29.10.2018
Angela Rüter

Handels-Dialog Hessen

In Hessen wollen Kommunen den Einfluss auf die Immobilien zurückgewinnen

„Die Innenstadt wird zur Kernaufgabe gemacht. Wir entwickeln einen Masterplan Innenstadt und wollen über mehr Immobilienbesitz von städtischer Seite steuern“,

so Daniela Matha, Geschäftsführerin der OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft GmbH auf dem Handels-Dialog Hessen, den Heuer Dialog am 25. Oktober 2018 in Frankfurt durchführte.

Erleben wir einen Paradigmenwechsel in Hessen? Klar wurde auf jeden Fall, dass die Kommunen wieder mehr das Heft des Handelns in die Hand nehmen wollen. Investoren seien auch nicht immer so wahnsinnig innovativ. Bürgermeister Matthias Möller aus der Schlüchtern, einer Stadt mit 16.000 Einwohnern in Nordhessen, präsentierte sehr selbstbewusst den Willen, das ehemalige Kaufhaus Langer wieder als Handelsplatz zu eröffnen. „Die Stadt will das Gebäude kaufen. Wir entwickeln Schlüchterns neue Mitte“, so Möller.

Schnell – bequem – kommunikativ: Die Zukunft des Handels?!

Manuel Jahn von der Habona sieht in der Nahversorgung derzeit das größte Potenzial. Denn sie sei kleinteilig, nach an den Kunden und daher auch ein nachhaltiges Investment.

Stefan Luxem von Lidl präsentierte den Teilnehmern das neue Konzept der Metropolfiliale in Frankfurt Niederrad. „Die Lidl-Metropolfiliale ist ideal auf den urbanen Raum zugeschnitten: Sie lässt sich flexibel an die jeweiligen Standortbedingungen anpassen und bietet die Möglichkeit, bei geringem Flächenbedarf eine attraktive Einkaufsstätte mit einem Mehrwert für Städte und Anwohner zu verbinden. Sie ist ein Beispiel dafür, wie wir uns Nachverdichtung im dicht besiedelten Raum großer Metropolen vorstellen“, so Luxem.

Shoptainement in MyZeil

Arne Nachtigall und Marcus Schwartz von der ECE stellten vor, wie sich die ECE auf das veränderte Kundenverhalten einstellt, und zwar mit Shoptainement. Im Shopping-Center MyZeil investiert das Unternehmen über 70 Mio. Euro in ein neues Konzept, das die Kunden begeistern soll. „Gerade in bestehenden, oft auch älteren Shopping Centern stehen wir vor der Herausforderung, die Aufenthalts- und Erlebnisqualität deutlich zu verbessern und echte Third Places zu schaffen. Denn diese Erlebnisqualität ist der entscheidende Vorteil des stationären Handels gegenüber dem Online-Handel, wenn er in der Lage ist, sich den gestiegenen und veränderten Kundenansprüchen anzupassen.“

Diesen Weg werden künftig sicher noch mehr Eigentümer und Städte beschreiten. Die HBB – vertreten durch Jens Elfers – stellte die Veränderungen in der Stadt Langen vor. Und Mischa Bosch von Mäkler Architekten setze mit dem kompletten Neubau des ehemaligen Toyrus Gebäudes in Offenbach Schlusspunkt eines interessanten Tages.

Das Event zum Thema
Die Autorin
Angela Rüter
Projektleiterin
Heuer Dialog