07.12.2018
José Martinez

Immobilien-Dialog Büromarkt Frankfurt

Erneut hoher Büroflächenumsatz in Frankfurt

In der Bankenmetropole am Main wird weiterhin Umsatz gemacht, und das nicht nur in den Finanzinstituten, sondern auch im gewerblichen Real Estate-Sektor.

Dieser wiederum wird stark von den Banken und Finanzdienstleistern dominiert: 22 % des Flächenumsatzes von insgesamt 477.000 m² in den ersten drei Quartalen 2018 wurden von dieser Branche umgesetzt und damit der insgesamt größte Anteil. Vor dem Hintergrund der ungelösten Brexit-Problematik könnte sich dieser Trend auch mittelfristig fortsetzen. Schon dahinter auf Rang 2 folgen mit jeweils knapp 11 % die Coworking/Business Center, eine Branche, die erst seit etwa zwei Jahren überhaupt eine bedeutende Rolle spielt, nun aber umso schneller durchstartet. Immerhin noch jeweils rund 10 % steuern außerdem die IuK-Technologien, die öffentliche Verwaltung sowie Beratungsgesellschaften bei.

Im bundesweiten Vergleich muss sich Frankfurt ebenfalls nicht verstecken: nur der Spitzenreiter München und unsere Hauptstadt haben noch besser abgeschnitten. Insbesondere im dritten Quartal, in dem über 200.000 m² abgeschlossen wurden, konnte die Mainmetropole noch einmal punkten. Bemerkenswert ist insbesondere die sehr gleichmäßige Verteilung des Resultats auf alle Größenklassen, gerade auch in den mittelgroßen Segmenten, wodurch die sehr breite Nachfragebasis unterstrichen wird. Zu den größten Abschlüssen gehörten die Verträge der Commerzbank über 38.500 m² in der City West, der FAZ über 24.000 m² in der Innenstadt sowie der Siemens AG über 20.000 m² im Flughafen-Umfeld (Gateway Gardens).

Tiefster Leerstand seit 15 Jahren: Neue Büros braucht das Land

Büroleerstände werden immer mehr zu Mangelware: Der Leerstandsabbau hat sich nicht nur fortgesetzt, sondern sogar noch beschleunigt und ist im Vorjahresvergleich um 14 % auf 1,19 Mio. m² gesunken – mit 7,7 % der tiefste Leerstand seit 15 Jahren. Die Projektentwickler haben glücklicherweise auf das rückläufige Angebot in den innerstädtischen Lagen reagiert und die Bautätigkeit bereits deutlich hochgefahren: Im Jahresvergleich hat sich das Gesamtvolumen auf 624.000 m² verdoppelt, allerdings steht hiervon dem Vermietungsmarkt nur noch gut die Hälfte zur Verfügung, was auf eine relativ hohe Vorvermietungsquote zurückzuführen ist. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass der Großteil des Angebots sich auf wenige Projekte konzentriert. Über die Hälfte entfällt auf das Bankenviertel, also die Büromarktzone, auf die sich die Mehrzahl der im Zusammenhang mit dem Brexit noch zu erwartenden Gesuche fokussieren wird.

Die lebhafte Nachfrage wird auch bis zum Jahresende anhalten und wir gehen davon aus, dass ein Flächenumsatz im Bereich von 700.000 m² durchaus realistisch ist. Ob wir damit richtigliegen und was sich im vierten Quartal 2018 noch alles getan hat, erfahren Sie beim Immobilien-Dialog Büromarkt Frankfurt am 23. Januar 2019. Ich freue mich darauf, Sie dort zu treffen.

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Der Autor
José Martinez
Geschäftsführer
BNP Paribas Real Estate GmbH