Studentenwohnen, Serviced Apartments, Microliving

Trend bei Mikrowohnen hält an, Konkurrenz wächst!

Beim zweiten Fach-Dialog Mikrowohnen waren sich die Sprecher einig, dass der Boom in diesem Segment noch einige Jahre anhalten wird.

Yvonne Traxel 8. September 2017

Die Frage lautete weniger, ob am Bedarf vorbei gebaut wird, sondern vielmehr, ob die Immobilie optimal auf den Nutzer und das Segment (Studentenwohnen, Serviced Apartments, Microliving) zugeschnitten ist. Diese Immobilie ist dann über ihren Lebenszyklus hinweg zu beobachten und ggf. anzupassen. Noch viel bedeutsamer als bei üblichen Wohnimmobilien ist die Lage bei Mikro- und Studentenwohnen. Ein urbaner Standort mit einer gesunden Mischung an Bewohnern und einem guten Immobilienmix ist die beste Voraussetzung für Nachhaltigkeit. Sowohl Revitalis als auch Catella bauen aus diesem Grund keine Solitäre, sondern integrieren die Objekte für Mikrowohnen in Quartiersentwicklungen. Aus Sicht von Klaus Franken, Geschäftsführer Catella Project Management, ist zudem ein Quartiersmanager sehr wichtig, damit die Mieter länger am Standort bleiben und Beziehungen untereinander besser aufgebaut werden.

Anhand zahlreicher Praxisbeispiele wurde deutlich, wie vielfältig Mikrowohnen sein kann. Das Studentenwohnheim „WOODIE“ in Hamburg ist in nur 9 Monaten durch modularen Holzbau entstanden. Eine logistische Meisterleistung, die der verantwortliche Entwickler Achim Nagel von Primus in seiner 30-jährigen Berufslaufbahn in dieser Form noch nie gesehen hat. Auch die Stadt Dortmund plant künftig drei Mikrowohnprojekte und kommt damit dem City-Konzept 2030 nach, das Wohnen in der Innenstadt zu stärken.

Der Mikrowohnen-Spezialist i live setzt hingegen auf Lifestyle und Gimmicks (Service App, Bandproberaum, Hühnerstall), um die Nutzer von jung bis alt langfristig an sich zu binden und vom zunehmenden Wettbewerb abzugrenzen. Künftig wird i live auch Serviced Apartments und damit den gewerblichen Immobilienmarkt abdecken. Das ist Wasser auf die Mühlen von Anett Gregorius von Apartmentservice, die offen dafür wirbt, mehr Mikroapartments in ihrem Bereich zu bauen. Hier liegt die Quote bei rd. 4 Prozent, so dass noch viel Luft nach oben ist.

Vor allem im Bereich Studentenwohnen hat die Konkurrenz stark zugenommen, inzwischen gibt es rd. 20-25 namhafte Player im Markt. Das Unternehmen MicroLiving Service richtet den Blick daher auch auf andere Länder und hat u.a. Österreich und Spanien als interessante Märkte ausgemacht. „Österreich steht da, wo Deutschland vor 10 Jahren stand – hier gibt es noch moderate Einstiegspreise“, erklärt der Geschäftsführer Heiko Henneberg.

International bewegt sich auch das Start-up Uniplaces, das eine Online-Plattform für Mikrowohnen anbietet. Immer mehr Studenten sowie Young Professionals aus dem In- und Ausland nutzen die Chance, sich online eine Mikrowohnung zu sichern, indem sie eine Monatsmiete im Voraus zahlen.

Am Ende waren sich alle Teilnehmer und Sprecher einig, dass der Markt noch lange Zeit ein lohnendes Segment mit vielfältigen Chancen bietet. Wir bleiben dran und behalten die Entwicklungen im Auge!

Die Autorin
Yvonne Traxel
Senior Projektleitung, Heuer Dialog GmbH

Das Event zum Thema

Mittwoch, 6.September.2017
Fach-Dialog Mikrowohnen
Düsseldorf