Die Autorin
Angela RüterProjektleitung, Heuer Dialog
Das Zauberwort heißt Flächenaktivierung
Überhaupt stand die Veranstaltung ganz im Zeichen von Instrumenten, Innovationen und Projekten im Wohnungsbau in Berlin. Denn die Stadt wächst kontinuierlich, ob man es nun gut findet oder nicht. 10. 000 Wohnungen will der Senat jährlich bauen, so Staatssekretär Scheel in seinem Eingangsstatement. Das Zauberwort sei hier die Flächenaktivierung und Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinweg, so Grit Schade von der Senatsverwaltung. Sie stellte neue Berliner Quartiere wie die Siemensstadt und das Gartenfeld in Spandau vor.
Die 5 G's der Wohnwünsche
Für Prof. Dr. Christine Hannemann von der Universität Stuttgart ist die Wohnungsfrage eine der zentralen Fragen des 21. Jahrhunderts. Ihre Forschungen zeigen, dass die Spaltung in der Stadt zunimmt, es entstünden immer mehr desintegrative Wohngebiete. Sie formulierte und postulierte die Wohnwünsche, die 5 G´s: G wie Groß, Günstig, Grün, Gesichert, Grundrisse
Mehr gemeinschaftliches Wohnen statt Wohneinheiten müssten her, so Hannemann.
Auf sozialen Mehrwert folgt ökonomischer Mehrwert
Benita Braun-Feldweg plädierte in ihrer Projektvorstellung „Metropolenhaus“ für mehr „kuratorisches Gewerbemanagement“. Denn sie sieht, dass das globale Kapital bestimme, wie unsere Städte aussehen. Die Gentrifizierung sei nun auch im Gewerbebau angekommen.
Living and working: eine neue Kategorie
“Wohnen ist ein noch traditionelleres Segment als die Hotellerie und benötigt dringend Innovation. Bei immer weiter wachsenden Städten wird Zoku hier die Grenzen zwischen Wohnen und Hotel verschmelzen lassen. Wir sehen uns als Partner der Großstädte und werden gemeinsam zukunftsfähige Lösungen für die nächste urbane Generation gestalten“, so das Statement von Johannes Menge, Development Manager Europe bei Zoku International.
Ist die Bodenvorratspolitik der Schlüssel?
Im abschließenden Gespräch diskutierten Oliver Schruoffenegger vom Bezirk Wilmersdorf, Carsten Sellschopf von Instone Real Estate und Hilmar von Lojewski über die vielfältigen Herausforderungen, denen sich öffentliche Verwaltung und Immobilienbranche stellen müssen, um in Deutschland bezahlbaren Wohnraum zu realisieren. Für von Lojweski als Vertreter der Deutschen Städtetages ist die Bodenvorratspolitik der Schlüssel. Es müsse zu einer Abschöpfung von Gewinnen kommen. Zustimmung kam von Oliver Schruoffenegger. Carsten Sellschopf brachte eine Mindestdichte am Beispiel der Neuen Mitte Altona ein: zentrumsnah, dicht und urban zugleich.
Moderator Andreas Schulten fasste den Tag so zusammen:
Es gelte, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. „Berlin ist und bleibt eine eigene Asset-Klasse“.