21.07.2017
Yvonne Traxel

Metropolregionen-Dialog München

Mehr Mut für Vielfalt in der Metropolregion München zahlt sich aus!

Den Auftakt des Metropolregionen-Dialogs München im Literaturhaus machte Frau Prof. Merk, Stadtbaurätin der Landeshauptstadt München.

Sie gab den mehr als 100 Teilnehmern einen Überblick über die Ergebnisse der regionalen Wohnungsbaukonferenz im Mai, die u.a. die Flexibilisierung des Vergaberechts als langfristiges Ziel vorsehen. Hierzu werden aktuell die passenden Akteure sondiert, die in einer Arbeitsgruppe auf die Flexibilisierung hinwirken sollen. 

Getreu dem Motto der Veranstaltung „Mit wegweisenden Projekten zum Wachstum mit Qualität“ stellten die Sprecher in diesem Jahr außergewöhnliche Projekte vor, die sich wohltuend von der monolithischen Bauweise heutiger Immobilien abheben. Großen Applaus der Teilnehmer gab es für die beiden Projekte „Werksviertel“ in München und „Klosteranger“ in Weyarn. „Urbanität entsteht durch kreative Dichte“ erläuterte Herr Ernst, steidle architekten, der dies am Beispiel der Quartiersentwicklung rund um den Ostbahnhof München eindrucksvoll belegen konnte. Hier werden Gebäude mit eigenen Identitäten, verschiedene Nutzungen in einem Raum und Nachbarschaften der unterschiedlichen Funktionen geschaffen.

Die Frage, ob Wachstum mit Baukultur vereinbar ist, beantwortete Herr Dr. von Bredow der Quest AG eindeutig mit ja. In Weyarn konnte zeitgemäßer Neubau mit traditionellen Klosterelementen sehr schön verwirklicht werden, so dass eine Verbindung zwischen Alt und Neu geschaffen wurde. Viel Wert legte man auf die sozialen Begegnungen, auch im Freiraum. „Die Immobilien sind bei uns die Hardware und das Klostercafé ist die zuliefernde Software als Begegnungsstätte der Menschen“, veranschaulichte Herr Dr. von Bredow die Entwicklungen auf dem Dorfanger.

Auch die drei  Kurzvorträge ausgewählter Projekte, die 2016 den Preis für Baukultur erhielten, kamen bei den Teilnehmern sehr gut an. Frau Peter, GWG Städtische Wohnungsgesellschaft München, erläuterte die unterschiedlichen Wohngrößen der Bad-Schachener-Straße, die die Teilnehmer im Anschluss an die Veranstaltung persönlich in Augenschein nehmen konnten. So waren einige beim Besucherrundgang positiv überrascht, wie ruhig die Wohnungen waren und bedankten sich bei den Mietern, die den Zugang zu ihren beiden, barrierefreien Wohnungen ermöglicht haben. Mit Blick auf die gemeinschaftlich nutzbaren Freianlagen verließ die Gruppe die Wohnanlagen mit dem sicheren Gefühl, dass es sich hier für Familien und gehbehinderte Menschen sehr gut leben lässt.

Das Fazit des Metropolregionen-Dialogs drückte sich in diesen Statements der engagierten Sprecher aus:

  •  „Wir können dichter Bauen, aber der Wandel muss auch in den Köpfen der Bürger stattfinden.“
  • „Gute Architektur lässt sich auch gut umnutzen. Keine Angst vor Zwängen!“
  • „Derzeit haben wir einen Vermietermarkt bei Büros; ein guter Grund, sich mit dem Umland zu beschäftigen!“
  • „BIM erfordert die Umstellung von 2D auf 3D Darstellung. Die Investitionen in Software, Zeit und Personal zahlen sich am Ende aus.“
  • „Zuerst müssen wir den ÖPNV erschließen bzw. herbringen, dann findet auch Immobilienentwicklung statt.“

Herr Wittmann des EMM e.V. spornte alle Beteiligten an, sich erneut für den Preis für Baukultur zu bewerben, der in 2018 erneut vergeben wird. Der EMM e.V., der bei der Erstellung des Programms mitgewirkt hat, darf sich auf zahlreiche Bewerbungen freuen. Hier sind bereits gute Kandidaten bzw. Anwärter auf den Preis für 2018 mit dabei gewesen.

Die Autorin
Yvonne Traxel
Head of Operations
Heuer Dialog GmbH