20.01.2017
Angela Rüter

Der Süden geht voran: Konsolidierung der Flächen − neue Lagen − neue Konzepte und Betriebsformen

Qualität, Service, Erlebnis und der Mausklick Marktplatz

Trotz des Online-Booms wächst die Zahl der Geschäfte. Der stationäre Einzelhandel wehrt sich und zwar mit mehr Qualität, Service und Erlebnis auf der Fläche.

Beim Handels-Dialog Bayern diskutierten die Teilnehmer über den Wettbewerb um den Kunden und wie dieser durch gute Konzepte online und stationär zu binden ist. „Denn Wachstum findet nur noch über Verdrängung statt“, so Joachim Stumpf von der BBE Handelsberatung. Hersteller selber werden immer mehr zu Händlern. Es finde, so Stumpf, auch in Bayern eine schleichende Erosion bei den Händlern statt, und zwar insbesondere in den Klein- und Mittelstädten. Es entstünden „Zahnlücken“, so Stumpf.

Was tun? Digitale Einkaufsstadt als Rezept

Die Kommunen in Bayern wappnen sich mit der Initiative „Digitale Einkaufsstadt“ gegen den Wettbewerb im Netz. Die Beispiele aus Coburg und Pfaffenhofen lassen hoffen, dass durch die Auffindbarkeit im Netz wieder mehr Umsatz in den Städten bleibt.

Der Kunde erwartet Aufenthaltsqualität. Sowohl im Laden um die Ecke, als auch im Quartier bzw. bei der Standortwahl spielt das eine große Rolle. Shopping-Tourismus ist nicht nur für attraktive Metropolen wie München von Bedeutung, sondern auch für die Einzugsgebiete in der Fläche.

Am Beispiel Würzburg präsentierte Professor Baumgart, dass eine Stadt auch ganz ohne ein Shopping-Center Kunden und Gäste anziehen kann.

Läden der Lust schaffen

Besonders eindrucksvoll war der Vortrag von Hermann Hutter aus Ulm. Die Firma abt hat es geschafft, den Kunden auf allen Kanälen zu erreichen und zu begeistern. Er forderte die Händler auf, die eigenen Stärken nicht zu vergessen. Es gelte,  lokal eine Kultmarke zu werden und den Handel als Theaterbühne zu verstehen.

Die Autorin
Angela Rüter
Projektleiterin
Heuer Dialog