Interview mit Steven Narrog

1. Mobilitätsgipfel 2019

In einem Interview spricht Steven Narrog, Key Account Manager der Digital Energy Solutions, ein Joint Venture von BMW & Viessmann, über Herausforderungen an die Immobilienwirtschaft durch veränderte Mobilität.

Anja Sturme Petra Banzhaf 6. Dezember 2018
Steven Narrog, Key Account Manager – Wohnungswirtschaft, Digital Energy Solutions GmbH & Co. KG
Quelle: Digital Energy Solutions GmbH & Co. KG

1. Welche Herausforderungen durch veränderte Mobilität hat die Digital Energy Solutions für die Immobilienwirtschaft definiert?

Unsere Kunden erschaffen hochwertige, lebenswerte und wirtschaftlich erfolgreiche Immobilienprojekte. Die Anforderungen der Menschen, die in diesen Objekten wohnen, arbeiten und einkaufen, verändern sich rasant. Intelligente Mobilitätskonzepte stehen dabei immer stärker im Fokus und sind inzwischen Voraussetzung, um den Anforderungen der modernen Mieterschaft gerecht werden zu können. Beispielsweise für Wohnobjekte außerhalb des Stadtkerns werden moderne Mobilitätskonzepte sehr wichtig werden, um die Vermietungsquote weiterhin hochhalten und den Bewohnern moderne Fortbewegungsmöglichkeiten bieten zu können. Dies schließt auch die Betrachtung des öffentlichen Nahverkehrs unbedingt mit ein. Technisch bedeutet die Berücksichtigung von E-Car-Sharing und Ladeinfrastruktur zudem zusätzliche Anforderungen an die energetische Planung von (neuen) Liegenschaften, die für eine korrekte Umsetzung der Projekte unbedingt zu beachten sind.

2. Welche Lösungen zum Thema Mobilität bietet Digital Energy Solutions an?

Wir bündeln in diesen Bereichen Knowhow und Erfahrungen der Digital Energy Solutions bzw. aus der ganzen BMW Produktfamilie und bieten für die Projektentwicklung und den späteren Betrieb einer Immobilie ganzheitliche Energie- und Mobilitäts-Lösungskonzepte an – und das aus einer Hand. Im Kern bieten wir unseren Kunden vier konkrete Produkte: Erstens innovatives Residential Carsharing, d.h. ein Angebot eines stationsbasierten Car-Sharings, um allen Bewohnern und Nutzern des Quartiers eine unkomplizierte Möglichkeit der Mobilität zur Verfügung zu stellen. Angeboten wird dies von der Alphabet Fuhrparkmanagement GmbH mit deren Produkt AlphaCity. Passend hierzu kommt das Produktportfolio der Digital Energy Solutions ins Spiel: Intelligente Energie- und Ladelösungen. Dazu gehören der Aufbau einer individuellen Ladeinfrastruktur, die laufende Bewirtschaftung und Optimierung der Ladelösung sowie die Einbindung in das Gesamtenergiesystem unter Einbeziehung von Energieerzeugungs- und -speicherlösungen. Perfekt abgerundet wird das Gesamtangebot durch die Lösungen von ParkNow und ChargeNow, die zum einen digitalen Parkservice anbieten und zum anderen die Einbindung der eigenen Ladestationen im Quartier in ein internationales Netzwerk an öffentlichen Ladestationen ermöglichen.

3. Wonach besteht zur Zeit die größte Nachfrage von Seiten der Immobilienwirtschaft an Sie?

Auch wenn Mobilitätsthemen inzwischen in der Planungsphase von Bauprojekten eine immer wichtigere Rolle spielen, befinden wir uns m.E. noch in der „Startphase“. Die genauen Bedürfnisse unserer Kunden sind noch in der Entwicklung, und dennoch kann man zwei konkrete Anforderungen aus der Immobilienbranche erkennen:

a. Das ist zum einen die Nachfrage nach „care-free Mobilitätsangeboten“, d.h. ganzheitliche Angebote, vom E-Bike bis zum E-Sportwagen und von der baulichen Instandsetzung bis zur Abwicklung von Servicefällen. Am besten alles aus einer Hand mit einem Ansprechpartner.

b. Zum anderen umfasst das die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur für die angebotene Mobilität. Dies beinhaltet abgestimmte technische Lösungen von der Ladeinfrastruktur bis zur Autoreinigung.

4. Wie schnell können neue Lösungen z.B. für Ladestationen in Wohnquartieren heute umgesetzt werden?

Die Digital Energy Solutions ist in der Lage, in nur wenigen Wochen Ladeinfrastruktur in Liegenschaften aufzubauen. Die Umsetzungsgeschwindigkeit ist dabei maßgeblich abhängig von Faktoren wie z. B. dem Baufortschritt des Objektes oder auch unterschiedliche Eigentümerverhältnisse. Grundsätzlich halten wir es für besonders erfolgskritisch, zukünftige Mobilitätspartner möglichst früh in die Planungsphase miteinzubeziehen. Dies gilt nicht nur für Neubauobjekte, sondern auch für Bestandsgebäude, die saniert bzw. modernisiert werden. Dann ist es uns auch möglich, günstige und flexible Einstiegslösungen anzubieten, die mittelfristig ausgebaut und skaliert werden können.

 

Das Interview führte Petra Banzhaf, Sturme Communications.

Die Autoren
Anja Sturme
Projektleitung,
Petra Banzhaf
Projektleiterin,

Das Event zum Thema

Mittwoch, 30. Januar - Donnerstag, 31. Januar 2019
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