Der Autor
Kurt NeuwirthGeschäftsführer, Neuwirth Finance GmbH
Fälschlicherweise werden jedoch die regulatorischen Eingriffe wie die Mietpreisbremse, die eine Verunsicherung von Investoren auslöst und die Verschärfung der Eigen- und Fremdkapitalanforderungen, sowie die Verschärfung der Herstellungs- und Sanierungskosten für das Bauen und Entwickeln, nicht mit einbezogen – wichtige Faktoren, die wiederum der Bildung einer Immobilienblase entgegenwirken könnten.
Durch die neuen Bilanzierungsrichtlinien für Immobilien AGs nach IFRS wird eine Büroimmobilie die heute zum Beispiel mit 10 Mio. EUR p.a. vermietet ist mit einem Wert von ca. 200 Mio. EUR an einem Top Standort bilanziert. Kommt es jedoch zum Crash und die Immobilie hat einen Leerstand von 50% oder mehr zu verzeichnen, wird der Wert der Immobilie nach IFRS zum aktuellen Wert nur noch zwischen 70 Mio. EUR und 100 Mio. EUR in die Bilanz aufgenommen. Als Folge kann es zu Zwangsveräußerungen kommen. Verstärkt wird dieser Druck zusätzlich, sollten die Immobilien über eine Bank finanziert sein. Wenn durch die Bilanzierungsrichtlinien die Objektwerte massiv einbrechen wird es reihenweise zu Zwangsveräußerungen kommen und eine Dynamisierung des Crashs wird nicht mehr aufzuhalten sein.
Hinzu kommt, dass es durch einen wirtschaftlichen Einbruch vor allem im Gewerbesektor zu Leerständen kommt. Im Besonderen Objekt-Gebäude und Hotels, die aktuell wie Pilze aus dem Boden sprießen, werden mit sinkenden Auslastungszahlen zu kämpfen haben.
Umso wichtiger wird es, sollte es zu einem Anstieg der Zinsen kommen, die Immobilien niedriger zu beleihen und den Cash-Bestand aufzufüllen, da Investoren und Bestandshalter sogar in noch größere Not geraten könnten, wenn sie mit 10% - 15% Vorfälligkeitsentschädigungen von der Bank bestraft werden.
Gut beratene Investoren, können an diesem Punkt jedoch satte Profite von 20% - 30% in Form von Vorfälligkeitsgewinnen einstreichen um das Portfolio zu schützen. Mehr dazu erfahren Sie beim Symposium Finanzierung am 11.04.2018 in Frankfurt.