Die Zahl internationaler Studierender wächst rasant

Temporäres Wohnen für internationale Studierende

Internationale Studierende sind eine bedeutende Nutzergruppe für Temporäre Wohnprodukte. Zum einen nimmt ihre Zahl in Deutschland stetig zu, zum anderen schätzen Studierende aus dem Ausland speziell auf sie zugeschnittene Wohn- und Serviceprodukte.

Horst Lieder 20. April 2018

Der vorliegende Artikel wirft einen aktuellen Blick auf internationale Studierende in Deutschland.

Seit einigen Jahren wächst in Deutschland die Zahl der Studentinnen und Studenten aus dem Ausland rasant. Derzeit sind insgesamt rund 360.000 internationale Studierende an den 426 staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland eingeschrieben. Seit dem Wintersemester 1998 / 1999 hat sich die Zahl der ausländischen Hochschüler damit mehr als verdoppelt. Allein in den letzten zehn Jahren stieg ihre Zahl um fast 54 Prozent.

Kennzahlen 2017

  • 360.000 Internationale Studenten in Deutschland
  • > Mehr als 1.000 englischsprachige Studiengänge an 426 Hochschulen
  • 20 Prozent der Erstsemester haben einen ausländischen Pass
  • 5,5 Prozent Wachstum bei den Erstsemestern aus dem Ausland pro Jahr
  • 4,4 Prozent Wachstum bei internationalen Studierenden pro Jahr

Damit hat bereits jeder achte Studierende einen ausländischen Pass – Tendenz steigend. In den vergangenen 20 Jahren wuchs die Zahl der ausländischen Studenten durchschnittlich um 4,4 Prozent pro Jahr, die der internationalen Erstsemester sogar um 5,5 Prozent jährlich. Schaut man in einzelne Universitätsstädte, so weisen Berlin (35 Prozent), München (31 Prozent), Aachen (28 Prozent), Freiburg (27 Prozent) und Frankfurt (25 Prozent) die höchsten Quoten ausländischer Erstsemester auf.

An deutschen Hochschulen hat bereits jeder fünfte Erstsemester einen ausländischen Pass. Seit dem Wintersemester 2012 / 2013 ist der starke Anstieg der Erstsemester aus dem Ausland der Grund für die Zunahme der Erstsemesterzahlen insgesamt. Die Zahl der inländischen Erstsemester blieb dagegen weitgehend konstant.

Viele Gründe für die Beliebtheit

Im internationalen Vergleich ist ein Studium in Deutschland sehr attraktiv. Die staatlichen Universitäten haben eine hohe wissenschaftliche Qualität und sind gebührenfrei – auch für ausländische Studierende. Die akademischen Abschlüsse gelten im internationalen Vergleich als ausgezeichnet. Die Bundesrepublik wird als Land wahrgenommen, in dem man sich frei und sicher bewegen kann. Dieses Image zieht junge Menschen aus aller Welt an.

Die Wohnungskosten liegen in Berlin beispielweise deutlich unter denen anderer europäischer Metropolen wie London oder Paris. Da es mittlerweile an mehr als der Hälfte der deutschen Hochschulen internationale Studiengänge mit englischsprachigem Unterricht gibt, spielt für einen internationalen Studenten beispielsweise aus China die Landessprache der Zielnation kaum eine Rolle, wenn er sich für eine der beliebten europäischen Metropolen wie Paris, London oder Berlin entscheiden möchte.

Nach den USA, Großbritannien, Australien und Frankreich ist Deutschland inzwischen für ausländische Studierende das beliebteste Gastland weltweit (Unesco Institut for Statistics). Besonders groß ist der Zustrom in den Masterstudiengängen. Seit 2008 hat sich die Zahl der internationalen Masterstudenten in der Bundesrepublik mehr als verdreifacht. Mit einem Anteil von fast 13 Prozent (insgesamt rund 32.000) ist die Volksrepublik China (inklusive Hongkong und Macau) mit weitem Abstand und nach wie vor das wichtigste Herkunftsland der hier immatrikulierten Bildungsausländer.

Internationalisierung des deutschen Hochschulsystems

Ein wesentlicher Grund für den rasanten Anstieg der Studierendenzahl aus dem Ausland ist der „Bologna-Prozess“, also die europaweite Harmonisierung von Studiengängen und Studienabschlüssen. In der Bundesrepublik wurden seit 2002 schrittweise die Studiengänge vom Diplom auf Bachelor bzw. Master umgestellt. Die Etablierung vergleichbarer Studienabschlüsse hat die studentische Mobilität international insgesamt gefördert und auch in Deutschland die Zahl der internationalen Studentinnen und Studenten spürbar ansteigen lassen.

In den letzten zehn Jahren wurde das Angebot an englischsprachigen Studiengängen in Deutschland stark ausgebaut. Vor allem Master-Programme werden mittlerweile häufig auf Englisch angeboten. Allein die deutschen Universitäten bieten laut Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz derzeit insgesamt mehr als 1.000 rein englischsprachige Studiengänge an. Zum Vergleich: Im Wintersemester 2005 / 2006 lag diese Zahl noch bei 391.

Nicht nur die großen Universitäten sind dabei, sich an internationalen Forschungsprojekten zu beteiligen und ihre Attraktivität für ausländische Studierende zu steigern, sondern auch zahlreiche kleinere Hochschulen. Das ursprüngliche Ziel von Bund und Ländern, bis zum Jahr 2020 insgesamt 350.000 internationale Studierende an deutschen Hochschulen auszubilden, wurde somit bereits vorzeitig erreicht und bereits übertroffen.

Dieser Artikel basiert auf dem Whitepaper „IC Research I - Internationale Studierende“, der im Februar erschienen und hier abrufbar ist.

Über die International Campus Group

Die International Campus Group ist ein führender Asset Manager, Entwickler, Investor und Betreiber von innovativen Wohn-, Service- und Arbeitswelten für junge Kosmopoliten. Aktuell betreibt, realisiert oder plant die International Campus Group rund 11.800 Apartments in Deutschland, den Niederlanden, der Tschechischen Republik, Österreich und Ungarn. Unter der Dachmarke THE FIZZ ist International Campus zum Beispiel in Metropolen wie Amsterdam, Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, München, Prag und Wien präsent.

Der Autor
Horst Lieder
Vorstand, International Campus AG

Das Event zum Thema

Dienstag, 15. Mai - Mittwoch, 16. Mai 2018
2. Jahreskongress Temporäres Wohnen
Frankfurt am Main