Fach-Dialog Mikrowohnen

Mikroapartments im Segment der Serviced Apartments

Mikroapartments sind im Segment der Serviced Apartments ein relativ neuer Trend, der sich vor allem in den letzten drei Jahren manifestiert hat.

Anett Gregorius 16. Juli 2017

Bei dem wachsenden Bedarf nach temporärem Wohnraum und dem zunehmenden Preisdruck seitens der Unternehmen verwundert es nicht, dass dieser neue Betriebstyp viel Zuspruch erfährt. Auch für Investoren und Projektentwickler erweisen sich Mikroapartments aufgrund der exzellenten Flächenausnutzung und den damit verbundenen hohen Renditen als äußerst attraktiv. Derzeit belegen Mikroapartments mit rund 4 % Anteil am Gesamtmarkt noch eine Nische im Segment der Serviced Apartments. Dass sich dies zukünftig ändern wird, zeigt jedoch ein Blick auf die geplanten Projekte in den nächsten drei Jahren. Neue und alte Marken setzen verstärkt auf kleinere Apartments. Mikroapartments sind damit nicht nur ein losgelöster neuer Betriebstyp; sie finden auch als Apartmentkategorie Einzug in die klassischen Apartmenthäuser.

Doch was genau sind Mikroapartments eigentlich? Wie der Name schon sagt, besteht der maßgebende Unterschied zu klassischen Serviced Apartments in der Größe der Einheiten. Die Standard-Studioeinheit im Segment ist um die 30 m² groß. Mikroapartments sind hingegen kleiner als 25 m²; im Gros bewegen sich die Einheiten zwischen 20 und 25 m². Vereinzelt gibt es auch Anbieter, die Apartments mit 15 oder 18 m² anbieten. Um die Grundbereiche Küche, funktionell getrennter Wohn- und Schlafbereich sowie das Bad dennoch auf kleinster Fläche unterzubringen, bedienen sich die meisten Anbieter multifunktionaler Möbel und überlappender Wohnbereiche. So erlebt nicht nur das Sofabett derzeit ein Revival auch ein MuFuTi, im Sinne eines kombinierten Schreib- und Esstischs, darf in keinem Mikroapartment fehlen. Mit den schrumpfenden Quadratmeterzahlen im Apartment gewinnen die öffentlichen Bereiche des Gebäudes zunehmend an Bedeutung. Besonders im Trend liegen derzeit sogenannte Livingrooms, Livingkitchens oder Co-Spaces in denen Lounge, Co-Working, Rezeption, Restaurant, Frühstück und Snackbar kombiniert werden und die auch der Öffentlichkeit gegenüber geöffnet sind. Die Idee dahinter ist, eine Community zu erzeugen, die weder räumlich noch funktional beschränkt ist und durch die Integration der Nachbarschaft an Nachhaltigkeit gewinnt. Diese Gemeinschaftsflächen stehen dem, wie auch in einem klassischen Apartmenthaus deutlich reduzierten, für Langzeitaufenthalte optimierten Serviceangebot gegenüber. Theoretisch wären auch Mikroapartments mit hotelähnlichem Serviceangebot denkbar, da aber häufig die Rate den Wettbewerbsvorteil der Mikroapartments ausmacht, bieten die bisherigen Objekte fast ausschließlich einen limited Service.

Räumlich konzentriert sich das Angebot der Mikroapartments derzeit auf die A-Destinationen. Der Pionier der Mikroapartments im Serviced-Apartment-Segment SMARTments business betreibt derzeit drei Häuser in Berlin, Hamburg und München. Bis Ende 2017 kommen zwei weitere Häuser in Berlin hinzu. Aber auch neue Marken planen den Markteintritt, darunter unter anderem der Münchener Projektentwickler studiomuc und die, im studentischen Wohnen großgewordene, i Live.

Wenn Sie sich für das Segment der Serviced Apartments begeistern und mehr über die aktuellen Trends und Marktgegebenheiten erfahren wollen oder den Austausch mit Betreibern und Projektentwicklern der Branche suchen, sollten Sie die zweitägige Fachtagung SO!APART am 22. und 23. November 2017 in Berlin nicht verpassen. Neben zahlreichen Vorträgen ausgewählter Referenten rund um das Thema Serviced Apartments bietet die SO!APART auch eine Awardverleihung für die besten und beliebtesten Apartmenthäuser sowie eine fachbegleitende Ausstellung. Das Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter: www.so-apart.de.

Die Autorin
Anett Gregorius
Gründerin und Inhaberin, Apartmentservice Consulting

Das Event zum Thema

Mittwoch, 6.September.2017
Fach-Dialog Mikrowohnen
Düsseldorf