Regionale Konzepte für nachhaltige Mobilität der Zukunft

Rhein-Neckar: starker, innovativer Wirtschaftsstandort mit ausgeprägter Lebensqualität

Die Metropolregion Rhein-Neckar zählt zu den führenden Wirtschaftsstandorten Deutschlands. Sie punktet mit innovativer Dynamik, exzellenter Wissenslandschaft, lebendiger Kulturszene, attraktiven Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten sowie eindrucksvoller Natur.

Annette Höllebrand 14. Juni 2019
In der Metropolregion Rhein-Neckar trifft innovative Industrie auf auf exzellente Wissenschaft und lebendige Kultur.
Quelle: © Rhein-Neckar, Urheber: Schwerdt

Mit einem Pro-Kopf-BIP von 38.799 Euro, einer Bruttowertschöpfung von 86 Milliarden Euro, einer Exportquote von über 60 Prozent und einer Marktkapitalisierung von 196 Milliarden Euro weist die Rhein-Neckar-Region eine hohe Wirtschaftskraft auf. Global Player wie BASF, SAP und Bilfinger sind hier ebenso zu Hause wie mittelständische Unternehmen und Start-ups.

Rhein-Neckar ist ein Hotspot der Gründerszene: allein im Großraum der Oberzentren Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen gibt es 15 Gründerzentren. Wirtschaftliche Schwerpunkte bilden die Branchen Biotechnologie, IT, Chemie Automotive, Maschinen- und Anlagenbau sowie Kultur- und Kreativwirtschaft. In der Rhein-Neckar-Region sinkt die Arbeitslosenquote seit Jahren und liegt mittlerweile bei nur noch 4,3 Prozent. Durch die zentrale Lage in Europa und die hervorragende Infrastruktur ist die Region bestens vernetzt.Die große Innovationskraft der Region basiert auf einem hohen Bildungsniveau, daher nimmt sie auch beim Anteil der Hochqualifizierten eine Spitzenposition ein: 16,7 Prozent der Beschäftigten sind in Hightech-Branchen tätig. Die 22 Hochschulen und die rund 30 international renommierten Forschungseinrichtungen der Region pflegen einen regen Austausch mit der Industrie und gewährleisten so einen breiten Wissenstransfer.

Mobilität vernetzt und nachhaltig steuern

Das dynamische Wachstum und die damit verbundene Mobilität von Menschen und Gütern stellt die Metropolregion Rhein-Neckar mit ihren 2,4 Millionen Einwohnern vor Herausforderungen. Die Städte Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen haben daher einen gemeinsamen Masterplan für eine nachhaltige Mobilität entwickelt. Ziel ist, die Luft- und Lebensqualität in diesen Städten dauerhaft zu verbessern und eine nachhaltige und emissionsfreie Mobilität zu sichern. Handlungsschwerpunkte wie die Digitalisierung, Elektrifizierung des Verkehrs, Intelligente Vernetzung des ÖPNV, Förderung des Radverkehrs sowie die Weiterentwicklung der urbanen Logistik bilden dabei den Rahmen von kurz- und mittelfristigen Maßnahmen. Doch nicht nur die Großstädte haben die Bedeutung des Themas erkannt. Die Stadt Landau erarbeitet ein Integriertes Mobilitätskonzept, in dem unter anderem so genannte Vorrangnetze für verschiedene Verkehrsmittel ausgewiesen werden. Künftig sollen somit durchgängige Routen für den Auto-, Rad- bzw. Fußgängerverkehr entstehen, die dem jeweiligen Verkehrsmittel Priorität einräumen. Im „Zukunftsorientierten Mobilitätskonzept für den Wirtschaftsraum Walldorf/Wiesloch“ sind Ziele und Eckpunkte für die weitere Entwicklung des Verkehrs, des betrieblichen Mobilitätsmanagement und auch die Verbesserung des Radverkehrs in der Region formuliert.

Auf dem Weg zur Wasserstoff Modellregion

Wasserstoff gilt als ein Energieträger der Zukunft und rückt bei der Umsetzung der Energiewende zunehmend in den Fokus. Wasserstoff in Verbindung mit der Brennstoffzellentechnologie zählt zu den strategischen Wachstumsfeldern in der Metropolregion Rhein-Neckar, die zu den bedeutendsten Wirtschaftsräumen insbesondere in der Chemiebranche zählt. Seit dem vergangenen Jahr beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe aus Vertretern von Industrie-, Verkehrs- und Versorgungsunternehmen sowie den drei Oberzentren Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen mit Produktions- und Einsatzmöglichkeiten des Wasserstoffs. Zur konkreten Abschätzung der Entwicklungschancen, die sich in der Region durch die Kombination von Technologieunternehmen, Energieversorgern, Wissenschaft und Forschung sowie der zentralen Bedeutung als multimodaler Logistik-Hub in Europa und starken Pendlerverkehren ergeben, wurde von der Regionalentwicklungsgesellschaft Metropolregion Rhein-Neckar GmbH eine Potenzialanalyse in Auftrag gegeben. Diese im Mai veröffentlichte Studie der Prognos AG (Wirtschaftsforschung) und Thinkstep AG (Strategieberatung) belegt, dass Wasserstoff, der aus erneuerbaren Ressourcen gewonnen wird, einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion der klimaschädlichen Treibhausgase und zur Verbesserung der Luftqualität in Rhein-Neckar leisten kann. Der identifizierte Wasserstoffbedarf in der Metropolregion kann voraussichtlich vollständig lokal und aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Durch den Einsatz von Wasserstoff und Brennstoffzellenanwendungen ergeben sich laut der Studie potenziell bis zu 1.100 neue Arbeitsplätze in der Region, größtenteils im Fahrzeugbau. Die Studie stützt die Bewerbung der Region um EU-Fördergelder von bis zu 20 Mio. Euro im Rahmen des Förderprojekts „H2-Valley“. Die Entscheidung der EU über den Zuschlag fällt im Sommer.

Vorreiter beim Klimaschutz

Das Bundesumweltministerium hat die Städte Heidelberg und Bensheim für ihr Engagement im kommunalen Klimaschutz ausgezeichnet. Als Modellkommunen des „Masterplans 100% Klimaschutz“ haben sie sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 die CO2-Emissionen um 95 Prozent zu reduzieren und den Energiebedarf um die Hälfte zu senken. Im Landkreis Germersheim soll unter Beteiligung der Bürger ein Integriertes Klimaschutzkonzept erarbeitet werden, das als sektorenübergreifender Kompass für den Klimaschutz im Landkreis dienen und den Klimaschutz als Querschnittsaufgabe nachhaltig verankern soll. Die Stadt Landau will ein Klimaanpassungskonzept erstellen, das das Stadtklima analysiert und eine Strategie zur Anpassung an die klimatischen Veränderungen entwirft. Die Ergebnisse sollen dann auch in die Fortschreibung des Flächennutzungsplans (FNP) einfließen. Auf mehr Grün setzt auch die Stadt Mannheim. Entsprechend der neuen Begrünungssatzung hat die Stadt ihr Förderprogramm zur Fassaden- und Dachbegrünung von der Innenstadt auf die angrenzenden Stadtteile Jungbusch, Neckarstadt, Schwetzingerstadt/Oststadt und Lindenhof ausgeweitet.

 

Die Autorin
Annette Höllebrand
Leitung Kommunikation und Marketing, Metropolregion Rhein-Neckar

Das Event zum Thema

Mittwoch, 10.Juli.2019
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