08.09.2017
Angela Rüter

Immobilien-Dialog Büromarkt Berlin

Berlin ist das „Auge des Investment-Hurrikans“

… mit diesem Bild eröffnete Moderator Andreas Schulten, Vorstand der bulwiengesa AG, den diesjährigen Immobilien-Dialog Büromarkt Berlin, zu dem Heuer-Dialog eingeladen hatte.

Die über 80 Teilnehmer beschäftigte die Frage, wie sich die Gründer- und Digitalbeschäftigung weiterentwickeln wird und wann sich der allerorten zu sehende Angebotsengpass bei Büroimmobilien verbessert. Denn Berlin hat so gut wie keine Büroflächen mehr. Hier ist insbesondere die Politik gefordert. Ülker Radziwill, Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen von der SPD, stellte sich dem Dialog mit der Immobilienbranche. „Wir brauchen Flächen, Flächen, Flächen“, so ihre Einschätzung. Man werde Platz für Industrie und neue Flächen schaffen, so Radziwill. Aber das gehe nun mal nicht so schnell, wie es sich alle wünschten. Man sei aber auf Seiten des Senates und auch in den Bezirken bemüht, (noch) mehr Personal einzustellen, um die Verfahren und Genehmigungen zu beschleunigen. Sie warb aber auch für Verständnis, dass es in einer Stadtgesellschaft viele unterschiedliche Interessen gebe. „Mit Partizipation und Dialog erreicht man mehr Bewusstsein und Akzeptanz“, so Radziwill.

Urbanes Gebiet: Ein großer Schritt in die richtige Richtung

Auch sie plädierte dafür, das neue Instrumentarium „urbanes Gebiet“ aktiv zu nutzen. Dr. Claus-Peter Martens LL.M, Partner bei der Kanzlei SAMMLER USINGER in Berlin warb in seinem Vortrag für das urbane Gebiet: „Ein ganz großer Schritt in die richtige Richtung“, so Martens. Im anschließenden sehr lebhaften und informativen Dialog mit Manfred Kühne von der Senatsverwaltung gab es viele ganz praktische Hinweise zur Umsetzung, die die Teilnehmer mit vielen Fragen aufmerksam verfolgten. „Berlins Ressource ist die Urbanität“, so Kühne und weiter: „Auf die große Schlacht um den Wohnungsbau folgt nun die große Schlacht auf dem Büromarkt“.

Warum ist Berlin so billig?

Marcus Buder von der Berliner Sparkasse stellte diese Frage gleich an den Anfang seiner Ausführungen. Vertreter von nationalen und internationalen Investoren wie HB Reavis sehen die Stadt als tollen Markt mit sehr guten Perspektiven. Die Innenstadtlagen seien mittlerweile voll, nun rücken die B-Lagen in den Fokus. Aber auch außerhalb des S-Bahn-Rings gebe es noch viel Potenzial für Developments.

 Wenn das Gebäude einen „Brain“ hat

Überhaupt werde derzeit nur noch direkt an Nutzer verkauft. Kay Talmi von der Firma Hella Aglaia Mobile Vision GmbH stellte gemeinsam mit Daniel Bormann die neue Zentrale vor. Das Unternehmen konzentriert alle Mitarbeiter an einem Standort, dem Ullsteinhaus. 800 Mitarbeiter finden hier Platz in einem „Rathaus der Kreativen“, so Talmi. Denn auf der Suche nach Mitarbeitern sei das Umfeld extrem wichtig, betonte Talmi. Und Daniel Bormann ergänzte, dass der Vermieter sich zunehmend als Coach der Mieter sehen müsse.

Zum Abschluss des Tages stellte Dénes Honus Innovationen für ein gesünderes Leben vor. Der CityTree zog alle in den Bann.

Die Autorin
Angela Rüter
Projektleiterin
Heuer Dialog