23.06.2017
Stefan Orschiedt

Im Netzwerk Innovationen fördern

Digitale Modellregion Rhein-Neckar

Ein neuer Ansatz in der Zusammenarbeit bringt die Rhein-Neckar-Region weiter auf Wachstumskurs. Neue Strukturen fördern Innovationen und neue Projekte werden angestoßen.

Die Metropolregion Rhein-Neckar punktet mit exzellenter Forschung, zukunftsfähigen Netzwerken und hoher Innovationskraft. Erfolgte der Wissenstransfer in der Vergangenheit vorrangig in Form von Einzelaktivitäten oder in bilateralen Kooperationen, setzt die Region heute auf Open Innovation. Der Ansatz umfasst die aktive strategische Erschließung der kollektiven Wissensbasis, der Kreativität und der Innovationspotenziale von Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Bevölkerung. Für den Austausch von Wissen spielen Netzwerke und Cluster eine wichtige Rolle, vereinen sie doch Humankapital, Strukturkapital und Beziehungskapital. Nach dem Modell der Co-Innovation lassen sich die Kompetenzen der Partner disziplinübergreifend bündeln und der Wissenstransfer „Time to Market“ umsetzen.

Kooperationsplattform für Organische Elektronik

Das InnovationLab, eine Kooperationsplattform für Forschung & Entwicklung für Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen, treibt von Heidelberg aus die Entwicklung der Organischen Elektronik in der Metropolregion Rhein-Neckar voran. Darüber hinaus plant der Technologiepark Heidelberg auf dem Gelände der ehemaligen Patton Barracks das „Business Development Center Organic Elektronics“. Im Spitzencluster arbeiten viele Unternehmen und Wissenschaftler daran, Forschungsergebnisse in marktfähige Produkte zu überführen. Diesen Experten wird im Business Development Center das passende Umfeld geboten. Dazu gehören günstige Mieten für spezielle Labore, Reinräume und Büros sowie die Unterstützung durch ein breites Netzwerk von Markt- und Finanzexperten.

Netzwerk-Campus für Medical Technology

Mannheim ist ein Hotspot der Medizintechnologie. Hier entsteht in den kommenden Jahren der Mannheim Medical Technology Campus (MMT-Campus), welcher mit seiner fußläufigen räumlichen Konzentration von Unternehmen, Universitätsklinikum und Forschung einzigartige Chancen zur effizienten Verzahnung bietet. Das Business Development Center CUBEX ONE als Kristallisationspunkt des MMT-Campus ist dabei die Strategie des Clusters Medizintechnologie der Stadt Mannheim konsequent fortzusetzen. Im Jahr 2011 wurde das Clustermanagement eingerichtet, welches mit der Eröffnung des Gründungs- und Kompetenzzentrums Medizintechnologie CUBEX41 im Jahr 2015 einen wichtigen Meilenstein setzte.

Initiative „smart county“

Im Rhein-Neckar-Kreis formierten sich Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zum ersten europäischen „smart county“. Ziel des Netzwerkes ist die Förderung von Wachstum, Gründungen und Innovationen, die Verbesserung der Aus- und Weiterbildung und die intelligente Vernetzung von Projekten wie beispielsweise dem Glasfaserausbau, dem mit Mannheim getragenen Netzwerk Smart Production, der Lernfabrik 4.0 oder dem Handelsprojekt Smart Local Supply. Beim Wettbewerb „Intelligente Regionen Deutschlands“ gewann die Initiative den zweiten Platz.

Start-ups willkommen

Innovationskraft setzt ein lebendiges Start-up-Ökosystem voraus. In Ludwigshafen entsteht mit dem geplanten Innnovationszentrum „Freischwimmer“ ein alternatives Raum und Gründungsangebot für Start-ups. Im ehemaligen Hallenbad Nord bieten die Technischen Werke Ludwigshafen Existenzgründern, vorrangig aus den Themenbereichen Energie und Dienstleistungen sowie moderne Stadtkonzepte und Mobilität, einen Accelerator und ein Coworking Space. Die Unterstützung reicht von Mentoring- und Beratungsdienstleistungen bis hin zu finanziellen Beteiligungen.

Das virtuelle Bauamt

Die Metropolregion Rhein-Neckar plant im Rahmen des Modellvorhabens „Kooperatives E-Government in föderalen Strukturen“ u.a. für Unternehmen einen einheitlichen – den behördeneigenen Fachverfahren vorgelagerten – elektronischen Zugang zu den 26 unteren Bauaufsichts-/Baurechtsbehörden des Baugenehmigungsverfahrens zu schaffen und Möglichkeiten für ein elektronisches Beteiligungsverfahren zu entwickeln. Das „Virtuelle Bauamt“, das Verwaltung und Wirtschaft vernetzt, soll Prozessdauer und Bürokratiekosten verringern.


Alle Informationen unter: m-r-n.com/digitalisierung

 

Der Autor
Stefan Orschiedt
Leitung Standortmarketing, Metropolregion Rhein-Neckar GmbH