29.01.2018
Frank Alexander

Wohn-Dialog Frankfurt am Main am 21. März 2018

In Frankfurt fehlen vor allem Einfamilienhäuser

Auf der Wunschliste vieler junger Familien und auch junger Paare steht nach wie vor das eigene Haus mit Garten an oberster Stelle.

Aufgrund der großen Nachfrage nach Wohnraum in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main sehen die Städteplaner jedoch überwiegend den Geschosswohnungsbau vor. Dies kann man aufgrund der Grundstücksknappheit und der größeren Ausnutzung im Geschosswohnungsbau nachvollziehen, jedoch wird dies der Nachfragesituation nicht immer gerecht. Hinzu kommt, dass durch viele bautechnische und genehmigungsrechtliche Anforderungen der Geschosswohnungsbau pro Quadratmeter deutlich teurer ist als die Erstellung eines Einfamilienhauses. Insbesondere typisierte Häuser, wie z. B. das Reihenhaus oder auch das Doppelhaus lassen sich relativ kostengünstig herstellen. Gerade für das Reihenhaus ist auch der Flächenverbrauch in Bezug auf das Grundstück im Verhältnis sehr gering. Oftmals reichen für ein Reihenhaus ca. 200 m² an Grundstücksfläche aus. Die resultierenden kleine Gartenanteile werden bei vielen Nachfragen jedoch akzeptiert, da die heutige Generation nicht mehr die Zeit und die Muße hat, sich um die Gartenpflege zu kümmern.

Standardisierte Reihenhäuser ohne Keller werden für reine Baukosten teilweise um ca. 1.500 €/m² bis 1.800 €/m² hergestellt. Wenn man als Familie mit 2 Kindern in Frankfurt eine 4-Zimmerwohnung mit 100 m² Wohnfläche im Bereich Neubau sucht, so liegt diese mittlerweile bei ca. 550.000,- €. Um das zu finanzieren, benötigt man schon einen sehr soliden Grundstock an Eigenkapital und ein Haushaltsnettoeinkommen, was weit über dem Durchschnitt der Allgemeinheit liegt. Ein kompaktes Reihenhaus könnte mit ca. 130 m² Wohnfläche ca. 150.000,- € (je nach Lage und Ausstattung) weniger kosten.

Es wäre von daher aus unserer Sicht zu empfehlen, bei neuen Baugebieten in Frankfurt auch mehr Einfamilienhäuser vorzusehen. Zum einem, um dem Wunsch der Nachfrager gerecht zu werden und zum anderen, um auch bezahlbares Wohnen zu ermöglichen. Viele junge Familien, die unbedingt in ein Haus einziehen möchten, wandern aktuell ins Umland ab, da es dort tendenziell mehr Angebote gibt.

Für die Entwicklung einer Stadt wie Frankfurt halten wir es jedoch für unabdingbar, junge Familien mit „normalen Einkommen“ im Stadtgebiet zu halten.

Hermann Immobilien ist auf die Entwicklung und Vermarktung von Neubau-Projekten in Frankfurt und Rhein-Main spezialisiert und seit 1979 am Markt.  

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Der Autor
Frank Alexander
Geschäftsführer
Hermann Immobilien GmbH