000 m² mehrere Büroobjekte in der Telekom City, ein Mixed-Use-Gebäude an der Kleyerstraße mit 10.000 m², ein Neubauprojekt am Kavalleriesand mit 8.350 m² und vieles mehr.

Hanna Bosova: Kolb + Partner entwickelt seit 1975 vorwiegend in Darmstadt und im Landkreis Darmstadt-Dieburg gewerbliche Immobilien. Wie veränderte sich Ihr Portfolio seit 1975?
Konstantin Kolb: Der Immobilienmarkt in Darmstadt und Landkreis Darmstadt Dieburg hat sich seit 1975 enorm verändert. Der stetige Zuzug privater Haushalte und Unternehmen in das Rhein-Main-Gebiet hat den Immobiliensektor größer aber gleichzeitig auch enger und professioneller werden lassen. Darauf muss man als Projektentwickler reagieren. Die Handlungsfelder von Kolb+Partner haben sich schon immer flexibel an die Marktgegebenheiten angepasst. Dazu gehört ein deutlich größer gewordener Investitionsradius, der mittlerweile auch Frankfurt, die Rhein-Neckar Region sowie Berlin umfasst. Bezogen auf die Assetklassen haben wir uns unsere Vielfältigkeit bewahrt, jedoch sind die Investitionsvolumina einzelner Projekte deutlich größer geworden.

Hanna Bosova: Sie entwickeln immer öfter gemischt genutzte Immobilien. Dabei muss man mit verlängerten Planungszeiten und bestimmten Komplikationen bei der Baugenehmigung rechnen. Welche Vorteile bietet es Ihnen?
Konstantin Kolb: Sogenannte neudeutsch „mixed used buildings“ bieten aufgrund ihrer unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Nutzer an die jeweilige Mietfläche vor allem bautechnisch große Herausforderungen. Langfristig gesehen zeichnet sich diese Art der Immobilie vor allem durch eine lebendige Langlebigkeit und Risikodiversifizierung aus.

Hanna Bosova: In Frankfurt am Main ist die Nachfrage auf dem Büro- und Wohnungsmarkt immens, aber die mangelnden Kindertagestätten sind heutzutage zur prioritären Aufgabe geworden. Können Sie anhand der Vielfalt Ihrer Projekte einschätzen, welche Potenziale in Darmstadt bereits ausgeschöpft sind und welche Nutzungen bald stark nachgefragt werden?
Konstantin Kolb: Die Entwicklung meiner Heimatstadt zu einem Zentrum für Dienstleistung und Verwaltung schreitet in rasantem Tempo voran. Die sich daraus ergebenden Potentiale sind vielfältig und bieten Chancen für alle Assetklassen. Eine der Kernaufgaben der öffentlichen Hand sehen wir in der Bewältigung der entstehenden Herausforderungen an die Infrastruktur. 

Hanna Bosova: Mit dem Gewinn im Wettbewerb „Digitale Stadt“ ist die Digitalisierung in die DNA von Darmstadt eingeflossen. Sind die digitalen Lösungen ein Teil Ihrer Projekte?
Konstantin Kolb: Vor allem im gewerblichen Immobiliensektor insbesondere für Bürogebäude steigen die Anforderungen an die digitale Infrastruktur zusehends. Durch eine vorausschauende Anbindung aller Liegenschaften, an eine schnelle Internetanbindung versuchen wir der Digitalisierung eine Grundlage zu schaffen und aktiv mitzuwirken. Eine übermäßige Technisierung und Digitalisierung von Gebäuden sollte aufgrund hoher Investitions- und Instandhaltungskosten individuell abgewogen werden.

Hanna Bosova: Sie bezeichnen den Darmstädter Immobilienmarkt als komplett gesund. Wie sehen Sie Ihre Rolle in dieser Erfolgsgeschichte?
Konstantin Kolb: Unser Credo besteht aus einem ehrlichen und professionellen Umgang mit Kunden, Geschäftspartnern, Ämtern und anderen Marktteilnehmern. Gepaart mit architektonischer und städtebaulicher Kreativität sowie Kontinuität sind wir sehr stolz darauf, unsere Heimatstadt ein klein bisschen mitgestalten zu können.

Die Autoren
Konstantin Kolb
Geschäftsführer
Kolb + Partner
Hanna Bosova
Projektleiterin
Heuer Dialog