Damit wurde das Vorjahresergebnis um neun Prozent übertroffen. Nach wie vor wird das Gros des Transaktionsvolumens an den Top-7-Standorten allokiert, die 2017 mit 29,8 Milliarden Euro um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahreswert zulegen konnten. Trotz des hohen Anteils der Top-Standorte am Gesamtvolumen von 52 Prozent zeigt sich indes die zunehmende Tendenz von Investoren, in B-Standorte, auch Major Provincials genannt, auszuweichen. Abseits der Top-7-Standorte stieg das Investmentvolumen aktuellen Daten von CBRE Research zufolge im Jahresverlauf überproportional um mehr als 3,2 Milliarden Euro oder 13 Prozent auf 27,6 Milliarden Euro an.
Dieser Strategiewandel der Immobilieninvestoren liegt zum einen an der mangelnden Produktverfügbarkeit in den Investment-Hochburgen – vor allem bei Core-Immobilien – und den dadurch deutlich gestiegenen Einstandspreisen. In der Folge wurden die Nettoanfangsrenditen für moderne Büroimmobilien und Geschäftshäuser teilweise unter die Drei-Prozent-Schwelle gedrückt. Zum anderen bietet sich in den deutschen Großstädten jenseits der Metropolen durchaus erhebliches Investitionspotenzial. Zumal sich dort etwas höhere Immobilienrenditen erzielen lassen und der internationale Wettbewerb noch nicht so stark ausgeprägt ist wie in den international bekannten deutschen Investmentzentren. Abseits der globalen „Gateway Cities“ gibt es einige Perlen zu entdecken, wobei diese B- und C-Standorte selbst Großstädte mit einer funktionierenden Wirtschaft und robust wachsender Einwohnerzahl sind, die sowohl von regionaler als auch von nationaler Bedeutung sind. So hat die Hälfte der im DAX-30 geführten größten Unternehmen ihren Stammsitz eben nicht in Berlin, Frankfurt am Main oder München. Eine Tatsache, die bei manchem ausländischen Immobilieninvestor zur interessierten Verwunderung führt, gelten doch gerade die international agierenden Blue Chips als Innovationsführer in ihrer jeweiligen Branche und dementsprechend für Fach- und Führungskräfte als die besten Arbeitgeber. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Bundesstadt Bonn, Landeshauptstädte wie Dresden, Hannover, Mainz und Wiesbaden, das Ballungszentrum rund um die Frankenmetropole Nürnberg oder Innovations- und Wissenszentren wie der Großraum Essen/Dortmund, die Rhein-Neckar-Region oder aufstrebende Tech-Hochburgen wie Darmstadt, Freiburg, Ingolstadt, Jena und Karlsruhe verstärkt in den Fokus der Investoren rücken. Dank der breit aufgestellten Wirtschaftsstruktur stehen diese Märkte im Hinblick auf Leerstandsentwicklung, Mietpreiswachstum und attraktive, risiko-adjustierte Immobilienrenditen den Top-Standorten nur unwesentlich nach. Einzig die Markttransparenz und die -liquidität stellen für manche Investoren gewisse Eintrittshürden dar, die aber mit einem Research-basierten Beratungsansatz und dem entsprechenden Markt-Know-how erfolgreich überwunden werden können. Es lohnt sich also, den Blick auf die B-Standorte zu schärfen.