07.02.2018
Juliane Sakellariou

Nachlese Immobilien-Dialog Darmstadt

TRANSPARENT, OPTIMIERT, RESILIENT: Darmstadt krempelt die Ärmel hoch!

Auch in diesem Jahr eröffnete Oberbürgermeister Jochen Partsch mit seinem Vortrag wieder den Immobilien-Dialog Darmstadt in der Volksbank Darmstadt-Südhessen.

In seinem Appell an die Branche machte Partsch klar, dass die Stadtplanung in der Digitalen Modellstadt auf drei Eckpfeilern ruht:Transparenz für die Bürger,  Prozessoptimierung durch Digitalisierung und Resilienz in der Planung.

Deutlich wurde allerdings auch, dass Darmstadt von Wachstumsschmerzen geplagt ist. Die infrastrukturellen Anforderungen an die Wissenschaftsstadt bauen einen starken Druck auf, auch auf die Flächenerschließung. Um die benötigten 10.000 Wohnungen zu bauen, ohne, dass der von Oberbürgermeister Partsch befürchtete Verkehrskollaps eintritt, müssen neue Mobilitätskonzepte erarbeitet werden.

Baudezernentin Dr. Barbara Boczek betonte, dass auf Baulücken gesetzt werden muss, um neue Potenziale durch Nachverdichtung zu erschließen. Die Erfahrungsberichte der Entscheider aus Bau-, Finanz- und Immobilienwirtschaft in Darmstadt machten jedoch deutlich, dass der Flächennachfrage in Darmstadt durch Nachverdichtung nicht ausreichend Rechnung getragen werden kann. Keine weiteren Flächen auszuweisen kommt für Oberbürgermeister Partsch deshalb auch nicht in Frage. Es sei schlicht „asozial“ sich aus der Verantwortung zu ziehen und keine neuen Flächen anzubieten. An dieser Stelle unterstrich der Oberbürgermeister seine Überzeugung auch mit konkreten Lösungsansätzen. Die Stadt bemüht sich derzeit beispielsweise um das Areal der Starkenburg-Kaserne, um so weitere 30 ha für Wohnimmobilien anbieten zu können.

Als Digitale Modellstadt ist Darmstadt einmal mehr Vorbild und Wegweiser, aber vor allem auch Labor. Man ist bereit neue Wege zu gehen, um innovative Ansätze für die Gestaltung der Städte von morgen zu erarbeiten, betonte auch Michael Kolmer, Leiter des Amtes für Wirtschaft und Stadtentwicklung. Weiter erläuterte Kolmer, wie eine neuausgerichtete Nutzungsweise von Verkehrsmitteln mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit neue Möglichkeiten für die Aufwertung des Stadtbildes eröffne in Form einer "Renaissance des Boulevards, der Hauptstraße als Lebensort".

Auch das Angebot an Wirtschaftsflächen entspricht nicht der Nachfrage, die, vor dem Hintergrund der immer weiter ansteigenden Anzahl von zuziehenden Unternehmen, weiter konstant steigt. Um den zuziehenden Bürgern, die am IT-Hub arbeiten, leben und wohnen wollen, eine lebenswerte Stadt mit zukunftsfähigen Strukturen bieten zu können, ist die Politik bereit in den Masterplan 2030 viele innovative Impulse einfließen zu lassen. Im Austausch mit Investoren und Finanzierern suchte Baudezernentin Dr. Barbara Boczek das direkte Gespräch und versprach weiter auf die Akteure der Branchen zuzugehen und ein offenes Ohr zu behalten, um die Fragen, die sich der Stadt im Rahmen des Masterplans 2030 stellen, praxisnah zu beantworten.

 

Die Autorin
Juliane Sakellariou
Projektleiterin
Heuer Dialog