04.10.2016
Angela Rüter

Investoren setzen weiterhin auf Berlin als Investmentstandort

Berlin ist die Hauptstadt der Shopping-Center und Warenhäuser

Berlin ist eine Metropole mit vielen Facetten. Und deshalb für den Einzelhandel extrem spannend und anziehend. Allein in Berlin Mitte gibt es so viele Shopping-Center wie in München und auch bei den Warenhäusern ist die Stadt spitze.

Der Online-Handel boomt ohne Ende und verzeichnet einen Zuwachs von 200 Prozent in den letzten Jahren. „Deshalb ist die Qualität der Flächen und der Standorte so wichtig“, betonte Nils Busch Petersen vom Handelsverband beim Handels-Dialog Berlin, der am 27. September 2016 stattfand. Der Handel müsse das Herz der Kunden erobern, so sein Plädoyer.

Unterstützung erhielt er von Andreas Malich von CBRE, der den Teilnehmern sog. „upcoming areas“  wie die Turmstraße oder den Reuterkiez in Neukölln präsentierte. Nahversorgungslagen mit lokalen Händlern und Start-ups sind die Berliner Mischung.  Die Bedeutung der Gastronomie steige weiter an, so Malich. Er forderte „Waffengleichheit“ zwischen stationärem und Online-Handel durch den Einkauf an sieben Tagen.

Wie man das Herz der Kunden erobert, stellte Marc-Andreas Demski vom gleichnamigen Reformhaus eindrucksvoll vor. 1960 gegründet, ist das Unternehmen an acht Standorten als Reformhaus fest etabliert. Und zwar durch eine sehr gute Beratung durch geschulte Mitarbeiter und so wie er es feststellte, „die Nische zum Einkaufserlebnis zu machen“. Man müsse eine menschliche Beziehung ins Verkaufsgespräch bringen und ein „echtes Interesse für Menschen haben. Denn Menschen brauchen Sicherheit der Informationen“, so Demski.

Der wachsenden Stadt mehr Entwicklungsräume geben

Elke Plate vom Senat für Stadtentwicklung stellte 12 neue Stadtquartiere vor, die wohnen, arbeiten und einkaufen miteinander verbinden sollen. Insbesondere werde die Nahversorgung hier eine besondere Rolle spielen und man wolle von Seiten der Verwaltung die polyzentrische Stadtstruktur beibehalten und den großflächigen Einzelhandel städteverträglich integrieren, so Plate.

In der anschließenden Diskussionsrunde unterstrichen Stefan Schuster von dennree und Denis Krüger von EDEKA den Willen des Einzelhandels mit flexiblen Konzepten auf den jeweiligen Standort zu reagieren. Dr. Hennig von GSK Stockmann forderte mehr Offenheit seitens der Verwaltung für neue Konzepte in einer wachsenden Stadt wie Berlin. Der Schlüssel sei für ihn, mehr Freiheit für die kommunale Bauleitplanung. Denis Krüger von EDEKA stellte aus seiner täglichen Praxis eine zunehmende Nutzungskonkurrenz zwischen Wohnen und Handel fest. Hier reagiere man seitens EDEKA bereits mit mischgenutzten Immobilien.

Der Mitbewerber REWE und Penny platzieren die richtigen Formate an der richtigen Stelle. Penny hat dazu das Konzept „Moin Nachbar“ entwickelt.  Das Unternehmen sieht sich als Nachbar der Menschen und engagiert sich dabei auch gesellschaftlich. Dietmar Burtzlaff als Leiter der Expansion betonte, dass man die Märkte einbetten wolle.

Kommt der heiße Herbst im Einzelhandel?

Wenn ja, dann ist Berlin bestens vorbereitet, so der Tenor der Tagung. Der nationale und internationale Einzelhandel ist in Berlin vertreten und nutzt die Stadt als Sprungbrett für ganz Deutschland. Interessante Immobilienprojekte wie „101 Neukölln“ oder die „Alte Post Neukölln“ stärken die Stadtteile zusätzlich und die Investoren setzen weiterhin auf Berlin als Investmentstandort.

Die Autorin
Angela Rüter
Projektleiterin
Heuer Dialog