12.04.2017
Jürgen Jankowski

Mit attraktiven Fördermitteln den Mietwohnungsbau mitgestalten

Bezahlbarer Wohnraum unterstützt den Quartiersgedanken

Die Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt sind vielfältig:

Die demografische Entwicklung und die hohe Zahl von Zuwanderern aus dem In- und Ausland sorgen dafür, dass sich in zahlreichen Städten und Gemeinden in NRW der Mangel an bezahlbarem Wohnraum verschärft.  Gleichzeitig müssen Stadtquartiere mit hohen Leerständen oder vernachlässigten Wohnungsbeständen aufgewertet und die Nachfrage nach barrierefreien Wohnungen gestillt werden. Als Förderbank für Nordrhein-Westfalen unterstützt die NRW.BANK den sozialen Wohnungsbau mit passgenauen Förderdarlehen zur Finanzierung.

Nordrhein-Westfalen zieht weiterhin Einwohner an. Die Wachstumsregionen sind mit den Herausforderungen konfrontiert, dass der Wohnungsmarkt enger wird, die Mieten steigen und immer mehr Haushalte preisgünstigen Wohnraum benötigen. Gleichzeitig gibt es Regionen, in denen die Einwohnerzahl schrumpft. Hier stehen andere Aspekte im Fokus: Das Angebot an barrierefreiem Wohnraum muss ausgebaut und leerstehende oder vernachlässigte Wohnungsbestände, die etwa vom energetischen Zustand oder vom Raumzuschnitt nicht mehr heutigen Anforderungen entsprechen, müssen saniert und modernisiert werden.

 

Was viele Regionen eint, ist die hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum. Im unteren Mietpreissegment und beim geförderten Wohnraum übersteigt die Nachfrage vielerorts das Angebot und preiswerter Wohnraum bleibt Mangelware. Die NRW.BANK bietet ein breites Spektrum an Förderangeboten für private Investoren und Wohnungsbauunternehmer, um preisgünstige Wohnungen neu zu schaffen und Bestandswohnungen zu erhalten. Neben dem Neubau werden der Um- und Ausbau von Bestandswohnungen sowie Modernisierungsmaßnahmen für Barrierefreiheit, Energieeffizienz oder Einbruchschutz gefördert. Derartige Maßnahmen steigern nicht nur den Komfort, sie senken auch die Nebenkosten und erhöhen den Immobilienwert. Auch Investitionen, die das Wohnumfeld lebenswerter machen, wie zum Beispiel für Quartiersplätze, Nahmobilitätsangebote  oder Gemeinschaftsräume für die Bewohner, können mitgefördert werden.

Dank der attraktiven Konditionen lohnen sich die Fördermittel für Investoren: Sie können sich die niedrigen Zinsen langfristig sichern und profitieren von hohen Tilgungsnachlässen. Ein weiteres Plus: Die Tilgungsnachlässe können teilweise auf die Eigenleistungsquote angerechnet werden. Investitionen in den sozialen Wohnungsbau sind damit flexibel und rentabel.  

Die soziale Wohnraumförderung leistet einen wesentlichen Beitrag, um eine gute Qualität von Wohnungen und Umfeld zu erreichen. Ein gutes Beispiel ist das „Kirschblüten Carré“ in Hürth. Auf dem 10.000 Quadratmeter großen Grundstück baute die WSG Wohnungs- und Siedlungs-GmbH ein Quartier mit freifinanzierten und geförderten Wohnungen für integratives und generationenübergreifendes Wohnen. Das Quartier vereint rentablen Wohnungsbau mit den vielfältigen Wohnbedürfnissen der Mieter zum Beispiel durch eine Wohngruppe für Patienten mit intensivem Pflegebedarf oder eine integrative Kindertagesstätte. Die Finanzierung ermöglichte die Wohnraumförderung der NRW.BANK. 2012 wurde das Quartier mit dem Landespreis für Architektur, Wohnungs- und Städtebau NRW ausgezeichnet.

Gerade die Quartiersentwicklung ist in vergangenen Jahren immer wichtiger geworden und als eigener Förderbaustein in die soziale Wohnraumförderung integriert worden. Ziel ist, gute Wohnqualität in einem Wohnumfeld zu bieten, mit dem die Bewohner sich gerne identifizieren. Um auch langfristig preiswerten Mietwohnraum zu schaffen, verfolgt das Land Nordrhein-Westfalen außerdem eine gezielte Wohnungsbauoffensive. Und diese zeigt eine erste Wirkung. 2016 hat die Nachfrage nach Mitteln aus dem Wohnungsförderungsprogramm deutlich zugenommen. Die NRW.BANK stellte im vergangenen Jahr Mittel für die soziale Wohnraumförderung in Höhe von 1,06 Milliarden Euro zur Verfügung. Das entspricht einem Plus von 58,5 Prozent gegenüber 2015.

Weitere Informationen zu Fördermöglichkeiten und Finanzierung erhalten Sie am 10. Mai 2017 beim Fach-Dialog Geförderter Wohnungsbau“ – Konzepte zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum“ in Düsseldorf.

Der Autor
Jürgen Jankowski
Prokurist
NRW.Bank