30.06.2017
Angela Rüter

Welche Immobilientypen verlangen Markt und Nutzer

Die Logistikimmobilie der Zukunft ist multi-use, multi-level und nah am Kunden!

"Fit for the future", so das Motto des 6. Deutschen Logistikimmobilien-Kongresses, zu dem Heuer Dialog nach Dortmund, dem digital hub logistics, eingeladen hatte.

Die zahlreichen Teilnehmer aus der Logistikbranche, der öffentlichen Hand, dem Handel und der Immobilienwirtschaft waren sich einig: Die Digitalisierung verändert alles! Die Waren und Produkte sollen immer schneller den Empfänger erreichen. Das erfordert eine Infrastruktur und Immobilien, die immer näher an den Kunden und damit in die Stadt hineinwachsen. Die letzte Meile ist die große Herausforderung, vor der alle stehen. Raimund Paetzmann, der viele Jahre bei amazon für die Immobilien zuständig war, erläuterte den Teilnehmern, dass der Kunde immer im Fokus stehen müsse. „Wenn man für Investoren baut, macht man das Falsche“, so seine eindeutige Auffassung.

Projektentwickler wie die Firma SEGRO, LogReal oder Goodman sehen einhellig, dass sich die Immobilien in Richtung hybrid entwickeln und aufgrund der fehlenden Flächen künftig mehrgeschossige Immobilien entstehen, die unterschiedliche Nutzungen haben. Denn Logistik steht immer mehr im Wettbewerb mit Wohnen und Gewerbe.

Lieferwagenstau, nein danke!

Rainer Kiehl von UPS zeigte, dass die Cap-Dienstleister sich in der Verantwortung sehen, emissionsfrei zu arbeiten. In Hamburg hat das Unternehmen ein Projekt umgesetzt, das künftig Schule machen soll: Container statt Immobilie. Minidepots entlasten den Verkehr in der Stadt und die Waren werden mit Lastenfahrrädern transportiert. UPS möchte das Projekt gerne in vielen weiteren Städten an den Start bringen, so Kiehl. Dafür brauche man aber mehr Verständnis für die City-Logistik auf Seiten der Kommunen und auf Seiten der Immobilieneigentümer. Denn man brauche so Kiehl Immobilienstandorte wie Parkhäuser, ehemalige Karstadt-Warenhäuser für die Auslieferung der Waren in den Innenstädten.

Brownfield vor Greenfield – die Forderung nach geeigneten Flächen für weitere notwendige Entwicklungen wurde von allen Vertretern betont. Es gelte, die Akzeptanz für Logistik in der Bevölkerung zu steigern. Denn hier gebe es nach wie vor große Vorbehalte. Und die Politik scheue auch zu oft die Auseinandersetzung, so der Tenor.

Fazit: Die Logistikbranche ist eine Branche mit enormem Zukunftspotenzial. Das Image hat sich verbessert, weil auch die Arbeitsplätze immer höherwertiger werden!

Die Autorin
Angela Rüter
Projektleiterin
Heuer Dialog