17.05.2018
Agnes von Matuschka

Wissenschaftspark Potsdam-Golm lockt Firmengründer und Investoren nach Brandenburg

Wirtschaftswachstum durch Wissenschaft

Im Wissenschaftspark Golm, einer der größten & spannendsten Standorte in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg,verbinden sich internationale Spitzenforschung, universitäre Ausbildung sowie Hightech-Startups & Unternehmen zu einer exzellenten Community.

Sitzt man morgens in dem Zug, der in dreißig Minuten von Berlin aus Potsdam-Golm erreicht, wird fast nur Englisch gesprochen. Dreißig Prozent der Wissenschaftler, die im Wissenschaftspark Potsdam-Golm südwestlich der Hauptstadt arbeiten, sind internationaler Herkunft. Auch in der Mensa des Standortes werden alle Gerichte auf deutsch und auf englisch angeboten. Schon 2010 wurde in Golm ein zweisprachiger Kindergarten gegründet.

Potsdam-Golm ist in der Wissenschaft eine weltweit anerkannte Adresse.

Naturwissenschaftler/innen des hier ansässigen Max-Planck Institutes für Gravitationsphysik waren an der Entdeckung der Gravitationswellen beteiligt, die 2017 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Auch in der Entwicklung von Pharmazeutika oder neuen Methoden zur Wirkstoffherstellung aus Pflanzen ist das hier ansässige Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie führend. Ähnlich sind die Entdeckungen des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung zur Ausarbeitung neuer Werkstoffe und Materialien von weltweiter Bedeutung. Im März präsentierten seine Wissenschaftler auf der LOPEC 2018, der internationalen Fachmesse für gedruckte Elektronik in München, eine Jacke, die hinreichend Energie erzeugt, um Handwärmer zu betreiben oder ein Mobiltelefon aufzuladen.

Es ist jedoch die Konzentration von fünf außeruniversitären Instituten und der Universität Potsdam, die den Wissenschaftspark Potsdam-Golm so interessant machen. 9.000 Studierende werden hier in Natur- und Humanwissenschaften ausgebildet. Die Kooperationen zwischen Universität und weiterführender Forschung sind eng, die Studienangebote präzise auf den Bedarf abgestimmt. Für die Studierenden bieten sich Karrierechancen in den Instituten ebenso wie in den ansässigen Unternehmen.

Zudem bietet das Labor- und Bürogebäude GO:IN Wissenschaftlern/innen und Firmengründern/innen die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse in marktgängige Produkte umzusetzen. 20 junge Firmen aus dem Bereich Life Science arbeiten in den Laboren und nutzen den Service im Haus sowie das gute Umfeld. Ein Großteil der Geschäftsführer stammt aus den Golmer Instituten. Es sind ehemalige Mitarbeiter/innen, die sich mit einer Idee selbstständig gemacht haben. Sie greifen auch weiterhin auf die ausgezeichneten Kooperationen mit der Wissenschaft zurück und finden ihren Nachwuchs bei Studierenden der der Universität Potsdam, direkt gegenüber.

Neue Unternehmen wollen sich in Golm ansiedeln und die bestehenden Firmen wachsen. Deshalb wird in diesem Jahr der Spatenstich für ein zweites GO:IN gesetzt, um auf weiteren 6.000 Quadratmetern Laborflächen und Arbeitsräume für neue Firmengründer zu schaffen.

Zusätzlich wurden zentral im Park 4 Hektar Fläche zur Erstellung von Labor- und Bürogebäuden an Investoren verkauft, die hier in den kommenden Jahren bauen werden.

Bei wissenschaftsnahen Unternehmen weckt das Forschungszentrum am Rand von Berlin gerade deshalb Interesse, weil es exzellente, weiche Standortfaktoren vorzuweisen hat. Ab 2019 stehen weitere 10 Hektar Gewerbefläche zur Verfügung, vermarktet und verkauft vom Unternehmensverbund „ProPotsdam“. Wo Lehre und Forschung aufeinander stoßen, entstehen unentwegt neue Ideen. Sie werden auch in Zukunft weiteres Kapital für Firmengründungen generieren.

Nicht zuletzt zeigen die Zahlen einer Studie der DIW Econ GmbH von April 2018, dass sich eine Investition in die Wissenschaft auch finanziell für Stadt und Land auszahlen. Jeder Euro, den Brandenburg in Hochschulen investiert, generiert durch Wertschöpfung einen weiteren Euro. Die Wirtschaftsleistung wird von den Hochschulen dadurch ausgelöst, dass sie Drittmittel produzieren, Arbeitskräfte anziehen, sowie Güter und Dienstleistungen einkaufen. Die 400 Millionen Euro Landesmittel zur Finanzierung von acht Hochschulen verdoppeln sich damit durch Bruttowertschöpfung auf rund 800 Millionen Euro.

 

Die Autorin
Agnes von Matuschka
Geschäftsführerin
Standortmanagement Golm GmbH im Wissenschaftspark Potsdam-Golm